Kirche ist Mission. Roland Hardmeier
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Название: Kirche ist Mission

Автор: Roland Hardmeier

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

Серия: Edition IGW

isbn: 9783862567577

isbn:

СКАЧАТЬ target="_blank" rel="nofollow" href="#u797b4ced-bc0d-4fc6-8159-bb85d9fae76b">Kapitel 3 „Die neue Perspektive“ deckt die hermeneutischen Vorüberlegungen einer auf Transformation ausgerichteten Missionspraxis auf. Insbesondere in der Zwei-Drittel-Welt setzt sich die Erkenntnis durch, dass das Evangelium am besten in der Solidarität mit den Armen verstanden werden kann. Aus der Perspektive der Armen und Machtlosen begann eine zunehmende Zahl von evangelikalen Theologen, wichtige biblische Aussagen neu zu verstehen. Es geht ihnen nicht darum, die traditionellen christlichen Wahrheiten zu bekämpfen, sondern die historischen Erkenntnisse des Christentums durch neue Überlegungen zu bereichern, so dass sich der Glaube in einer globalen Welt behaupten kann.

      Kapitel 4 „Die Vision der Wiederherstellung“ gibt einen heilsgeschichtlichen Überblick über die missionarische Intention der Bibel. Dieses Kapitel vermittelt sozusagen den theologischen Gesamtüberblick über das Buch. Es setzt beim Sündenfall an und beschreibt, wie Gott in den alttestamentlichen Bündnissen das Versprechen auf die Wiederherstellung aller Dinge gab. Es schließt mit einem Blick in die biblische Zukunftserwartung, mit der angezeigt wird, dass Gott die gesamte Welt erneuern und zum Heil führen will.

      Kapitel 5 „Das Licht der Völker“ befasst sich mit der Bedeutung Israels für die Mission. Es geht davon aus, dass Israel als Licht der Völker ein Modell dafür ist, was Gott mit der ganzen Welt im Sinn hat. Der Exodus und das Jubeljahr werden auf ihre missionstheologische Bedeutung hin untersucht. Dabei wird deutlich, dass Gott nicht nur an der Veränderung des einzelnen Menschen interessiert ist, sondern auch an der Transformation der Institutionen und Strukturen, welche das soziale Leben der Menschen prägen. Aus dieser Betrachtung umfassenden Heils, das Gott in Israel zu wirken bereit war, ergibt sich eine starke Motivation für ganzheitliche Mission.

      Kapitel 6 „Das gegenwärtige Reich“ ordnet das Missionsgeschehen in eine biblische Reich-Gottes-Theologie ein. Es zeigt auf, dass mit dem Kommen von Jesus das im Alten Testament versprochene Reich gegenwärtig ist. Mission bedeutet im Grunde genommen nichts anderes als die Ausdehnung des Reiches Gottes zu den Völkern. Somit ist die Mission von zentraler heilsgeschichtlicher Bedeutung und der eigentliche Sinn der Zeit zwischen der Menschwerdung Jesu und seiner Wiederkunft. Das Verhältnis der Kirche zum Reich Gottes wird untersucht und es wird argumentiert, dass die Kirche nicht nur die Aufgabe hat, das Heil zu verkündigen, sondern es durch ihre Gemeinschaft auch verkörpern soll.

      Kapitel 7 „Der Mensch Jesus“ erfasst das Gesamtwerk Jesu in seiner Bedeutung für die Mission. Es beschreibt Jesus als Gekreuzigten, Mensch, Lehrer und Prophet. In diesem Kapitel wird deutlich, dass der Tod und die Auferstehung von Jesus zentral für eine biblische Missionstheologie sein müssen. Die Missionsbegründung vom Kreuz her wird jedoch erweitert und das gesamte Leben von Jesus missiologisch gedeutet. Jesus kam, um ein Leben zu leben, das profunde Auswirkungen auf die Nachfolge des einzelnen Christen und die Mission der Kirche hat.

      Kapitel 8 „Das ganze Evangelium“ ist eine abschließende theologische Standortbestimmung, welche die Relevanz der vorliegenden Ausführungen zusammenfasst.

      Die Kapitel 2 und 3 sind eine vereinfachte Version von Teilen meiner Dissertation. Die Kapitel 48 enthalten Themen, die in der Dissertation am Rande oder gar nicht behandelt werden.

