Die keusche Theresa. Max Nortic
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Название: Die keusche Theresa

Автор: Max Nortic

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Vier-Sterne-Reihe

isbn: 9788711717875

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      Max Nortic

      Die keusche Theresa

      Roman

      Die keusche Theresa

      Copyright © 2017 Zettner Verlag und Max Nortic

      All rights reserved

      ISBN: 9788711717875

      1. Ebook-Auflage, 2017

      Format: EPUB 3.0

      Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für andere als persönliche Nutzung ist nur nach Absprache mit Zettner Verlag und Autors nicht gestattet.

      1

      Sangers Blick wanderte durch den Spielsaal unter ihm und huschte mit dem gleichen kalten Ausdruck von den Austeilerinnen zu den Gästen. Seine Augen hätten das Objektiv einer Kamera sein können, so präzise erfaßten sie die vielen Einzelheiten. Nur wenn sein Blick auf die wohlgerundeten Kurven einer einundzwanzigjährigen Austeilerin fiel, die nur fünf Meter von ihm entfernt war, flackerte in seinen Augen so etwas wie flüchtiges Interesse auf.

      Sie hatte glänzendes, braunes Haar, eine schmale Taille und die schönsten Hinterbacken und Beine, die er je gesehen zu haben glaubte. Ihr Name lautete Theresa, und sie arbeitete noch nicht ganz eine Woche im Silver Chance. Aber sie war bereits seine schnellste und geschickteste Austeilerin.

      Aber sie war auch scharf, empfindlich und — soweit er bisher hatte feststellen können — frigide wie ein Eisblock.

      Der Kasino-Manager rutschte auf seinem Drehstuhl herum, der wie eine Art Thron wirkte; gut zwei Meter über dem Boden und nur über eine Treppe zu erreichen.

      Nach einem letzten hungrigen Blick auf die üppige Brünette sah sich Sanger weiter im Spielsaal um. Rund um den ovalen Raum standen in langer Kette Roulette-, Würfel-und Siebzehnundvier-Tische.

      Von seinem zentralen Beobachtungsposten über dem Hauptspielsaal des Kasinos konnte Sanger Austeilerinnen und Gäste gleichermaßen gut im Auge behalten. Während dieser jahrelangen Beschäftigung hatte er es gelernt, stets ein gelangweiltes Gesicht zur Schau zu stellen, während er in Wirklichkeit hellwach war und ständig nach dem geringsten Anzeichen von Ärger Ausschau hielt.

      Heute nacht herrschte besonders lebhafter Betrieb.

      Gelegentlich entdeckte ihn ein Gast hoch oben auf seinem Beobachtungsstand und blickte überrascht drein. Alle Spieltische waren grell beleuchtet, doch das Zentrum des großen Spielsaales lag beinahe im Dunkel.

      Die vielen Leute an den Tischen plauderten, lachten und scherzten miteinander. Jeder von ihnen versuchte natürlich, die besten Einsätze zu machen. Der von ihnen verursachte Lärm wäre normalerweise ohrenbetäubend gewesen, wirkte aber im Vergleich zu dem Krach, den Spielautomaten, Musikboxen und die Stimmen der Austeilerinnen verursachten, beinahe nur wie Flüstern.

      Sanger lehnte sich gespannt etwas vor, als er sah, wie eine vollbusige Frau im gelben Kleid drüben an der Bar neben dem Spielsaal einen Arm um einen Mann legte. Der Manager kniff die Augen zusammen, langte nach dem Hörer des Telefonapparates, der neben ihm stand, und wählte eine Nummer.

      Der Barkeeper hinter der Bar hob den Hörer seines Telefons ab. „Ja, Sir?“

      „Geben Sie mir sofort einen der Sicherheitsleute an den Apparat!“

      „Jawohl, Sir, sofort, Sir.“

      Der Barkeeper verließ seinen Posten hinter der Bar, suchte rasch einen der vielen herumschlendernden Sicherheitsbeamten und kam mit ihm hinter die Bar zurück. Der Mann nahm den Telefonhörer auf.

