Elfenzeit 7: Sinenomen. Susanne Picard
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Название: Elfenzeit 7: Sinenomen

Автор: Susanne Picard

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Elfenzeit

isbn: 9783946773306

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СКАЧАТЬ wirkte in seiner Rüstung bedrohlich. »Gibt es sonst noch etwas?«

      »Aus dem Norden, ja?« Dubhagans Blick glitt zu Robert und Anne, dann wieder zurück zu Nadja. Zögernd gab er den Weg frei. »Und Ihr fandet sie, als Ihr allein durch die Ebene rittet, obwohl Eure Untertanen Euch angefleht hatten, das zu unterlassen und obwohl der Schmied es nicht schätzt, wenn seine Werkzeuge sich unnötig in Gefahr begeben.«

      »So ist es.« Artair ging an ihm vorbei. Nadja hielt den Atem an, als sie ihm folgte, in eine Halle hinein, von der Treppen und Gänge in andere Bereiche des Schlosses führten.

      »Wäret Ihr von niederer Geburt, würde ich glauben, die Flammenritter hätten Euch verhext und zur Unvorsicht gezwungen«, rief Dubhagan ihnen hinterher. »Ich würde einen Exorzisten kommen lassen.«

      »Aber ich bin nicht von niederer Geburt«, antwortete Artair, ohne sich umzudrehen. Nadja hörte einen Hauch von Unsicherheit in seiner Stimme.

      Sie bogen in einen Gang ab, der von Öllampen erhellt wurde. Die Wände bestanden aus dunklem Holz. Es gab keine Fenster. Artair öffnete eine Tür und blieb im Rahmen stehen. Der Raum hinter ihm wurde von einem breiten Bett beherrscht. Teppiche bedeckten Fußboden und Wände.

      »Redet nicht mit Dubhagan«, sagte der Statthalter. »Wenn er euch etwas fragt, antwortet ausweichend oder am besten gar nicht.«

      »Wer ist er?«

      »Der Hohepriester von Las’wogg.« Artair fuhr sich mit der Hand über die Bartstoppeln in seinem Gesicht. »Er und die anderen Priester geben sich ganz dem Schmied hin. Sie nehmen nur das, was er ihnen zukommen lässt. Sie essen, wenn ihnen ein Apfel vor die Füße fällt, trinken, wenn ein Bach auf ihrem Weg liegt, waschen sich, wenn es regnet, und so weiter.« Er verzog das Gesicht. »Leider regnet es nur noch selten.«

      Nadja lächelte unwillkürlich.

      »Um ehrlich zu sein, haben wir früher über die Priester gelacht«, fuhr Artair fort. »Sie sagten, sie seien die Einzigen, zu denen der Schmied persönlich spräche und dass wir eines Tages unsere Völlerei und unseren Reichtum bereuen würden. Seit der Vertreibung lacht niemand mehr. Der Schmied, der alle anderen verlassen hat, spricht noch zu ihnen. Was sie sagen, ist der Wille des Schmieds.«

      »Glaubst du das?«, fragte Robert.

      Artair antwortete nicht. Er trat zurück in den Gang. »Das ist der Gästetrakt. Die Zimmer sind alle gleich. Nehmt euch so viele, wie ihr möchtet. Ich werde jemanden zu euch schicken, wenn das Essen fertig ist.«

      »Danke für deine Hilfe«, sagte Nadja. »Wir stehen in deiner Schuld.«

      »Ja, das tut ihr.« Artair lächelte, aber es klang nicht wie ein Witz.

      »Er will etwas von uns«, sagte Anne, als der Statthalter sie allein gelassen hatte.

      Ich weiß, dachte Nadja, aber was?

      Sie aßen gemeinsam in einem großen Saal im ersten Stock. Artair ließ sich entschuldigen und die Diener, die an den Wänden standen, redeten kaum mit ihnen, beobachteten sie aber neugierig. Das Essen war einfach, Brot, Gemüse, ein wenig zähes Fleisch. Nadja aß ohne große Lust, während Anne in ihrer Mahlzeit stocherte und Robert behauptete, er würde fasten. Das schien niemanden zu stören.

      Als es dunkel wurde, zogen sie sich in ihre Zimmer zurück. Anne und Robert teilten sich eins, Nadja entschied sich für ein anderes, das genau gegenüber lag. Das Bett war breit und weich, es lagen so viele Kissen darauf, dass sie kaum Platz fand. Durch ein kleines Fenster in der mit Wandteppichen verhangenen Wand konnte Nadja auf einen Innenhof und einige Ställe blicken. Sie war froh, dass das Fenster nicht zum Marktplatz hinausging.

