Название: Diverse apokryphe Schriften, Band 1
Автор: Paul Rießler
Издательство: Bookwire
Жанр: Документальная литература
Серия: Die verlorenen Bücher der Bibel (Digital)
isbn: 9783849659585
isbn:
Ich möchte nicht mit Stillschweigen übergehen,
was der Prophet Ezechiel in seinem apokryphen Werk
über die Auferstehung sagt:
deshalb will ich es hieher setzen.
2
Er spricht von dem gerechten Gericht,
das Leib und Seele gemeinsam trifft,
und benützt dabei ein Gleichnis.
3
Ein König hatte in seinem Reiche nur Krieger,
abgesehen von zwei Bürgerlichen,
einem Lahmen und einem Blinden.
4
Jeder der beiden saß für sich da
und wohnte auch für sich allein.
5
Da bereitete der König für seinen Sohn eine Hochzeit
und lud dazu alle in seinem Reiche ein;
6
nur die beiden Bürgerlichen überging er,
den Lahmen und den Blinden.
7
Da wurden sie erbost
und beschlossen, dem König einen Streich zu spielen.
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Der König besaß nun einen Park
und da sprach der Blinde aus der Ferne zu dem Lahmen:
9
Wie nahm sich unser Brotbrechen aus
neben den Massen, die zur Fröhlichkeit geladen waren?
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Komm doch!
Weil er uns also tat,
so wollen wir uns an ihm rächen.
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Da fragte der andere:
Wie denn?
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Er sprach:
Wir wollen in seinen Park gehen
und dort die Paradiesesfrüchte stehlen.
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Da fragte jener:
Wie kann ich das?
Ich bin ja lahm und kann nicht gehen.
14
Da sagte der Blinde:
Kann ich irgend etwas tun,
ohne zu sehen, wohin ich gehe?
Komm! Wir wollen eine List anwenden.
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Da rupfte jener Gras in seiner Nähe aus,
flocht einen Strick
und warf ihn dem Blinden zu und sprach:
Fasse und komm an dem Strick zu mir her!
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Er tat nun, wie er aufgefordert war,
und als er ankam, sagte jener:
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Komm! Gib mir deine Füße und trage mich!
Ich gebe dir meine Augen;
so leite ich dich von oben her recht und gut.
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Sie taten so
und stiegen in den Park hinab.
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Ob sie nun dort frevelten oder nicht,
jedenfalls wurden ihre Spuren im Parke sichtbar.
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Die Hochzeitsgäste wollten sich nun erlustigen
und gingen in den Park hinab.
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Da fanden sie die Fußspuren im Park
und staunten darüber.
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Sie meldeten es dem König und sagten:
In deinem Reiche gibt es nur Soldaten,
keine Bürgerlichen.
Woher rühren im Park die Spuren Bürgerlicher?
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Da wunderte er sich.
24
Dies sagt das Gleichnis des apokryphen Buches wie von einem Menschen,
weil es in Bildern redet;
in Wirklichkeit weiß Gott alles.
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Er ließ nun, wie es weiter heißt, den Lahmen und den Blinden holen.
26
Da fragte er den Blinden:
Bist du nicht in den Park hinabgegangen?
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Da sagte er: Ach Herr!
Du siehst doch unser Unvermögen;
du weißt doch, daß ich keinen Schritt weit sehe.
28
Da ging er zum Lahmen und fragte ihn:
Bist du in meinen Park hinabgegangen?
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Da gab dieser zur Antwort:
Herr! Du willst meine Seele wegen des Unvermögens erbittern.
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