Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie. Harvey Patton
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Название: Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie

Автор: Harvey Patton

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Научная фантастика

Серия:

isbn: 9783745214369

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СКАЧАТЬ noch relativ ruhig ist. Überlassen wir es Toburu, das Problem auf seine Weise zu lösen; er wird schon wissen, was hier angebracht ist.«

      Noch war es zu keinerlei Handgreiflichkeiten gekommen. Die Demonstranten hatten sich zu zwei Blöcken formiert, zwischen die sich nun langsam die Ordnungsstreitkräfte schoben. Gedämpft klangen die Ausrufe durch das Kabinendach aus Panzerglas, mit denen die Kontrahenten die Ankömmlinge und ihre Gegner bedachten.

      Taff spähte, an dem Fahrer in der separaten Pilotenkabine vorbei, nach vorn, wo der Wagen mit den Regierungsmitgliedern stand. Dort klappte plötzlich das Wagendach hoch, und die Gestalt Toburu-Chans erschien in der Öffnung. Er war auf den Sitz gestiegen, hob nun die Arme und versuchte, sich Gehör zu verschaffen.

      »Wenn das nur gut abgeht!«, murmelte Mitani verstört.

      Tatsächlich verstärkte sich das Geschrei nun noch mehr. Fäuste und Transparente wurden drohend geschwungen, der »kriegerische« Block geriet in Bewegung und schob sich auf die Wagen zu. Rasch gingen die Soldaten und Polizisten zurück, bildeten einen Kordon um die Fahrzeuge und zogen ihre Waffen. Die »friedliche« Gruppe drängte nun gleichfalls nach vorn, der große Zusammenstoß war nur noch eine Frage von Sekunden.

      Plötzlich klang jedoch eine laute Stimme auf, die Geschrei und Johlen mühelos übertönte. Toburu hielt ein Mikrophon in der Hand und bediente sich der Lautsprecheranlage seines Fahrzeugs. Dieser Mann hatte Mut, denn er bot ein gutes Ziel für etwaige Attentäter.

      »Bürger von Vulcanus!«, rief er aus. »Ich danke allen, die hierher gekommen sind, ob sie nun für oder gegen mich eingestellt sind. Unter meiner Regierung darf jeder offen seine Meinung kundtun, ohne dass ihm daraus Nachteile erwachsen. Das war noch vor Kurzem ganz anders, vergesst das nicht! Denkt aber zugleich auch daran, dass die Erde nicht der Feind Nimboids ist, als der sie bisher immer dargestellt wurde. Sie hat uns ihren Botschafter gesandt, um ihren Friedenswillen zu beweisen. Mit ihm werden wir verhandeln, aber keinesfalls den Planeten an die Erde verschachern, wie es euch bestimmte Leute weismachen wollen. Wenn es ein Abkommen gibt, dann nur auf der Grundlage völliger Gleichberechtigung, alles andere werde ich strikt ablehnen. Ich bin aber davon überzeugt, dass es ein solches Abkommen geben wird. In den Tiefen des Alls existiert ein Gegner, gegen den sich Nimboid allein nicht behaupten kann. Es ist also notwendig, dass sich die Menschen überall in der Raumkugel zusammenschließen, um als Ganzes überleben zu können! Bedenkt das, ehe ihr etwas tut, das ganz Nimboid ins Chaos stürzen kann. Wenn gekämpft werden muss, dann gegen jenen Feind aus der Vergangenheit, nicht Menschen gegen Menschen.«

      »Verdammt, der Mann hat wirklich Mut!«, sagte Luca begeistert.

      »Außerdem spricht er gut und überzeugend«, ergänzte Taff.

      Die ruhig und sachlich vorgetragenen Argumente wirkten wirklich in verblüffender Weise. Schon nach wenigen Sekunden war das Gros der Schreier verstummt, die Demonstranten hatten Halt gemacht und hörten zu. Als Toburu-Chan geendet hatte, herrschte für eine Weile nachdenkliches Schweigen. Dann kam Applaus auf, zögernd zuerst, dann immer lauter. Einzelne Fanatiker schrien immer noch ihre Hetzparolen, aber kaum jemand beachtete sie noch.

      »Na also!«, sagte Lars befriedigt. »Die Nimboiden sind also doch besser als ihr Ruf, sie müssen mir richtig angepackt werden. Und dazu scheint mir Toburu genau der richtige Mann zu sein.«

      Gleich darauf begannen sich die Demonstranten zu zerstreuen, die Wagen setzten ihre Fahrt unbehindert fort.

      *

      Nach wenigen Minuten war ein großer Platz erreicht, an dessen hinterer Schmalseite sich ein großes, festungsähnlich anmutendes Gebäude erhob. Die Umgebung war vollkommen abgesperrt, Hunderte von Raumsoldaten bildeten Spalier vor dem großen Haupteingang. Als die Regierung und die Terraner ausstiegen, klangen laute Kommandos auf, die Soldaten erstarrten und präsentierten ihre Waffen. Der Shogun nahm die Meldung des kommandierenden Offiziers entgegen und wandte sich dann an seine Gäste.