      Sie träumte von Talamh in dieser Nacht. Er lag auf einer Decke im Gras und sah sie aus großen Augen an. Nadja wollte nach ihm greifen, aber etwas hielt sie zurück. Sie konnte nicht zu ihm, egal, wie sehr sie sich anstrengte.

      »Mach dir keine Sorgen«, sagte Talamh, ohne die Lippen zu bewegen. »Mir wird nichts passieren.«

      Nadja öffnete die Augen. Es war hell. Sie glaubte, die Sätze immer noch zu hören. Sie hallten durch ihre Gedanken, wärmten sie und gaben ihr Kraft.

      Unter ihrem Fenster wieherte ein Cosgrach. Sonnenstrahlen warfen ein Muster auf den dunklen Fußboden. Nadja setzte sich auf. Es ging ihr besser.

      Sie wusch sich in einer Schüssel mit Wasser und Seife, die nach Feigen roch. Jemand klopfte an ihre Tür. »Statthalter Artair erwartet Euch zum Morgenmahl«, sagte eine Stimme.

      »Danke.« Nadja trocknete sich das Gesicht ab. Wenig später hörte sie ein Klopfen an der gegenüberliegenden Tür und die gleiche, noch dumpfer klingende Stimme.

      Nadja fuhr sich mit den Händen durch die Haare, zog ihre Jacke über und verließ das Zimmer. Robert und Anne standen bereits im Gang. Beide sahen nicht so aus, als hätten sie viel geschlafen.

      »Morgen«, sagte Robert, als er Nadja sah. »Du siehst ja gut gelaunt aus.«

      »Ich habe von Talamh geträumt. Es geht ihm gut.«

      Ihr entging der Blick nicht, den Anne ihr zuwarf. »Es war nicht nur ein Traum. Ich habe seine Stimme gehört. Ihr wisst, dass er dazu in der Lage ist.«

      »Das stimmt, und es freut mich sehr, das zu hören«, sagte Robert, bevor die Muse etwas anderes antworten konnte.

      Sie trafen Artair in dem großen Saal, in dem sie auch das Abendessen zu sich genommen hatten. Er saß am Kopfende des Tischs und aß kaltes Huhn von einer Holzplatte. Mit einem Messer zeigte er auf die Stühle rechts und links von ihm. Robert nahm Platz, Anne schob sich rasch an Nadja vorbei und glitt auf den Stuhl neben ihn. Nadja schüttelte den Kopf und setzte sich auf die andere Seite des Statthalters.

      »Ich hoffe, der Schmied hat über eure Nachtruhe gewacht«, sagte Artair kauend. Es klang wie eine traditionelle Begrüßung.

      »Das hat er«, antwortete Nadja. Diener stellten Holzplatten auf den Tisch und Krüge mit einer dampfenden, bräunlichen Flüssigkeit. Sie zögerte, bevor sie danach griff.

      »Kennt man bei euch etwa keinen Honigtee?«, fragte Artair.

      Gleichzeitig schüttelten sie den Kopf.

      »Was für ein seltsames Land.«

      Er lehnte sich zurück. An diesem Morgen trug er keine Rüstung, nur ein helles Hemd und eine braune Lederhose. Er war barfuß und hatte dunkle Ringe unter den Augen.

      Der Geruch des Huhns ließ Nadjas Magen knurren. Zum ersten Mal, seit sie Island verlassen hatten, war sie wirklich hungrig.

      »Du isst nicht?«, fragte Artair mit einem Blick auf Robert. Der stellte den Krug, aus dem er gerade getrunken hatte – oder zumindest so getan hatte, als würde er trinken, dachte Nadja –, ab. »Nein. Ich faste noch bis zum Abend. Das machen wir gelegentlich dort, wo wir her kommen.«

      Artair nickte. »Verstehe.«

      Er begann mit dem Messer zu spielen, das auf dem Holzbrett vor ihm lag, wirkte ebenso nachdenklich wie ungeduldig. Als Nadja den letzten abgenagten Knochen zurücklegte, nickte er den Dienern zu, als habe er nur auf diesen Moment gewartet.

      »Räumt ab und schließt die Tür СКАЧАТЬ