Название: Das dritte bis sechste Buch Esra
Автор: Hermann Gunkel
Издательство: Bookwire
Жанр: Документальная литература
Серия: Die verlorenen Bücher der Bibel (Digital)
isbn: 9783849659479
isbn:
einen Turban aus feinstem Linnen
und ein Halsband tragen!
7
Er soll um seiner Weisheit willen
neben Darius auf dem ersten Platze sitzen
und des Darius Vetter heißen!
8
Nachdem sie jeder seinen Spruch geschrieben,
versiegelten sie ihn
und legten ihn unter des Königs Darius Kissen.
9
Sie sagten:
Erwacht der König,
dann überreicht man ihm das Schriftstück.
Hierauf erkenne man den Sieg dem zu,
dessen Spruch der König und die drei Vornehmsten Persiens
als weisesten erklären,
entsprechend dem Aufschrieb.
10
Der Erste schrieb:
Der Wein ist am mächtigsten.
11
Der Zweite schrieb:
Der König ist am mächtigsten.
12
Der Dritte schrieb:
Die Weiber sind am mächtigsten.
Doch über alles siegt die Wahrheit.
13
Als der König aufwachte,
nahm man das Schriftstück und gab es ihm.
Da las er es.
14
Hierauf ließ er alle Vornehmen von Persien und Medien,
Satrapen, Heerführer, Statthalter und Oberste berufen.
Dann ließ er sich im Staatssaal nieder
und also ward das Schriftstück ihm vorgelesen.
15
Hierauf befahl er:
Ruft jene Jünglinge;
sie sollen ihre Sprüche selbst erklären!
So wurden sie gerufen.
Nach ihrem Eintritt
16
befahl man ihnen:
Erkläret uns das Aufgeschriebene!
Da fing der Erste also an:
– er hatte von des Weines Macht geschrieben –
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Ihr Männer! Inwiefern der Wein am stärksten ist?
Er macht die Sinne allen Menschen wirr,
die von ihm trinken.
18
Die Sinne eines Königs macht er gleich
wie die des Waisenknaben,
die eines Sklaven wie die eines Freien,
die eines Bettlers wie die eines Reichen.
19
Gar alle Sinne wandelt er in Lustigkeit und Fröhlichkeit,
läßt alle Trauer, alle Schulden in Vergessenheit geraten.
20
Und alle Herzen macht er reich,
läßt Könige und Satrapen sich vergessen
und alle Reden läßt er in Millionen sich ergehen.
21
Doch Freunde und Verwandte läßt er
Freundschaft selbst vergessen,
wofern sie von ihm trinken.
Nicht lange dauert es,
so zücken sie die Schwerter.
22
Erwachen sie jedoch vom Wein,
so denken sie nicht mehr an das,
was sie verübt.
23
Ihr Männer!
Ist nicht der Wein am mächtigsten,
dieweil er so zu handeln zwingt?
Nachdem er so gesprochen, schwieg er.
4. Kapitel: Des Königs Macht
1
Da fing der Zweite an, zu reden,
der von des Königs Macht geschrieben:
2
Ihr Männer!
Sind nicht am mächtigsten die Menschen,
dieweil sie sich die Erde und das Meer
und alles, was darinnen, unterwerfen?
3
Der König aber ist der mächtigste von ihnen:
denn er gebietet über sie,
und er beherrscht sie,
und sie gehorchen ihm in allem, was er ihnen anbefiehlt.
4
Befiehlt er ihnen, gegenseitig Krieg zu führen,
dann tun sie es.
Und sendet er sie gegen Feinde aus,
alsdann marschieren sie
und zwingen Berge, Mauern, Burgen nieder.
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