Lagerkoller: Sechs erotische Novellen. Ane-Marie Kjeldberg
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Название: Lagerkoller: Sechs erotische Novellen

Автор: Ane-Marie Kjeldberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788726684292

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СКАЧАТЬ geblasen, bis er ejakuliert und sie sein Sperma geschluckt hatte. Sie konnte nicht genug von Jens bekommen, seinem Duft, dem Geschmack nach ihm, seinen Bewegungen, seinem Stöhnen.

      Langsam gingen sie zurück in Richtung der Bäckerei. Sie fühlte keine Reue, noch nicht, doch das änderte sich einige Augenblicke später, als ihnen ein Fischer aus dem Dorf entgegenlief und rief:

      „Kommen Sie schnell, Frau Viig, Sie müssen ins Krankenhaus. Ihr Mann ist vor Ihrem Ferienhaus zusammengebrochen. Dieser Schriftsteller hat ihn gefunden.“

      Ulf döste in seinem Krankenbett, ganz weiß im Gesicht. An seiner Seite saß Rudolf Nureyev. Solbjørg fasste sich an die Stirn. Das konnte nicht sein. Natürlich konnte das nicht sein, der Mann auf dem unbequemen Besucherstuhl sprach sie auf Dänisch an, und ihr wurde klar, dass sie den Schriftsteller Frederik Mørk vor sich hatte, der vor Kurzem das Ferienhaus in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft übernommen hatte. Sie hatte sein Bild in der Zeitung gesehen und gedacht, wie sehr er ihrem Starkollegen aus der Sowjetunion ähnelte. Und das tat er tatsächlich, allerdings war er größer und hatte außergewöhnlich azurblaue Augen.

      „Er ist eben aufgewacht“, sagte Frederik Mørk, „ist aber noch etwas benommen.“

      „Sie glauben … ein Hirntumor“, murmelte Ulf. Sein Blick wurde unklar.

      Sie starrte Mørk an, der kaum merklich nickte.

      „Alles wird gut werden“, sagte er und legte seine Hand auf die von Ulf. Wenig später tätschelte er ihren Unterarm. Sie spürte, dass er ihr Entsetzen wahrnahm.

      In den folgenden Tagen wechselten sie und Frederik Mørk sich auf dem Stuhl neben Ulfs Bett ab.

      „Sie müssen ja auch mal schlafen“, sagte Mørk zu ihr, und sie war ihm sehr dankbar für seine Hilfe.

      Jens rief ein paar Mal an, als sie zu Hause im Ferienhaus war, und sie berichtete ihm voller Verwirrung und Sorge von Ulfs Befund und erzählte davon, wie sehr sie sich zurücksehnte nach dem Nachmittag, den sie während des Gewitters erlebt hatten.

      Eines Abends kam sie etwas früher als zur verabredeten Zeit ins Krankenhaus. Leise öffnete sie die Tür zu Ulfs Zimmer einen Spalt breit. Ulf schlief, und an seinem Bett stand Frederik und hatte ihr halb den Rücken zugewandt. Er streichelte Ulfs Wange. Sie starrte wie gebannt.

      Die Scham traf sie wie ein Keulenschlag. Ulf brauchte Fürsorge, Zärtlichkeit, so sehr, dass selbst ein Fremder, obendrein ein Mann, es sehen konnte.

      Am nächsten Tag rief sie Jens an und sagte ihm, dass sie sich niemals wiedersehen durften. Er sagte, er verstehe, und sie legte auf. Und weinte.

      Kurz darauf sollte Ulf entlassen werden. Die Ärzte hatten keinen Tumor gefunden. Sein Zusammenbruch und die Krämpfe waren vermutlich auf Dehydrierung und Erschöpfung in Verbindung mit seinen exzessiven Gebetsphasen zurückzuführen.

      Solbjørg war erleichtert, natürlich war sie das. Niemand wünscht einem anderen einen Tumor, und Ulf war ihr Mann, dem sie so viel verdankte. Das hatten alle ihr gegenüber immer betont.

      Dennoch trieb die Unruhe sie ab und an zu Spaziergängen in den Dünen.

      Und dann stand sie wieder vor der Fischerhütte, in der sie und Jens vor dem Gewitter Schutz gesucht hatten. Sie konnte nicht anders, öffnete die Tür und trat ein.

