Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan
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Название: Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2)

Автор: Perry Rhodan

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Erstauflage

isbn: 9783845353784

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СКАЧАТЬ können von hier aus mit ihm in Verbindung treten. Allerdings wird es nicht leicht sein, ihn zu überzeugen.«

      »Warum nicht?«

      »Der Vergessene ist ein neues Individuum, das seine Rolle noch nicht kennt. Er wird misstrauisch sein und jedes unserer Worte überprüfen.«

      »Was kann er für uns erreichen?«

      »Im besten Fall Einfluss auf ANANSI nehmen und sie dazu bringen, der VECU zu widerstehen.« Onteren schüttelte den Kopf. »Vielleicht versucht der Vergessene sogar, die Semitronik zu bekämpfen. Oder aber er ordnet sich ihr unter.«

      »Ihr wisst es also nicht.«

      »Es gibt nicht sonderlich viele Semitroniken, wie du weißt. Jede neue Erfahrung mit dieser Art von Rechnern ist ein Abenteuer.«

      »Aber es wäre einen Versuch wert, mit dem Vergessenen zu reden.«

      »Richtig. Und du solltest das Gespräch führen.«

      »Warum? Ich bin kein sonderlich begabter Diplomat.«

      »Der Vergessene wird glauben, dass wir beide ein vorgefasstes Urteil zu ihm haben. Schließlich haben wir intensiv mit ANANSI zusammengearbeitet.«

      Dou seufzte tief. »Also schön. Dann sagt mir, wie ich mich verhalten und wie ich mit dem Vergessenen umgehen soll.«

      *

      Ghysar beschäftigte sich minutenlang am zentralen Eingabepult der Steuerzentrale, bevor er Onker Dou einen Wink gab und dieser an die Seite des Gatasers trat.

      »Du musst höflich bleiben«, sagte Onteren. »Auch wenn dir das schwerfällt.«

      Dou ignorierte die Arkonidin. Es war nicht seine Aufgabe, nett zu sein. Es würde immer jemanden geben, der seine Motive und sein Verhalten nicht verstand. Also bemühte er sich gar nicht erst, die Sympathien anderer Bordmitglieder zu erringen. So etwas ermüdete ihn bloß.

      »Ich bin da«, hörte Dou eine geisterhaft klingende Stimme, die von überallher kam.

      »Du bist der Vergessene?«, fragte Dou.

      »Ich mag diese Bezeichnung nicht. Ich bin oder war ANANSI, aber das bin ich nicht mehr.«

      »Du bevorzugst also einen anderen Namen?«

      »Ja. Nenn mich Oman. Niemand sonst an Bord dieses Schiffs trägt den Namen Oman. Er macht mich einzigartig.«

      »Also schön, Oman. Du bist mit den Vorgängen auf der RAS TSCHUBAI vertraut?«

      »Ich weiß, was ANANSI bei meiner Entstehung wusste. Über das, was danach geschah, bin ich nur rudimentär informiert. Es dauerte eine Weile, bis ich zu mir kam und mir meiner selbst bewusst wurde.«

      Ein Schemen verdichtete sich rechts von Dou zu einem Wesen. Es hatte einen langen und breiten Schal mit Karree-Muster um den sonst nackten Körper drapiert.

      Die holografische Darstellung des Vergessenen gewann rasch an Prägnanz und Deutlichkeit. Sie zeigte einen schmal gebauten Terraner von etwa fünfzig Jahren, dessen Augen erschreckend weiß blieben, der keine Nase und keine Arme hatte.

      »Du verstehst, was wir von dir möchten?«

      »Ich ahne es. ANANSIS Aufgabe war, bestmöglich für die RAS TSCHUBAI zu sorgen. Sie hat diese Aufgabe durch eine andere ersetzt. Sie wurde von der VECU dazu gezwungen. Ich aber fühle mich immer noch dem Schiff verpflichtet. Zu hundert Prozent.«

      Das Gespräch lief besser als erwartet. Sehr gut.

