Perry Rhodan 151: Sternenfieber (Silberband). Ernst Vlcek
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan 151: Sternenfieber (Silberband) - Ernst Vlcek страница 9

Название: Perry Rhodan 151: Sternenfieber (Silberband)

Автор: Ernst Vlcek

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Silberband

isbn: 9783845351148

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СКАЧАТЬ style="font-size:15px;">      4. Der Elfahder

      Volcayr war in sein Fahrzeug zurückgekehrt, und eine unsichtbare Kraft hatte mich ebenfalls hineingehoben. Allerdings war meine Beobachtungsmöglichkeit nun etwas eingeschränkt. Ich befand mich nicht mehr in der Zentrale, sondern in einem kleinen Nebenraum. Volcayr hockte zwar nur wenige Meter vor mir, ich sah ihn aber nur durch eine schmale Öffnung.

      Antigravfelder ließen den Igelpanzer schweben. Der Elfahder steuerte auf eine düstere Öffnung in halber Höhe der Halle zu. Sekunden später war Dunkelheit um uns. Volcayr stimmte einen monotonen Singsang an. Auf mich wirkte das so, als berausche er sich an dem Geschehen.

      Kurz darauf wurde es wieder hell. Ich sah einen kreisrunden, gut 100 Meter durchmessenden Stollen, der schräg aufwärtsführte. Aus der Höhe erklangen berstende Geräusche. Zweifellos stammten sie von Maschinen, die durch die Planetenkruste brachen, um den Kampfrobotern den Weg zu bahnen.

      Meine Vermutung wurde wenig später bestätigt. Massige, mit schweren Waffen bestückte Plattformen und ein Heer kugelförmiger Roboter zogen vorbei. Die Maschinen nahmen keine Notiz von Volcayr und dem Igelpanzer.

      »Alles verläuft so, wie es der Krieger geplant hat«, jubelte der Elfahder. »Eile ist jedoch geboten, denn das Kriegsbewusstsein geht einen falschen Weg.«

      Ich stellte ihm einige Fragen, erhielt aber keine Antwort. Deshalb war ich auf Spekulationen angewiesen. Die Organismus-Gesellschaft auf Eremit hatte ich wenigstens so weit kennengelernt, dass ich mir ein hinreichend plausibles Bild machen konnte. Die Cloreonen wurden von einer Bewusstseinstrinität geführt, den drei besonders intelligenten Gehirnzellen Ge Droonenen, Ge Hardinin und Ge Vullnenen. Erst vor einigen Tagen war das Kriegsbewusstsein entstanden, das die Antikörper unter seine Kontrolle gebracht hatte und wohl im Begriff stand, die Macht an sich zu reißen. Kein Zweifel, das Kriegsbewusstsein würde die Antikörper-Typen rücksichtslos in die Letzte Schlacht führen. Dem Elfahder schien diese Entwicklung indes nicht zu behagen. Ich sah das als widersprüchlich, schließlich arbeitete Volcayr zielstrebig auf die Schlacht hin.

      Der Igelpanzer drang in einen Seitenstollen ein, der nach einer Biegung steil aufwärtsführte.

      »Die Flotte der Kolonial-Cloreonen ist vollzählig zur Stelle«, sang Volcayr.

      Ich schwieg und versuchte, mir ein Bild von den Vorgängen zu machen. Da war zum einen der Pulk der Virenschiffe um meine EXPLORER, in dem offenbar alle Beteiligten die Kampfflotte des Kriegers Kalmer sahen. Als zweiter Faktor existierten die rücksichtslosen Antikörper-Typen der cloreonischen Gesellschaft. Unter dem Kommando des Kriegsbewusstseins stellten sie die Hauptmacht der Ur-Cloreonen dar.

      Mit den Kolonial-Cloreonen, über die ich nichts im Detail wusste, war ein dritter Machtfaktor ins Spiel gekommen. Volcayr sang etwas von 3000 Kampfraumschiffen. Was das bedeutete, war mir klar: Die Virenschiffe gerieten zwischen zwei Fronten, denn mittlerweile war der von innen her undurchdringliche Quarantäneschirm um den Planeten erloschen.

      Ein vierter Faktor war das Roboterheer, das an die Oberfläche drängte. Seine Kampfkraft konnte ich ebenso schwer einschätzen wie die Stärke der Kolonial-Cloreonen. Dabei ging ich davon aus, dass die Maschinen automatisch Gegner aller Cloreonen waren, die sich in der Letzten Schlacht gegen die Kräfte des Kriegers Kalmer zu bewähren hatten.

      Wenn ich eins und eins zusammenzählte, kam ein verblüffendes Ergebnis heraus. Wie es aussah, waren meine Vironauten ohne eigenes Zutun zu Verbündeten des Roboterheers geworden.

