Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland Band 10. Martina Meier
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СКАЧАТЬ den Boden, bis er endlich fand, was er suchte. In seiner Hand hielt er einen kleinen braunen Beutel und Luck strahlte vor Freude.

      Vor zwei Jahren, als Luck dem Weihnachtsmann geholfen hatte, hatte ihm eine der Elfen nach getaner Arbeit den Beutel geschenkt. „Wenn du irgendwann mal einen Wunsch haben solltest, wird dir der Inhalt nützlich sein. Der Feenstaub in dem Beutel kann Wünsche erfüllen“, hatte sie geflüstert. Der kleine Wichtel hatte ihr nicht geglaubt, aber er hatte es auch nicht über sich gebracht, das Säcklein wegzuwerfen.

      Heute konnte Luck den Feenstaub gut gebrauchen. Er öffnete den Beutel. Darin befand sich ein feines, glitzerndes Pulver. Der kleine Wichtel verteilte den Feenstaub über sich und rief dabei: „Ich will an Weihnachten nicht alleine sein!“

      Ein helles Licht erfüllte kurz das Zimmer und Luck stand der Mund vor Staunen offen. Sollte der Feenstaub wirklich in der Lage sein, Wünsche zu erfüllen?

      Der kleine Wichtel ging ins Bad und begann sich für den Tag frisch zu machen. Zur Feier des Tages zog er sich sogar seine rot-weiß geringelten Kniestrümpfe an. Dann begann er, nur um auf Nummer sicher zu gehen, die Wohnung festlich zu schmücken und ein köstliches Weihnachtsessen zu kochen. Die Vorbereitungen kosteten so viel Zeit, dass der Tag wie im Flug verging. Schon bald wurde es dunkel und der kleine Wichtel machte die Kerzen an. Das Essen duftete köstlich auf dem Herd und das Feuer prasselte im Kamin.

      Doch da fiel Luck ein, dass er ja eigentlich keine Gäste erwartete. Die Wohnung kam ihm plötzlich riesig vor und er fühlte sich sehr einsam. Unentschlossen stand er mitten im Wohnzimmer und überlegte, was er tun sollte. Da klopfte es plötzlich an der Tür. Der kleine Wichtel hob erstaunt den Kopf, sollte sich sein Wunsch wirklich erfüllen? Schnell lief er zu der hölzernen Eingangstür und öffnete sie.

      Im Schnee saß eine kleine Maus. „Frohe Weihnachten, Luck! Ich bringe dir mein Stückchen Käse als Geschenk, weil du doch heute alleine bist.“

      Luck schluckte schwer und nahm das winzige Bröckchen Käse entgegen. Er wollte die Tür schon schließen, da kam ihm eine Idee. „Was esst ihr heute Abend, liebe Maus? Ihr habt hoffentlich mehr als dieses kleine Stück Käse?“

      Die Maus schüttelte traurig den Kopf. „Der Winter ist hart und die Nahrung ist knapp, aber mein Mann und meine beiden Kinder sind zum Glück genügsam.“

      Luck schaute die Maus fröhlich an. „Wollt ihr nicht bei mir essen? Ich bin, wie du schon richtig gesagt hast, alleine und habe viel zu viel zu essen.“

      Die kleine Maus nickte überrascht. „Ja, gerne ich muss nur meinen Mann und die Kinder holen.“

      „Dann nichts wie los“, erwiderte der kleine Wichtel glücklich darüber, dass die Maus seine Einladung angenommen hatte.

      Während sie ihre Familie holte, deckte Luck den Tisch. Er war gerade fertig, als es erneut klopfte. Die Mäusefamilie betrat das Wohnzimmer und strahlte über das ganze Gesicht mit einem solchen Festessen hatten sie nicht gerechnet.

      Da klopfte es erneut, und als Luck die Tür öffnete, stand ein alter grauer Hase vor der Tür mit einer Brille auf der Nase.

      „Frohe Weihnachten, Luck, die kleine Maus hat mir erzählt, dass du dich heute über Besuch freust, und ich bin so alleine, seit meine Frau letzten Winter gestorben ist. Darf ich reinkommen?“

      Luck lächelte. „Sei willkommen und nimm Platz, lieber Hase. Ich freue mich wirklich sehr über Besuch am heutigen Weihnachtsabend.“

      Es wurde ein schönes Weihnachtsfest und die Stimmung war sehr ausgelassen. Nur manchmal wurde Luck schwer um sein Wichtelherz, wenn er sich fragte, was seine Familie gerade wohl machte. Zu fortgeschrittener Stunde hörte er plötzlich ein Knirschen vor der Tür. Erst dachte Luck, er hätte sich verhört, aber als er dann auch noch ein Schnauben vernahm, lief er zur Tür und riss sie auf.