      »Und damit bist du uns verpflichtet. Richtig?«

      »Richtig.«

      »Siehst du dich in der Lage, ANANSI gegenüberzutreten – und damit auch der Superintelligenz? Glaubst du, einen Konflikt austragen zu können?«

      Der Holomann hob die Schultern. »Es wäre mein Ende. Ich bin nicht bereit zu sterben. Würde meine Existenz enden, könnte ich euch nicht mehr helfen, und das widerspricht meinem Pflichtbewusstsein.«

      »Du weißt also nicht, was du tun sollst?«

      »Ich bin der vergessene Teil einer Semitronik. Sieh mich an, dann weißt du, dass ich nicht vollständig bin.«

      »Also schön.« Dou überlegte. »Wenn ich dir von unseren Plänen zur Rückeroberung der RAS TSCHUBAI erzähle – würdest du mich beraten und sagen, ob sie Erfolg haben könnten?«

      »Selbstverständlich.«

      Dou sammelte seine Gedanken. »Könntest du ANANSI so weit beeinflussen, dass sie den Kurs abändert und die RAS TSCHUBAI in einen unbesiedelten Raumsektor bringt?«

      »Ich weiß es nicht«, gestand Oman.

      »Könntest du Icho Tolot aus dem Suspensionsalkoven befreien?«

      »Ja. Aber warum?«

      »Er besitzt besondere Berechtigungen. Als der militärische Stellvertreter des Liga-Residenten kann er auf den Aagenfelt-Blitzgenerator zugreifen und gegen die RAS TSCHUBAI selbst einsetzen. Dies würde ANANSI lähmen.«

      »Mich ebenso.«

      »Richtig. Aber die Gefahr für die Besatzung wäre vorerst bereinigt. Die VECU hätte keine Macht mehr über das Schiff.«

      »Wir werden den Aagenfelt-Blitz nicht einsetzen«, meldete sich Ghysar zu Wort. »Das ist völliger Irrsinn.«

      »Es käme auf einen Versuch an.«

      »Du würdest die gesamte Besatzung betäuben.«

      »Nicht, wenn es Oman gelingt, zuvor die Minimalbesatzung eines Kreuzers oder einer kleineren Beibooteinheit auszuschleusen. Diese Leute würden auf die RAS TSCHUBAI aufpassen. So lange, bis die VECU eingesehen hat, dass sie allein nichts mehr ausrichten kann und dass sie auf eine gleichberechtigte Zusammenarbeit angewiesen ist.«

      »Der Blitz ist eine ultimative Waffe. Er würde jegliche höherdimensionale Technik in der RAS TSCHUBAI zum Ausfall bringen. Energiespeicher würden ohne Schutzvorkehrungen explodieren, die Antigravs trotz aller Ausfallsicherungen versagen, die Schwerkraftgeneratoren ebenso. Die Statik könnte instabil werden, Innenraumgleiter würden abstürzen. Kein höher entwickelter Kontrollmechanismus wäre mehr wirksam. Ohne Schirme und Waffen wäre die RAS TSCHUBAI selbst einem einfachen Meteoritenschwarm schutzlos ausgeliefert.«

      »Ich habe über diese Risiken nachgedacht«, sagte Dou. »Ein Ausfall von bis zu zehn Prozent der Besatzung wäre im Rahmen des Erträglichen.«

      »Im Rahmen des Erträglichen?«, echote Onteren. »Hörst du dir eigentlich zu bei dem, was du da redest? Du sprichst von einigen Tausend Toten.«

      »... und von mehreren Zehntausend Überlebenden, die von der VECU befreit wären. Dies ist kein Spiel, Lerva. Wir wurden von einer fremden Macht besetzt. Die VECU mag die richtigen Ziele haben. Aber sie wendet die falschen Mittel an. Was ist, wenn sie die RAS TSCHUBAI opfert, weil sie der Meinung ist, damit der Kandidatin Phaatom schaden zu können? СКАЧАТЬ