Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie. Harvey Patton
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Читать онлайн книгу Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie - Harvey Patton страница 37

Название: Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie

Автор: Harvey Patton

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Научная фантастика

Серия:

isbn: 9783745214369

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СКАЧАТЬ im Gegensatz zu uns, im Palast gut auskennen. In diesem riesigen Kasten gibt es so viele Stockwerke, Korridore und Räume, dass wir Stunden brauchen würden, um alles zu durchsuchen. Das sind nicht eben die besten Aussichten, Freunde.«

      »Wir können Alexandros aber doch nicht seinem Schicksal überlassen«, empörte sich Dorit sofort. Man sah ihr deutlich an, dass dieses Ereignis sie besonders schwer traf. Taff nickte.

      »Das werden wir auch nicht tun, Dorit-Mädchen. Schnell zurück in eure Zimmer und zieht euch richtig an. Die Armbandfunkgeräte mitnehmen und auch Handlampen, denn zu dieser Zeit dürften die nicht bewohnten Teile des Palasts unbeleuchtet sein. In einer Minute treffen wir uns hier wieder.«

      »Wir sollten uns teilen«, schlug Mitani vor, während sie und Taff ihre Bekleidung vervollständigten. »Wenn wir drei Gruppen bilden und ständig in Verbindung bleiben, können wir am ehesten etwas erreichen.«

      »Genau das wollte ich veranlassen«, erklärte Caine. »Verdammt, ich kann es immer noch nicht fassen! Alles ließ sich gut an, die Aussicht, dass die Vernunft siegen würde, war groß. Und jetzt muss ausgerechnet so etwas kommen ...«

      Sie betraten gerade wieder den Korridor, als irgendwo in der Ferne eine Sirene zu heulen begann. Und dann, schon Sekunden später, setzte das Beben ein.

      *

      Es war so stark, dass es die sechs Menschen augenblicklich von den Beinen warf. Instinktiv rollten sie sich ab und drückten sich dann eng gegen die Gangwände. Der gesamte Palast wurde von einem heftigen Stoßen und Rütteln durchlaufen, das von einem anhaltenden lauten Grollen begleitet war.

      Überall ringsum knirschte es vernehmlich. Der Boden hob sich in wellenförmigen Bewegungen, die Wände begannen gefährlich zu schwanken. Nun bewährte sich jedoch die vielfache Verwendung von Glasfiber und Plastikstoffen beim Bau des Gebäudes. Diese Material gab federnd nach, fing so die Stöße ab und bewahrte es vor dem sofortigen Einsturz. Nur von der Decke löste sich die Verkleidung, stürzte herab und wirbelte große Staubwolken auf.

      Zehn Sekunden später wurde es erheblich ruhiger. Das Grollen hielt zwar an, doch die Erschütterungen ließen zeitweilig nach. Taff erhob sich und half Mitani auf die Beine, und auch die anderen rappelten sich wieder auf. Sie schnaubten und spuckten ausgiebig, um ihre Atemwege wieder freizubekommen.

      »Eine schöne Bescherung!«, sagte Luca und klopfte sich den Mörtelstaub von der Kombination. »Unter diesen Umständen muss unsere Jagd nach den Kidnappern zwangsläufig eine gedachte Linie bleiben.«

      »Ganz im Gegenteil«, konterte Taff. »Der Palast ist besonders massiv gebaut, draußen muss das Beben weit schlimmere Folgen haben. Die Entführer werden sich also hüten, diesen relativ sicheren Ort zu verlassen, oder aber schleunigst in seinen Schutz zurückkehren. Gehen wir also trotzdem los, und zwar in Richtung auf die verschiedenen Eingänge, dort dürften wir am ehesten fündig werden. Falls es uns erwischen sollte, ist es gleich, ob es nun hier oder dort geschieht.«

      »Gemütsmensch!«, murrte Orvid Bashkiri, setzte sich aber trotzdem zusammen mit Lars in Bewegung. Dorit und Luca bildeten die zweite Gruppe, Taff und Mitani blieben zusammen. Sie bewegten sich in Richtung des Hauptgebäudes, während die anderen die näher gelegenen Tore des Gästeflügels zu finden versuchten.

      Der Boden bewegte sich nach wie vor, behinderte sie aber nicht entscheidend beim Vorwärtskommen. Gefährlicher waren die Brocken, die sich immer wieder von der Decke lösten und die Menschen fast ständig zu akrobatischen Ausweichsprüngen zwangen.

      »Hört das denn gar nicht mehr auf?«, keuchte das Mädchen, als es wieder einmal um Haaresbreite dem Tod entgangen war. Sie hatten inzwischen fast das Palastzentrum erreicht, ohne bisher einem Nimboiden begegnet zu sein. Taff lächelte ihr beruhigend zu und zog sie in eine Nische der Korridorwand, in der sich Feuerlöschgeräte und Haken für den Notfall befanden.