      Draußen stand der Schlitten vom Weihnachtsmann und seine Familie kletterte gerade die eiserne Leiter hinunter. Am Steuer saß der Weihnachtsmann mit seinem roten Anzug und von der Kälte rosig gefärbten Wangen.

      „Fröhliche Weihnachten, Luck! Ich habe deiner Familie etwas eher freigegeben, damit du heute am Heiligen Abend nicht allein bist. Aber versprich mir, dass du nächstes Jahr auf deine Mutter hörst und nicht wieder krank wirst. Wir brauchen dich am Nordpol!“

      Der kleine Wichtel nickte und vor Rührung und Freude rann ihm eine Träne die Wange hinunter. Während der Schlitten wieder abhob, nahm seine Mutter ihn in den Arm und strich ihm über den Kopf.

      Wenige Minuten später hatte sich der kleine Wichtel etwas beruhigt und seine Mutter sprach: „Jetzt musst du uns aber deinen Gästen vorstellen und hoffentlich ist noch etwas zu essen da. Ich habe wirklich Hunger und dein Vater und dein Bruder bestimmt auch.“

      Luck nickte und zog seine Familie in das Wohnzimmer. Es wurde ein unvergessliches Weihnachtsfest und Luck stellte nie wieder die Wirksamkeit von Feenstaub infrage.

      Dr. Barbara Bellmann wurde 1984 in Hagen/Westfalen geboren. Nach dem Studium der Humanmedizin an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, begann sie in Aachen ihre Facharztausbildung zur Kardiologin am dortigen Universitätsklinikum. Im Sommer 2013 setzte sie ihren Weg an der Charité Berlin fort. Seit August 2017 arbeitet sie als Kardiologin an der Universitätsklinik Köln. Sport und Literatur begeistern sie neben ihrer Tätigkeit als Ärztin. Im Frühjahr 2017 erschien ihr erster Roman in Zusammenarbeit mit Theres Krause.

      *

      Die Weihnachts(mann)kiste

      Ihr kennt doch auch noch Leni und Leo? Na, ihr wisst schon, die beiden, die in der Straße da wohnen, hinter dem Kindergarten einmal so rum und dann wieder so rum und dann gleich im ersten Haus an der Ecke. Na? Ist ja auch egal.

      Also, dort wohnen Leni und Leo. So wie einige von euch auch haben die beiden zusammen ein eigenes Zimmer. Und da siehtʼs manchmal aus, kann ich euch sagen ...

      Beide zusammen haben neben großen Dingen wie dem Fahrrad, der Kasperlebühne oder der Maltafel auch noch einen Karton, in dem all das Spielzeug zusammengekramt ist, das ein wenig kleiner ist. Oder besser gesagt, es sollte in dieser Kiste sein. Vieles liegt einfach nur kreuz und quer in der Stube herum. Dort zwei Schritte geradeaus zu laufen, ist so gut wie nicht möglich. Kennt ihr wahrscheinlich auch, oder?

      Gestern, als ich Leni und Leo traf, waren beide noch ganz aufgeregt und erzählten mir etwas, was ich zuerst gar nicht so recht glauben wollte. Während Leni sprach, unterbrach sie ständig Leo, und wenn Leo erzählte, setzte Leni aufgeregt ein, weil sie es gar nicht abwarten konnte, bis Leo seinen Teil losgeworden war. Die Gesichter glühten vor Aufregung. Was war da bloß geschehen?

      Ich werd es euch kurz erzählen. Natürlich schön der Reihe nach und nicht so durcheinander, wie es mir die beiden berichtet haben.

      Also, Leni und Leo haben in ihrem gemeinsamen Zimmer eine große Kiste, in die sich all das Spielzeug packen lässt, das nicht größer als ein kleines Dreirad ist. Habt ihr sicherlich auch zu Hause, oder?

      In dieser Kiste verschwindet alles – oder sollte zumindest darin verschwinden –, was eingeräumt werden soll, wenn Mama oder Papa abends sagen, dass es Bettchenzeit ist.

      Statt die einzelnen Dinge richtig einzusortieren, nehmen Leni und Leo schnell beide Hände und schaufeln alles Herumliegende einfach dort hinein.

      Da СКАЧАТЬ