Название: Lagerkoller: Sechs erotische Novellen
Автор: Ane-Marie Kjeldberg
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9788726684292
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Ihre Spaziergänge am Strand unternahm sie spät abends, wenn die Dunkelheit hereinbrach und die Menschen sich in ihre Häuser zurückzogen. Sie wollte es um alles in der Welt vermeiden, Jens zu begegnen.
Eines Abends sah sie ihn auf der Bank in den Dünen direkt unterhalb Havstuen sitzen. Wieder und wieder fuhr er sich mit den Fingern über die Stirn und durch das dichte Haar. Schnell duckte sie sich in den Schatten einer der Dünen und machte sich leise auf den Rückweg.
Es war ein drückend heißer Tag, und als sie die Bäckerei mit zwei Napoleonshüten verließ, stand er da, mit seinem Rad, mitten auf dem Schotterweg. Er wirkte wie vom Blitz getroffen, und ihr ging es ebenso. Ich muss hier weg, dachte sie, blieb aber doch stehen. Er kam näher, und sie sah seinen Blick, so grün und blendend, und dann liefen sie beide los, nicht voneinander weg, sondern zueinander hin.
Die Leute sahen ihnen nach. Er hatte so breite Schultern in dem weißen Hemd, und die Arme unter den aufgekrempelten Ärmeln waren sonnengebräunt und sehnig, genauso wie die Beine in den beigefarbenen Shorts, und er lächelte mit seinen weißen Zähnen. Sie sagte „Jens“, und er streckte die Hand aus und strich ihr über die Wange und tat es doch nicht, und jetzt schauten die Leute zu ihnen herüber.
„Komm, gehen wir“, sagte er, nahm ihr die Schachtel mit den Teilchen aus der Hand und legte sie in den Gepäckträger des Fahrrads. Das Rad lehnte er gegen die Wand der Bäckerei, während sie die Sonnenbrille von ihrem angestammten Platz oberhalb der Stirn nahm und aufsetzte, damit die Leute ihre Augen nicht sehen konnten. Er hob den Kopf und blickte offen geradeaus. Sie gingen Richtung Dünen, bis der Weg zu Ende war, und stapften weiter vorwärts.
Sie blickten sich gleichzeitig um, und als sie sicher waren, dass die Leute sie nicht mehr sehen konnte, schauten sie sich an, lachten und sie sagte „Du –“ im selben Moment, in dem er „Ich –“ sagte, und sie sah den Schweiß in seinem Haar, und er legte den Arm um sie und war so groß. Dann war sein Gesicht ganz nah, und seine Lippen liebkosten die ihren. Sie konnte seinen Schweiß schmecken und legte die Arme um seinen Hals, und er zog sie an sich, sodass der Schweiß ihr Marimekko-Kleid durchdrang. Seine Zunge war da, und er schmeckte nach Salz und Erde, und sie konnte nicht genug bekommen.
„Wir dürfen das nicht, wir sind schon zu weit gegangen“, sagte sie dennoch und stieß ihn weg.
„Du hast Recht“, sagte er und starrte sie mit wildem Blick aus tiefen Augenhöhlen an.
Sie folgten einem schmalen Pfad oberhalb der Dünen, und sie erzählte von den frisch gestrichenen Gartenmöbeln und er von dem Kind seiner Schwester. Solbjørgs Magen zog sich vor Traurigkeit zusammen, gleichzeitig fühlte sie eine überschäumende Freude, weil Jens neben ihr ging.
„Sieh mal, die Kumuluswolken da drüben. Es wird ein Gewitter geben“, unterbrach er sich und zeigte auf ein sich auftürmendes grauweißes Wolkengebilde. Im nächsten Augenblick krachte ein Donnerschlag über ihren Köpfen, und nicht weit entfernt traf ein Blitz auf die Wasseroberfläche des Meeres.
„Wir müssen uns unterstellen!“, rief er, ergriff ihre Hand und zog sie mit sich zu einer alten Fischerhütte, die versteckt in einer Senke zwischen den Dünen lag.
Jetzt brach das Gewitter los, und Solbjørg war erleichtert, als sich zeigte, dass die Hütte unverschlossen war. Jens warf die Tür hinter ihnen zu, und im nächsten Augenblick prasselte der Regen auf das Dach. Die Hütte wirkte verlassen, nur ein paar verschlissene Fischernetze hingen an den Wänden und leisteten einem Tisch ohne Stühle Gesellschaft. In der Ecke stand eine rostige Wasserpumpe.
„Das wird gleich vorbei sein“, sagte Jens und schaute nach draußen in das Chaos aus Blitz und Donner.