      Ein Geruch nach geteerten Netzen, Holz und Rost schlug ihr entgegen, und mit ihm kehrten die Erinnerungen mit voller Wucht zurück, an sie und ihn. Jens.

      Sie lehnte sich an die Tischkante und sagte seinen Namen in das Halbdunkel.

      Und als sei es Magie, öffnete sich die Tür und er stand vor ihr.

      Ihr Liebhaber, ihr Geliebter.

      „Ulf will kein Kind mit mir haben, niemals!“ Der Satz kam wie ein dunkler Schrei. „Weil ich unterrichten will.“

      „Was bildet er sich ein?“ Jens' grüne Augen blitzten giftig unter den dichten Brauen, und er war wie eine große Katze mit wildem Blick, als er sich ihr näherte.

      Er hielt inne, starrte ihr in die Augen, und sie hielt seinen Blick fest.

      Er drückte sie zu Boden, riss ihr den Slip herunter und knöpfte seine Hose auf.

      „Sag es!“, kommandierte er.

      „Tu es, mach's mir“, sagte sie.

      „Was soll ich machen?“, sagte er mit dunkler Stimme.

      „Gib mir deinen Schwanz“, antwortete sie.

      Dann drang er in ihren schlanken Körper ein, und sie gab sich dem Schmerz hin.

      Langsam und sanft bewegte er sich in ihr, kreiste und traf Punkte, die noch nie zuvor jemand berührt hatte. Plötzlich stieß er ein paar Mal hart zu, bevor er wieder zärtlich in ihr kreiste. Wieder gab sie sich hin, aber dieses Mal war es ein honigwarmes Zittern, das ihren Unterleib durchlief. Reflexartig zog sie sich um ihn zusammen, und er stöhnte laut auf.

      Dann wurde sein Stöhnen so dunkel und tief, wie sie es noch nie gehört hatte, und er stieß so hart zu, dass sie aufschrie. Härter und härter stieß er in sie, und Schmerz und honigwarme Süße vermischten sich zu Freude und Lust, die sie sämtliche Kontrolle über jede einzelne Faser ihres Körpers verlieren ließen.

      „Oh nein, ich muss pinkeln, wenn du weitermachst“, keuchte sie, aber da war es bereits zu spät, und er stöhnte „Ich liebe dich dafür“ und kam in ihr, während ein Orgasmus sie erschütterte, der anhielt und aus lauter Scham und Freude über die Gleichgültigkeit gegenüber der Scham in den nächsten überging. Bei Jens musste sie sich für nichts schämen. Für gar nichts.

      Ulf kam nach Hause, war zwar noch nicht wieder ganz er selbst, meinte aber, Frederiks häufige Besuche täten ihm gut. Solbjørg war erleichtert.

      Sie fühlte sich krank, bedrückt und körperlich ausgelaugt. Ihr Gewissen war schwarz, aber gleichzeitig spürte sie ein unbändiges Verlangen. Nach Jens und Sex und danach, die Kontrolle zu verlieren, nach Wildheit, Liebe und Zärtlichkeit.

      An dem Nachmittag, als sie wegen anhaltender Erschöpfung einen Arzt aufsuchen wollte, berichtete Ulf ihr, er habe Frederik mitgeteilt, seine Besuche seien nicht mehr erwünscht. Er müsse sich wieder voll und ganz auf Gott und das Gnadengeschenk des Glaubens konzentrieren.

      Im Bus auf dem Weg nach Fjerritslev setzte Solbjørg ihre Sonnenbrille auf und weinte still. Weinte über Ulf und sich selbst und ihr gemeinsames Leben, das sie nicht länger überschauen konnte.

      Als sie einige Stunden später zurückkam und aus dem Bus stieg, ging sie auf direktem Weg zu Jens Svarts Haus. Sie hatte einen Entschluss gefasst.

      Die Touristen, die auf dem Schotterweg vorbeischlenderten, sahen Jens, wie er aus seinem Haus kam, Solbjørg hinüber zur Garage zog und leise, aber intensiv mit ihr sprach.

      Am Abend beichtete sie es Ulf.

      Er reagierte nicht wie gewöhnlich mit seiner milden Stimme.

      „Du – du Hure! Du Maria Magdalena!“, brüllte er.

      „Ich bin СКАЧАТЬ