      »Dies ist der Palast der Kriegsgötter«, erklärte er, »der Sitz der wichtigsten Regierungsbehörden. Hier werden Sie für die Dauer Ihres Aufenthalts wohnen und meine bevorzugten Gäste sein. Zuvor möchte ich mich aber noch für meine Mitbürger entschuldigen, die gegen Sie und Terra demonstriert haben. Sie wussten es nicht besser, man hat sie aufgehetzt – jene Männer natürlich, die kürzlich ihre Macht verloren haben und sie nur zu gern wiedererringen möchten.«

      »An der Krippe saß der Knabe!«, lächelte Taff. »Wer einmal dort gesessen hat, will mit aller Macht wieder zu den goldenen Pfründen zurück, das war schon immer so. Es war übrigens bemerkenswert, wie Sie es verstanden haben, Ihren Gegnern den Wind aus den Segeln zu nehmen, Toburu. Viele, die zuvor eifrig gegen Sie geschrien haben, dürften jetzt zum Gegenteil bekehrt sein.«

      »Die Wahrheit setzt sich auf die Dauer immer durch, Taff«, sagte der Regierungschef schlicht. »Oder sollte das bei Ihnen auf der Erde anders sein?«

      »Nein, natürlich nicht«, versicherte Demosthenes eilig, der bisher ziemlich blass gewesen war, nun aber allmählich sein inneres Gleichgewicht wiederfand.

      Sie betraten den Palast und kamen in eine große Halle, die aber von zwei Reihen dicker Säulen durchzogen war. Sie stützten die breiten Stahlträger ab, die sich deutlich sichtbar kreuz und quer unter der Decke dahinzogen. Auch hier war alles auf optimale Sicherheit abgestellt, und das wohl kaum zu Unrecht. In der Zwischenzeit war mehrmals ein leichtes Grollen zu hören gewesen, das die Terraner die Gegebenheiten von Vulcanus nicht vergessen ließ.

      Toburu verabschiedete seine Minister und übernahm es persönlich, seine Gäste herumzuführen. An den Wänden der Halle gab es riesige Halbreliefs, die wichtige Ereignisse aus der Vergangenheit des Planeten zeigten. Die am meisten vertretenen Motive waren Vulkane, Raumschiffe und die wuchtigen Gestalten von hohen Offizieren in kriegerischen Posen. Auch hier wirkte alles so barbarisch wie Nimboid im Allgemeinen.

      Sie besuchten das Kommunikationszentrum der Regierung, das sich auch irgendwo auf der Erde hätte befinden können. Zahlreiche Männer in Uniform saßen vor Kontrollborden, Videophonen und Hyperfunkgeräten, Batterien von Bildschirmen flimmerten. Nur Frauen waren nirgends zu sehen, was Dorit Grenelle mit Stirnrunzeln quittierte.

      Taff Caine dagegen sah besorgt auf Alexandros Demosthenes, der trotz seiner Apollfigur infolge der Schwerkraft und Luftbeschaffenheit müde und angegriffen wirkte. Als Toburu dann Anstalten machte, den Terranern auch noch seine Amtsräume zu zeigen, wies er ihn diskret auf diese Tatsache hin.

      »Oh, entschuldigen Sie bitte!«, sagte der Shogun bestürzt. »Daran hätte ich natürlich denken müssen, aber wir haben eben nur selten Gäste von anderen Welten. Verschieben wir das also auf morgen, wenn wir mit den Verhandlungen beginnen. Ich werde jetzt dafür sorgen, dass Sie sofort in Ihre Quartiere gebracht werden, dort können Sie sich ausruhen und erfrischen. In drei Stunden erwarte ich Sie alle dann im Heldensaal zu einem Abendessen in kleinem Kreis.«

      Die Zimmer lagen im Gästeflügel des Regierungsgebäudes. Zwei wohltuend zivil aussehende junge Männer führten die Leute von der PROKYON dorthin und überließen es ihnen selbst, die Räumlichkeiten auszusuchen. Taff und Mitani nahmen ein Doppelapartment, ebenso Lars und Orvid, Dorit und Alexandros Einzelzimmer. Alle Räume lagen jedoch dicht beieinander, um ein großes Gesellschaftszimmer mit Bar und sonstigen Annehmlichkeiten gruppiert. Verborgen angebrachte Antigravprojektoren reduzierten die Schwerkraft auf Erdnorm, was besonders der Minister dankbar zur Kenntnis nahm.

      »Ich bin vollkommen erschlagen, Taff«, sagte er. »Nur eine kurze Dusche, dann lege ich mich ins Bett. Sorgen Sie bitte dafür, dass ich rechtzeitig geweckt werde, ehe das Mahl beginnt.«

      »Wir СКАЧАТЬ