      Gerade in diesem Augenblick schlug der Vulkan mit noch größerer Heftigkeit zu.

      Das Grollen wurde so laut, dass es kaum noch zu ertragen war, und gleichzeitig geriet alles um sie herum in Bewegung. Ein schwerer Löschapparat löste sich aus seiner Halterung, kippte nach vorn und streifte Caine an der linken Schulter. Taff schrie vor Schmerz auf. Krampfhaft umklammerte er Mitani mit der Rechten und drückte sie gegen die freigewordene Wandstelle, obgleich sich auch diese im Rhythmus der Erdstöße bewegte. Draußen ging ein wahrer Regen von Trümmern nieder, der ihr sicheres Ende bedeutet hätte. Als dann auch noch die Beleuchtung ausfiel, war das Chaos vollkommen.

      All dies schien den beiden Menschen eine Ewigkeit zu dauern. Sie hatten dem Tod schon oft genug ins Auge gesehen, aber noch nie in dieser Form. In der PROKYON, innerhalb der vertrauten Umgebung, war alles ganz anders. Dort konnte man wenigstens versuchen, sich mit Hilfe der vorhandenen technischen Mittel zu schützen – hier nicht!

      Dann, nach etwa einer halben Minute, hörte das Beben so plötzlich auf, wie es begonnen hatte. Das Grollen wurde zu einem leisen, fernen Rumoren, Boden und Wände federten noch eine Weile nach, kamen dann aber zur Ruhe. Nur der allgegenwärtige Staub setzte sich nur langsam und behinderte das Atmen noch, trotz der vor Mund und Nase gepressten Taschentücher.

      »Es scheint endgültig vorbei zu sein«, sagte Taff schließlich und schaltete seine Lampe ein.

      Im Gang lag der Schutt fußhoch, die Korridorwand zeigte breite Risse, war jedoch nicht geborsten. Die beiden Menschen hatten den Eindruck, als wäre es in der Zwischenzeit wärmer geworden, aber das konnte auch eine Sinnestäuschung sein. Mitani wies hinauf zur Decke, wo die blanken Stahlträger sichtbar waren, und schüttelte sich.

      »Allein hier im Palast dürfte ein ganzes Bataillon von Robotern wochenlang zu tun haben, um die Schäden zu beseitigen. Wie mag es draußen in der Stadt aussehen?«

      »Viel schlimmer!«, sagte Taff ernst. »Hier hat man besonders stabil gebaut, damit das kostbare Leben der Regierungsmitglieder und hohen Kriegshelden gut geschützt ist. Für das gemeine Volk hat es natürlich nicht soweit gereicht, dort genügte Schema F. In dem großen Bienenstock Vulcanus muss es zahlreiche neuralgische Punkte geben, die zwar normalen Beben standhalten mögen, nicht aber solchen, wie eben gehabt. Ich rechne mit Zehntausenden von Toten, Verletzten und Verschütteten.«

      Er schaltete das Armbandgerät ein und rief die anderen. Luca meldete sich zuerst, und Taff fragte: »Wie sieht es bei euch aus? Alles heil überstanden?«

      »Ringsum ist eine Menge Lack ab«, kam die Stimme des Kybernetikers zurück. »Toburu sollte diesen Palast wegwerfen und sich einen neuen kaufen, das käme bestimmt billiger als Reparieren. Uns geht es so leidlich, sollen wir weitersuchen?«

      »Vorerst ja«, bestimmte der Commander, und dann schaltete sich Dorit Grenelle in das Gespräch ein. »Ich schließe mich den Ausführungen des Vorredners voll inhaltlich an, Taff. Wenn es nicht um Alexandros ginge, wäre ich dafür, die Suche einfach abzubrechen. Wenn ich aber daran denke, dass er vielleicht irgendwo unter Trümmern liegt ...«

      Sie schaltete rasch ab, denn ihre Stimme schwankte verräterisch. Taff presste die Lippen zusammen, denn auch er machte sich große Sorgen. Stumm setzten er und das Mädchen ihren Weg fort. Wenige Sekunden später wurde es ringsum hell, aber es war ein mattes Licht, das von sporadisch angebrachten Notleuchten kam. Irgendwo musste jemand ein Notstromaggregat eingeschaltet haben, das ein besonderes Kabelsystem versorgte.

      Immerhin erleichterte diese Helligkeit den beiden Menschen das Vorwärtskommen. Sie erreichten den Zentraltrakt und stellten überrascht fest, dass hier die Zerstörungen weit geringer waren. Das war vermutlich auf das Wirken СКАЧАТЬ