Die Pickwickier. Charles Dickens
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Название: Die Pickwickier

Автор: Charles Dickens

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783961183319

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СКАЧАТЬ Tisch neben ihr sitzen."

      "Soll er."

      "Ihr Artigkeiten sagen."

      "Hm."

      "Ihr alle erdenkliche Aufmerksamkeit erweisen."

      "Meinetwegen."

      "Mit Ihnen brechen."

      "Mit mir brechen?!" rief die alte Jungfer. "Er mit mir brechen!? Gut! Recht so!" Und sie zitterte vor Wut und Enttäuschung.

      "Wollen Sie sich überzeugen?" fragte Jingle.

      "Ich will."

      "Ihm entschlossen entgegentreten?"

      "Ja."

      "Nachher nicht wieder mit ihm reden?"

      "Nie. Nie."

      "Einen andern erhören?"

      "Ja."

      "So tun Sie es." Mr. Jingle fiel auf die Knie, verharrte fünf Minuten in dieser Stellung und erhob sich wieder als der erklärte Liebhaber der Jungfrau – für den Fall, daß sich Mr. Tupmans Treulosigkeit wirklich herausstellen sollte.

      Den Beweis hatte Mr. Alfred Jingle zu erbringen, und er entledigte sich seiner Aufgabe noch am selben Tage bei Tisch. Miß Wardle wollte kaum ihren Augen trauen. Mr. Tracy Tupman saß an Emiliens Seite und liebäugelte, flüsterte und lächelte, Mr. Snodgraß zum Trotz. Kein Wort, nicht einen Blick hatte er für die, die tags zuvor noch der Stolz seines Herzens gewesen.

      Verwünschter Joe! dachte der alte Mr. "Wardle, dem seine Mutter die Erzählung des Jungen mitgeteilt hatte. Verwünschter Bube! Er muß geschlafen und geträumt haben. Nichts als Einbildung!

      Treuloser Verräter! dachte die alte Jungfer ihrerseits. Der gute Mr. Jingle hat mich nicht hintergangen. Oh, wie hasse ich den Elenden!

      Die folgende Schilderung mag dazu dienen, der Öffentlichkeit die scheinbar unerklärliche Veränderung in Mr. Tracy Tupmans Benehmen zu enträtseln.

      Es war Abend, Schauplatz der Garten. Auf einem Nebenwege ergingen sich zwei Gestalten, die eine ziemlich klein und beleibt, die andre schlank und hager. Es waren Mr. Tupman und Mr. Jingle. Die kleinere Gestalt begann das Gespräch.

      "Nun, wie habe ich meine Rolle gespielt?"

      "Vortrefflich – kapital – hätt's selbst nicht besser machen können – Sie müssen in dieser Weise – fortfahren. – Morgen – jeden Abend – bis auf weiteres."

      "Wünscht es Rachel noch immer?"

      "Natürlich – tut's freilich nicht, gern – aber muß sein – Verdacht abwenden – fürchtet ihren Bruder – sagt, es lasse sich nicht ändern – nur noch einige Tage – bis der Verdacht der alten Leute eingeschlafen ist. – Ihrem Glücke dann die Krone aufsetzen."

      "Läßt sie mir sonst nichts sagen?"

      "Versichert Liebe, treue – unverbrüchliche Liebe. Soll ich ihr etwas ausrichten?"

      "Mein lieber Freund", versetzte nichtsahnend Mr. Tupman und ergriff voll Wärme die Hand des vermeintlichen Freundes, "versichern Sie Miß Rachel gleichfalls meiner heißesten Liebe, sagen Sie ihr, wie schwer mir diese Rolle wird, sagen Sie ihr alles, was sich in einem solchen Falle sagen läßt, aber fügen Sie auch hinzu, wie sehr ich die Notwendigkeit des Benehmens empfinde, das sie mir diesen Morgen durch Sie anempfehlen ließ. Sagen Sie ihr, daß ich ihre Klugheit und ihre Vorsicht bewundere."