      Mein Unbehagen wuchs weiter. Selbstverständlich dachte keiner an Bord der Virenschiffe daran, sich in Kampfhandlungen verwickeln zu lassen. Die Frage war wohl eher, wie die Schiffe selbst auf einen Angriff reagieren würden.

      »Das Kriegsbewusstsein ist übergeschnappt!«, sang der Elfahder.

      Der Igelpanzer erreichte die Oberfläche. Vor uns erstreckte sich ein weites Tal. Wo genau wir uns befanden, blieb mir verborgen. Der Panzer stand auf einer mit Gebüschen überwucherten Anhöhe. Die aggressive Flora wandte sich dem Fahrzeug zu. Ich bemerkte sich gierig neigende Blüten in grellen Farben, aus deren Kelchen Säure oder irgendwelche Gifte verspritzten.

      Volcayr kümmerte das wenig. Ich achtete ebenfalls nur im ersten Moment darauf, denn weit im Umkreis wimmelte es von bis an die Zähne bewaffneten Antikörper-Typen. Die verborgenen Arsenale mussten sich ihnen zur Gänze geöffnet haben.

      Volcayrs Fahrzeug blieb unbemerkt. Offenbar verfügte der Panzer über eine gute Tarnung.

      Die unsichtbare Kraft fasste wieder nach mir. Diesmal trug sie mich aus dem engen Nebenraum in die Zentrale und setzte mich neben dem Elfahder ab.

      »Siehst du die Kuppe, um die sich die Antikörper scharen?«, fragte er und deutete ins Tal hinaus.

      »Ich sehe sie. Hat das eine besondere Bedeutung?«

      »Bedeutung?« Volcayr schien mich nicht zu verstehen. »Dort ist der Ausgang für unser Roboterheer. Die Kampfmaschinen werden gleich erscheinen.«

      »Das gibt ein sinnloses Gemetzel!« Ich legte meinen ganzen Widerwillen in die Betonung. »Wenn du etwas Vernünftiges tun willst, dann verhindere diesen Wahnsinn!«

      Er reagierte nicht darauf. Seine Aufmerksamkeit galt nur dem Tal, in dem plötzlich Dunst aufwölkte.

      »Sie kommen.« Volcayr klang irgendwie zufrieden. »Das Kriegsbewusstsein handelt in seinem Übereifer falsch, es verwechselt den Aufmarsch mit der Schlacht.«

      Die Antikörper-Cloreonen rannten nach allen Seiten auseinander. Viele benutzten Flugaggregate und nahmen dabei andere mit, die nicht über diese Möglichkeit verfügten. Nach wenigen Augenblicken war der Bereich, in dem sich der Untergrund brodelnd veränderte, wie leer gefegt.

      Auch das wollte mir nicht in den Sinn. Den Robotern mit ihren schweren Desintegratoren hätte es ein Leichtes sein müssen, den Durchbruch überraschend zu schaffen und so viele Gegner auszuschalten.

      Die Antikörper postierten sich am Rand des über 100 Meter durchmessenden Aufbruchs. Gleichzeitig schwebten die ersten Kampfmaschinen aus der Tiefe herauf. Sie schoben vier hausgroße Aggregatblöcke vor sich her. Kaum eröffneten die Cloreonen das Feuer, hüllten sich die Blöcke in schimmernde Energieschirme. Sekunden später wimmelte es von Robotern. Trotz ihrer Bewaffnung reagierten die Kampfmaschinen nicht auf die Angreifer. Vielmehr bemühten sie sich, die vier Blöcke in gleichen Abständen an den Seiten des Durchbruchs zu positionieren. Antikörper, die das zu verhindern versuchten, wurden von Defensivschirmen abgedrängt.

      Ich brauchte eine Weile, bis ich verstand, dass Volcayr einem blutigen Kampf wohl aus dem Weg gehen wollte. Der Elfahder, und nur er allein konnte für das Verhalten der Roboter verantwortlich sein, hockte stumm neben mir. Er schien das Geschehen gespannt zu verfolgen. Ob und wie er jedoch Anweisungen gab oder Meldungen empfing, blieb mir verborgen.

      Die vier Aggregatblöcke waren verankert. Ihre Energieschirme dehnten sich aus und schoben dabei die Antikörper-Cloreonen sanft, aber unnachgiebig von der Grube zurück. Augenblicke danach verschmolzen die Energiefelder miteinander und schirmten den Durchbruch ab. Aus der Tiefe quollen nun die eigentlichen Heerscharen hervor und füllten den immer weiter anwachsenden geschützten Bereich aus.

      Ich atmete auf, denn meine schlimmsten Vorahnungen traten nicht ein. Das befürchtete Gemetzel blieb aus. War der Elfahder doch nicht so kampfwütig, wie er sich bislang gegeben hatte?

      »Eine gute Lösung für die Letzte Schlacht«, sagte ich anerkennend. СКАЧАТЬ