The Secret Footballer. Anonym
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Название: The Secret Footballer

Автор: Anonym

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия:

isbn: 9783730700228

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СКАЧАТЬ Möglichkeiten, sich bei den Spielern beliebt zu machen.

      Ein neuer Trainer muss der Mannschaft frühzeitig klarmachen, wer das Sagen hat. Um das zu erreichen, wird manchmal ein Spieler geopfert. Ich habe so etwas auch einmal erlebt, und es spielt dabei überhaupt keine Rolle, wie gut oder populär der Spieler ist (tatsächlich werden gerade namhafte Leistungsträger am liebsten ins Visier genommen). Hat der Trainer sein Opfer gefunden, macht er ihn bei jeder Gelegenheit und vor versammelter Mannschaft zur Schnecke, bis er ihn schließlich aus dem Kader streicht und dazu verdonnert, sich mit dem Nachwuchs fit zu halten. Damit signalisiert er dem Rest der Mannschaft unmissverständlich, wer der Boss ist.

      Ich bin kein Fan dieser Methode. Ich halte sie für vollkommen überflüssig und finde, dass sie von mangelnder Führungsqualität zeugt. Ein Freund musste in der Saison 2011/12 eine solche Prozedur über sich ergehen lassen, und Sie können mir glauben, dass damals nicht gut Kirschen mit ihm essen war.

      Trainer wie Arsène Wenger, José Mourinho, André Villas-Boas und Brendan Rodgers haben mit dem Vorurteil aufgeräumt, dass ein Trainer nur dann etwas taugt, wenn er auch als Spieler ein paar Titel gewonnen hat. Die meisten Trainer haben mit dem eigentlichen Training ohnehin nur sehr wenig zu tun und überlassen die Leitung der Einheiten ihren Assistenten. Über einen ehemaligen Spieler von Manchester United, der heute als Trainer tätig ist, heißt es, er lasse sich grundsätzlich nur am Spieltag bei der Mannschaft blicken.

      Vor nicht allzu langer Zeit traf ich an einem Strand in der Karibik zufällig einen alten Bekannten, der für ein Altherren-Turnier dorthin eingeladen worden war. Normalerweise handelt es sich dabei um nichts anderes als ein zünftiges Gelage auf Kosten eines Sponsors, der seine Helden kennenlernen möchte. Abends lud mein Kumpel mich auf einen Drink in die Hotelbar ein und schüttete mir zu meiner Überraschung sein Herz darüber aus, wie ernüchternd sich sein neues Dasein als Trainer gestaltete. Dabei hatte er sich schon seit Jahren darauf gefreut, ins Traineramt zu wechseln, nachdem er als Spieler wahrlich nicht die Welt aus den Angeln gehoben hatte. Er liebte den Fußball und war überzeugt davon, alle Voraussetzungen mitzubringen, um als Trainer bestehen zu können. Er hatte sämtliche Scheine in der Tasche, inklusive der A-Lizenz, für die allein er rund 5.000 Pfund hingeblättert hatte.

      Nach nicht einmal einem Jahr als Trainer war ihm nun klar, dass er einen Fehler gemacht hatte. „Ich hatte ja keine Ahnung, was alles zu tun ist”, stöhnte er. „Ich wusste wohl, dass es eine Menge Arbeit ist und ich wenig Zeit für die Familie haben würde. Aber tatsächlich bekomme ich sie überhaupt nicht mehr zu Gesicht, denn wenn ich abends um zehn endlich alle Telefonate erledigt habe, muss ich mir in irgendeinem dunklen Kämmerlein noch Elfsborg gegen Malmö anschauen, um vielleicht einen interessanten Spieler zu entdecken.”

      Es ist wohl kein Geheimnis, dass man als Cheftrainer tagtäglich mit einer solchen Menge an Problemen, Aufgaben und Erwartungen konfrontiert wird, dass man an sich niemals Feierabend hat. Als ich die Vermutung äußerte, dass er vielleicht nicht besonders versiert darin sei, Dinge zu delegieren (klar, immer noch drauftreten, wenn der andere schon am Boden liegt, ganz so, wie ich es gelernt habe), räumte er ein, dass dies möglich sei. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass ich noch nie als Trainer gearbeitet hätte.

      Guter Einwand. Vielleicht wird es mir genauso wie ihm ergehen, sollte ich einmal Trainer werden. Mir fällt es auch nicht leicht, Verantwortung an andere Leute abzugeben, weil sie die Dinge in der Regel auf ihre Weise erledigen und nicht so, wie ich es an ihrer Stelle getan hätte. Wenn man also die Kontrolle über jede einzelne Entscheidung behalten will, muss man sich wohl oder übel damit abfinden, seine Familie – und Tageslicht – nur selten zu sehen.

      Ich hatte auch mal einen Trainer, der ein totaler Kontrollfreak war. Er hatte Mitarbeiter, von denen andere Trainer nur träumen können, war aber nicht in der Lage, sie einfach ihre Arbeit machen zu lassen. Wohlgemerkt, das waren alles sehr fähige Leute. Mir tat vor allem unser sportwissenschaftlicher Berater leid, der ein hochkomplexes Programm ausgetüftelt hatte, nur um dann von einem Kerl abgelöst zu werden, der von der Materie keine Ahnung hatte. Oder auch unser Koch, der irgendwann kein Salz mehr verwenden durfte. Halbwissen wird nicht von ungefähr als gefährlich eingestuft.