Er sollte sich irren. Zwar schien es einige Male so, als zöge das Unwetter weiter, aber dann kehrte es mit neuer Kraft zurück. Solbjørg stand am Fenster und bemühte sich, bei den Donnerschlägen nicht erschreckt zusammenzuzucken, aber als die elektrische Spannung sich direkt über der Hütte entlud, entfuhr ihr doch unwillkürlich ein kurzer Schrei.
Jens trat hinter sie und legte schützend seine Hände um ihre Taille.
Sie konnte seinen Körper an ihrem Rücken erahnen.
Dann lehnte sie sich leicht zurück, und seine Hände glitten langsam nach oben. Sie wagte nicht zu atmen.
Die Hände erreichten ihre Brüste, und sie wand sich lustvoll, suchend. Die Hände wölbten sich, packten zu, und laut aufstöhnend atmete sie aus. Er streichelte ihre Brustwarzen, die sich aufrichteten. Sie riss sich los und setzte sich auf die Kante des Tisches. Einen Moment lang stand er da und sah sie mit seinen grünen Augen , in denen die Blitze aufleuchteten, an.
Dann war er bei ihr, und seine großen Hände griffen nach unten und spreizten ihre Knie. Er hob ihr Kleid an, und mit einem Mal wurde sie von Angst gepackt. Er war so groß und stark, und sie war klein. Was konnte er ihr nicht alles antun?
Aber es war zu spät. Er zog das Kleid über ihren Kopf und riss ihr den BH herunter, sodass ihr Busen nackt und entblößt war: Jetzt war ihr völlig gleichgültig, was mit ihr geschehen würde. Er küsste ihre Brustwarzen, leckte sie mit langen Zügen, als wäre er ein Tier, das sie säubern wolle. Süße Lust durchfuhr ihren ganzen Körper, legte sich um ihren Unterleib und traf ihre Klitoris, und sie stöhnte und schob ihm ihre Vagina entgegen.
Er zog ihr den Slip aus, und dann tat er etwas, was Ulf bisher nie getan hatte. Er ließ sich auf die Knie sinken, und sein Gesicht näherte sich ihrem Schoß. Sie wand sich, wollte es nicht – sie war verheiratet, er war verheiratet – und wollte es doch, wollte es so sehr. Er küsste sie zwischen den Beinen, und sie stöhnte. Ein Blitz schlug dicht neben der Hütte ein, aber es war ihr egal, denn jetzt spürte sie seine Zunge, die sie leckte. Sie wollte sagen, er solle aufhören, aber seine Zunge arbeitete so wunderbar, kreiste, hielt kurz inne, war wieder da, jetzt direkt neben ihrem Zentrum, und sie hob sich ihm entgegen. Und dann traf er ihren Punkt, traf ganz genau. Sie streckte sich lustvoll, bildete eine Brücke und hob die Füße auf seine Schultern, während der Orgasmus durch ihren Körper rollte. Über ihnen entlud sich ein Donnerschlag, lang anhaltend und beängstigend, und sie schrie vor Schreck und vor Wollust.
Mit einer einzigen Bewegung entledigte er sich seiner Shorts und seiner Unterhose, und jetzt konnte sie sein Geschlecht zum ersten Mal wirklich sehen. Es war groß, hart und dunkel, mit deutlichen Adern. Ihr Körper sehnte sich so sehr, dass sie zitterte.
Dennoch sagte sie: „Das darfst du nicht mit mir tun.“
„Warum nicht?“ Er starrte sie an.
„Ich kann nicht“, sagte sie. „Ich will alles mit dir, aber das kann ich nicht.“ Verschwommene Gedanken an Ulf und seine Zurückweisungen, an ihre zerplatzten Pläne und Träume, wirbelten in ihrem Kopf.
„Alles?“, sagte er.
„Ich sehne mich so schrecklich nach dir“, antwortete sie.
Er zog sie auf die Füße, drehte sie herum, griff nach unten und tauchte seine Finger in ihre Vagina, verteilte die Feuchtigkeit auf ihrer hintersten Öffnung, und ein Schauer durchlief sie. Langsam drang er in sie ein, und es prickelte und schmerzte und prickelte wieder, sodass sie nicht mehr denken konnte.
„Nein, nicht“, stieß sie keuchend hervor. „Ich kann mich nicht zurückhalten.“
„Na und?“, stöhnte Jens und griff nach unten, rieb ihre Klitoris, bis sie wieder kam - diesmal zusammen mit ihm. Und sie lachte und weinte gleichzeitig.
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