       Dank

      Mein herzlicher Dank gilt dem Institut für Gemeindebau und Weltmission, an dem ich als Dozent unterrichte. IGW leistet mit einer innovativen Perspektive einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung einer gegenwartsrelevanten Theologie. Fritz Peyer bin ich dankbar für das in mich gesetzte Vertrauen als Dozent und Autor. Mathias Burri und David Neufeld danke ich für die unkomplizierte Zusammenarbeit in der Verwirklichung des Projekts. David Gysel hat als Lektor wertvolle Korrekturen angebracht. Die Stiftung Bildung & Forschung, Zürich, die Schweizerische Missions-Gemeinschaft und die Vision Schweiz, Inlandmission der FEG Schweiz, haben mit ihren Druckkostenzuschüssen die Herausgabe mit ermöglicht. Der Freien Evangelischen Gemeinde Kloten, die mich im Sommer 2008 für einige Wochen freistellte, um am Manuskript zu arbeiten, danke ich herzlich für ihre Großzügigkeit. Und meine Frau Elisabeth hat mir geholfen, die letzten Korrekturen anzubringen, damit das Manuskript rechtzeitig fertig wurde.

      Roland Hardmeier

      Kloten, im Januar 2009

      1 | DIE VERÄNDERTE WELT

      Dies ist ein Buch über Kirche und Mission im 21. Jahrhundert. Es behandelt eine grundsätzliche Frage: Wie muss die Kirche und ihre Mission aussehen, wenn sie in unserer globalisierten, postmodernen Welt den Auftrag erfüllen will, den Jesus Christus ihr gegeben hat? Durch diese Fragestellung treten zwei besondere Herausforderungen unserer Zeit in den Vordergrund: Die Globalisierung und die Postmoderne.

      Die Globalisierung ist ein weltweites Phänomen, das Bewunderung und Kritik hervorruft. Was im 15. Jahrhundert mit dem Befahren der Weltmeere begann, ist zu einer weltweiten Vernetzung geworden. Mit einem Klick habe ich Zugang zu Informationen aus aller Welt. Das T-Shirt, das ich im Laden kaufen kann, wurde irgendwo in einem Entwicklungsland hergestellt – in der Regel zu unwürdigen Bedingungen. Die Globalisierung ist eine Entwicklung mit wenigen Gewinnern und vielen Verlierern. Die Länder der südlichen Halbkugel haben bisher wenig vom wirtschaftlichen Liberalismus profitiert, welcher der Globalisierung zugrunde liegt. Aber gerade die Länder des Südens sind es, die in Zukunft für Kirche und Mission eine wesentliche Rolle spielen werden.

      Nebst der Globalisierung wird uns in Zukunft der Begriff der Postmoderne beschäftigen. Die jüngere europäische Geschichte des 18. und 19. Jahrhunderts wird als Moderne bezeichnet. In die Epoche der Moderne fielen die Aufklärung, die Industrialisierung und die Französische Revolution. Traditionelle Werte wurden hinterfragt, bildeten aber immer noch einen gesellschaftlichen Konsens. Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts spricht man von der Postmoderne, also der Zeit, die nach (post) der Moderne einsetzte. Zu den Kennzeichen der Postmoderne gehören die Absage an die Vernunft der Aufklärung, eine kritische Betrachtung jeglichen universalen Wahrheitsanspruchs, der Verlust traditioneller Bindung und eine radikale Pluralität.

      Vor unseren Augen vollzieht sich ein dramatischer Wandel, der nicht nur Auswirkungen auf die Gesellschaft hat. Auch die Kirche und die Mission sind von diesem Wandel betroffen. „Wir leben in einer Zeit weltweiten Wandels von religionsgeschichtlichem Ausmaß.“ Dieser Satz von Philip Jenkins (2006, 11) trifft in auffälliger Weise auf die evangelikale Bewegung zu. Wenn die evangelikalen Kirchen für die Postmoderne gerüstet sein wollen und ihre Mission eine angemessene Antwort auf die Verwerfungen der Globalisierung geben soll, müssen sie sich der Tatsache des tiefgreifenden Wandels stellen, in dem wir uns befinden.

      Die Evangelikalen im Westen haben das Ausmaß dieses Wandels noch kaum wahrgenommen. Für die Zukunft der evangelikalen Kirchen und Missionen wird es nötig sein, sich den gegenwärtigen Veränderungen bewusst zu werden und eine biblische Antwort darauf zu geben. Es ist eine der Absichten dieses Buches, die gegenwärtigen Veränderungen innerhalb der weltweiten evangelikalen Bewegung zu beschreiben. Ich möchte eine biblische Navigation zur Verfügung stellen, die es erlaubt, eine Antwort auf die СКАЧАТЬ