      Aber es gibt auch durchaus Trainer, die ihre Besessenheit zum Wohl der Mannschaft einzusetzen wissen. Ein Freund von mir spielte unter José Mourinho beim FC Chelsea und erzählte mir von einer PR-Tour durch die USA, bei der unter anderem ein Fotoshooting für Samsung geplant war. Als Mourinho zu Ohren kam, dass der Sponsor nicht einmal eine kleine Aufmerksamkeit für seine Spieler vorbereitet hatte, schickte er sie sofort wieder in den Mannschaftsbus. Die in helle Panik versetzte PR-Abteilung von Samsung beeilte sich, den Schaden zu korrigieren und stellte jedem Spieler bei seiner Rückkehr nach England einen ganzen Sack voller unterhaltungselektronischer Geräte in Aussicht. Ich habe keine Ahnung, ob diese Geschichte wahr ist, wüsste aber nicht, warum mein Freund lügen sollte. Ich möchte sie glauben, weil ich Mourinho ohnehin gut leiden kann. Wenn ein Trainer so etwas für mich tut, gibt er mir das Gefühl, dass wir alle zusammengehören und ich mich auf ihn verlassen kann. Für so einen Mann reiße ich mir auf dem Platz gerne den Arsch auf. Außerdem mag ich Unterhaltungselektronik.

      Das soll aber nicht heißen, dass nicht auch die Spieler ihrem Klub gegenüber eine gewisse Verantwortung hätten. Unternehmen wie Samsung zahlen ein Vermögen dafür, sich mit dem Namen englischer Erstligisten schmücken zu dürfen, weswegen sie sich vertraglich zusichern lassen, dass sie die Dienste der Spieler in Anspruch nehmen können. Als Spieler ist man allerdings nicht immer im Bilde darüber, was wirklich vor sich geht.

      Ich erinnere mich an einen Kurztrip in südliche Gefilde, der, wie uns irgendwann klar wurde, in erster Linie der Kontaktpflege unseres Trainers diente. Ersten Verdacht schöpften wir, als wir an unserem brandneuen Eventhotel in Strandnähe eintrafen und uns zunächst mit jedem einzelnen der gefühlt ungefähr 1.500 Angestellten ablichten lassen mussten, bevor wir uns endlich in die Fluten stürzen durften. Später aßen wir mit ein paar stinkreichen Vögeln zu Abend. Wie sich herausstellte, gehörte diesen Typen das Restaurant, und sie waren es auch, die das gesamte Team in der Business Class hatten einfliegen lassen.

      Während unseres Aufenthalts bekamen wir es immer wieder mit diesen Typen zu tun, die großen Wert darauf legten, dass wir uns in ihren zahlreichen Restaurants, Hotels, Einkaufszentren und Nightclubs ablichten ließen. Für die örtlichen Unternehmer hat es sich mit Sicherheit bezahlt gemacht, rund um die Uhr die Dienste eines englischen Premier-League-Klubs in Anspruch nehmen zu können. Unser damaliger Trainer ist bestimmt heute noch jedes Jahr in diesem Hotel zu Gast und wird das auch so beibehalten, bis er eines Tages den Löffel abgibt. Ich gehe außerdem jede Wette ein, dass er da unten noch nie auch nur einen einzigen Cent für irgendwas bezahlt hat. Aber ich schätze, so läuft das Geschäft eben.

      Ich bin in meiner Karriere zu unzähligen Veranstaltungen gezerrt worden, um mich wie ein grinsender Idiot in meinem Trainingsanzug ablichten zu lassen, ohne überhaupt zu wissen, warum ich eigentlich dort war. Einmal verbrachten wir einen ganzen Tag in einem Einrichtungshaus und schrieben Autogramme für die komplette Belegschaft. Mobiliar hat aber, soweit ich weiß, keiner der Spieler dafür bekommen – nicht dass wir es gebraucht hätten. Unser Trainer hatte wohl auch keinen Bedarf, aber falls er sich in Zukunft neu einrichten möchte, sollte das kein Problem sein. Solche Dinge passieren bis zu einem gewissen Grad wohl in jeder Spielklasse. Ob die Mannschaft es klaglos mit sich machen lässt oder es dem Trainer verübelt, hängt vielleicht nur davon ab, wie es in sportlicher Hinsicht gerade läuft.

      Letztlich geht es darum, sich das Vertrauen der Spieler zu bewahren, indem man sie auf faire Art und Weise behandelt. Ein Bekannter von mir wurde bei Manchester United auch dann noch respektvoll behandelt, als sein Abgang bereits feststand. Auch wenn solche Umgangsformen sicher keine Ausnahme sind, lässt sich das keineswegs über jeden Trainer sagen, für den mein Bekannter und ich gespielt haben. Mein Bekannter rechnet es Sir Alex nach wie vor hoch an, sich damals so anständig verhalten zu haben. „Ich kann ihn jederzeit anrufen, und er nimmt sich Zeit für mich. Und auch wenn СКАЧАТЬ