      "Soll geschehen. Weiter nichts?"

      "Nein; nur noch das, daß ich mich glühend nach dem Augenblicke sehne, wo ich sie mein nennen und die Maske abwerfen kann."

      "Wird besorgt, wird besorgt. Sonst noch etwas?"

      "Ach, mein Freund", sagte der arme Mr. Tupman und ergriff abermals die Hand seines Gefährten, "haben Sie Dank, wärmsten Dank, für Ihre uneigennützige Güte und vergeben Sie mir, wenn ich Ihnen je, auch nur mit einem Gedanken, Sie könnten mir im Wege stehen, unrecht getan habe. Mein teurer Freund, kann ich Ihnen je Ihren Liebesdienst vergelten?"

      "Reden Sie nicht davon", wehrte Mr. Jingle ab, hielt aber sogleich inne, als ob er sich plötzlich auf etwas besinne, und sagte: "Apropos, können Sie nicht zehn Pfund entbehren? – Im Augenblicke zu besondern Zwecken sehr nötig. Zahle wieder in drei Tagen."

      "Gewiß kann ich das", rief Mr. Tupman in der Überfülle seines Herzens. "Drei Tage, sagen Sie?"

      "Nur drei Tage – alles vorüber dann – keine weiteren Schwierigkeiten."

      Mr. Tupman zählte das Geld seinem Freund auf die Hand, und dieser ließ, während sie zurückgingen, Goldstück für Goldstück in seine Tasche gleiten.

      "Vorsichtig", warnte Mr. Jingle. "Ja keinen Blick."

      "Gewiß, gewiß", beteuerte Mr. Tupman.

      "Keine Silbe!"

      "Nicht die leiseste."

      "Alle Ihre Aufmerksamkeit auf die Nichte – eher etwas schroff gegen die Tante – der einzige Weg, die Alten hinters Licht zu führen."

      "Ich werde es schon hinkriegen", sagte Mr. Tupman laut.

      Ganz meinerseits! dachte Mr. Jingle. Dann traten sie ins Haus.

      Die Mittagsszene wiederholte sich am Abend, und desgleichen an den drei nächstfolgenden Mittagen und Abenden. Am vierten war der Wirt ungemein aufgeräumt, denn er hatte sich von der Grundlosigkeit eines Verdachtes gegen Mr. Tupman überzeugt. Bei diesem war dasselbe der Fall, da ihm Mr. Jingle mitgeteilt hatte, die Sache würde sich jetzt bald entscheiden. Mr. Pickwick war ebenfalls sehr heiter, denn das lag in seinem Naturell. Nur von Mr. Snodgraß ließ sich dies nicht sagen, denn er war eifersüchtig auf Mr. Tupman, wähnend wiederum die alte Dame, weil sie im Whistspiel gewonnen, und Mr. Jingle nebst Fräulein Tante – aus Gründen, die in einem andern Kapitel unsrer ereignisreichen Geschichte erzählt werden sollen – sich der fröhlichen Stimmung der Mehrzahl anschlössen.

      Die Speisen standen auf dem Tisch, die Stühle waren zurechtgerückt, Flaschen, Krüge und Gläser aus dem Wandschrank hervorgeholt, und alles kündigte das Herannahen es vergnüglichsten Zeitabschnittes in dem Vierundzwanzig-Stunden-Bogen des Tages an.

      "Wo ist Rachel?" fragte Mr. Wardle.

      "Ja, und Mr. Jingle?" fügte Mr. Pickwick hinzu.

      "Merkwürdig, daß ich ihn nicht schon früher vermißte. Mir fällt jetzt auf, daß ich seine Stimme wenigstens schon zwei Stunden nicht mehr gehört habe. Liebe Emilie, klingle noch einmal!"

      Die Klingel wurde gezogen, und der dicke Junge trat ins Zimmer.

      "Wo ist Miß Rachel?"

      Achselzucken.

      "Und Mr. Jingle?"

      Abermals Achselzucken.

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