      „Ja, Mr. Sanger?“

      „Sehen Sie das Weibsbild da in dem gelben Kleid? Etwa in der Mitte des Tresens! Schaffen Sie das verdammte Frauenzimmer sofort hinaus, verstanden? Aber unauffällig! Sie ist eine Prostituierte.“

      „Wird sofort erledigt, Mr. Sanger.“

      Sanger legte den Hörer wieder auf und beobachtete, wie der Sicherheitsbeamte an die Frau im gelben Kleid herantrat und etwas zu ihr sagte.

      Sie drehte sich nach ihm um, machte ein wütendes Gesicht und bewegte die Lippen.

      Plötzlich tauchte ein weiterer Sicherheitsbeamter an ihrer anderen Seite auf.

      Die beiden Männer hoben die Frau ohne viel Federlesens vom Barhocker und bugsierten sie unauffällig, aber sehr energisch zum Ausgang.

      Sanger zündete sich eine Zigarette an und ließ seinen Blick wieder herumwandern. An sich hatte er nichts dagegen, wenn Nutten im Kasino arbeiteten. Es war ohnehin so gut wie unmöglich, sie fernzuhalten. Aber Sanger achtete peinlich auf Qualität. Schöne Huren … im Preis von hundert Dollar aufwärts … waren hier immer willkommen. Die anderen aber sollten gefälligst in den billigen Etablissements in Downtown-Reno arbeiten.

      Nachdem sein Blick einmal rund um den ganzen Spielsaal herumgewandert war, blieb er wieder auf Theresa haften.

      Sanger preßte die Lippen zusammen, als er sah, wie das Mädchen lächelte und etwas zu einem anderen jungen Mädchen am Tisch sagte. Letzteres konnte mit beachtlichen Brüsten auf warten.

      Theresas Verhalten war ein glatter Verstoß gegen die Vorschriften. Höflichkeit, ja … aber keine Unterhaltung! Sanger begriff aber auch, daß er die üppige Brünette eben zum ersten Mal lächeln gesehen hatte.

      Als Theresa sich weiter mit dem Mädchen unterhielt, während sie geschickt die Karten austeilte, griff Sanger erneut nach dem Telefonhörer und wählte die Nummer zwei. Beinahe sofort kam der Spielsaal-Boß — praktisch Sangers Stellvertreter — an den Apparat.

      „Ja, Sir?“

      „Lösen Sie sofort Theresa ab“, sagte Sanger schroff. „Und geben Sie mir das Mädchen an den Apparat!“

      „Sofort, Sir.“

      Der Manager beobachtete, wie der Spielsaal-Boß hinter Theresa trat und ihr etwas ins Ohr flüsterte.

      Theresa teilte mit flinken Fingern weiter die Karten aus, dann stand sie auf und überließ dem Mann ihren Platz. Sie ging zum Telefon und hob den Hörer auf.

      „Ja, Mr. Sanger?“ Ihre Stimme klang kalt und knapp. Sanger ließ den Blick über die üppigen Brüste bis hinab zu den langen, schlanken Beinen wandern.

      „Sie kennen die Vorschriften, Theresa!“ sagte er. „Keinerlei überflüssige Unterhaltung, verstanden? Was haben Sie denn für ’n Problem, Honey?“

      „Ich habe überhaupt kein Problem“, antwortete sie eiskalt.

      Sanger sah, wie sich der Gesichtsausdruck des Mädchens verhärtet hatte, als er den Ausdruck Honey gebraucht hatte.

      „Das Mädchen ist meine Zimmergenossin“, erklärte Theresa schroff. „Sie wollte mir nur etwas sagen und wird gleich wieder gehen.“

      „Das braucht sie nicht, aber machen Sie keine Konferenz daraus!“

      Sanger machte eine Pause, СКАЧАТЬ