Butler Parker Staffel 10 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker Staffel 10 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker Staffel Staffel

isbn: 9783740956110

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СКАЧАТЬ Sie herausgefunden, ob es sich nur um einen makabren Scherz der jungen Dame gehandelt hat?« wollte Rander weiter wissen.

      »Ich muß bedauern, Sir«, antwortete der Butler, »möchte aber noch mal betonen, daß Mister Caropoulos nur zu gern Kandersteg verlassen hätte.«

      »Wie schätzen Sie ihn ein?«

      »Ein abschließendes Urteil möchte ich mir noch nicht erlauben, Sir«, erwiderte der Butler würdevoll. »Bisher zeigte er sich weich und feminin, doch solch ein erster Eindruck könnte unnötig täuschen.«

      »Womit beschäftigt sich Caropoulos?« erkundigte sich Vivi Carlson.

      »Er gilt als der männliche Kronprinz jenes Imperiums, das sein Vater errichtet hat«, zählte der Butler wei-ter auf. »Caropoulos senior ist der Begründer einer der größten Tankerflotten der Erde. Darüber hinaus ist die Familie Caropoulos an Ölgesellschaften und einigen weltweiten Fluglinien beteiligt.«

      »Caropoulos senior«, wiederholte Rander nachdenklich. »Gingen da nicht vor einigen Monaten Schlag-zeilen um die Welt, nach denen er sehr krank ist?«

      »In der Tat, Sir«, bestätigte der Butler prompt. »Mister Caropoulos senior erlitt einen Herzinfarkt und ist seitdem an den Rollstuhl gefesselt, wenn ich es so umschreiben darf. Seit dieser Zeit leitet Niki das Imperi-um.«

      »Und seine Schwester Norma?« wollte Vivi wissen. »Hat sie nicht Affären am laufenden Bande?«

      »Miß Norma Caropoulos hat in der Tat das, was man einen gehörigen Verschleiß an ständigen Begleitern nennt«, gab der Butler zurück. »Zur Zeit ist sie mit einem gewissen Mister Jean-Claude Fondy liiert, seines Zeichens Nachtclubbesitzer an der spanischen Sonnenküste.«

      »Kennen Sie diesen Mann etwas näher?« wollte Mike Rander wissen. »Ist er hier in Kandersteg?«

      »Dies, Sir, werde ich noch eruieren müssen«, sagte der Butler, »aus diesem Grund möchte ich mir auch die Freiheit nehmen, mich zu verabschieden.«

      »Natürlich, Parker. Viel Glück! Und denken Sie an Madson. Killer schlafen nie!«

      »Zumindest schlecht«, schloß der Butler und dachte an das Alphornquartett, das er für ein Frühkonzert vor dem Ferienhaus des Killmasters engagiert hatte.

      *

      Es schneite.

      Das eben noch strahlende Winterwetter hatte sich rapide verschlechtert. Der Himmel war dunkel und schneeschwer. Auf den Straßen arbeiteten bereits die Räumkolonnen. Der Skisport auf den Hängen war zum Erliegen gekommen.

      Madson, der sich vom Frühkonzert einigermaßen erholt hatte, wanderte nervös und schnüffelnd durch die Räume seines Ferienhauses. Zusammen mit Storn hatte er endlich die Geruchspender entdeckt und zusam-mengetragen.

      Auf einem kleinen Beistelltisch lagen kleine Käsestückchen, die man im Schlafzimmer und sogar im Bad entdeckt hatte. Der Dielenboden im Ferienhaus war gut zu einem Viertel aufgerissen und aufgepickelt wor-den. Storn hatte ganze Arbeit geleistet.

      Das Faktotum des Killers trug die Molkereiprodukte jetzt aus dem Haus, das heißt, er wollte es.

      Er öffnete die Haustür und prallte zurück. Eine Wand aus Eis und Schnee knapp hinter der Tür hinderte ihn am Verlassen des Hauses. Diese Schneewand sah ungemein kompakt aus.

      »Chef.« schrie Paul, als er in panischer Angst zurück in den Wohnraum rannte. »Chef, wir sind total ein-geschneit.«

      »Reden Sie doch keinen Blödsinn, Paul!« Madson deutete durch die Fenster des Wohnraums in den an-grenzenden kleinen Garten, wo Alt- und Neuschnee zusammen nur höchstens anderthalb Meter ausmachten.

      »Wir sind eingeschneit«, wiederholte Paul Storn hartnäckig, »die Tür ist völlig blockiert.«

      Madson bemühte sich mißtrauisch aus dem Wohnzimmer, betrat den Korridor und prallte vor der Schneewand zurück.

      »Das kann doch nicht sein«, wunderte er sich. »Woher soll der Schnee denn gekommen sein?«

      »Vielleicht ’ne kleine Lawine?«

      »Ausgeschlossen!« Madson hatte bereits einen – bestimmten Verdacht, den er allerdings noch nicht äu-ßern wollte. Er lief zurück in den Wohnraum und von dort aus hinüber in die angrenzende Bauernstube, von wo aus man hinaus auf die Straße sehen konnte.

      »Normale Schneelage«, stellte er fest, um dann wieder zur Eingangstür zu laufen.

      »Das muß Parker getan haben«, sagte er dann zu Storn. »Besorgen Sie eine Schaufel, Paul!«

      »Wir können durch den Keller raus in den Garten, Chef.«

      Madson nickte und stürmte über die steile Treppe nach unten in den Keller. Dann entriegelte er die Tür, riß sie auf und betrat zusammen mit seinem Faktotum den tiefverschneiten kleinen Garten. Sie arbeiteten sich durch den Schnee und schoben sich um die Hausecke herum.

      Jetzt sahen sie die weiße Bescherung.

      Die Auffahrt zur Garage und zur seitlich angebrachten Haustür war meterhoch voll Schnee. Diese Massen konnte nur ein Schneeräumer in und auf die Auffahrt gewirbelt haben.

      »Parker«, sagte jetzt auch Storn. Seine Stimme klang fast andächtig. »Das muß der Butler gewesen sein.«

      »Sehr albern«, ärgerte sich Madson. »Aber wirksam«, fügte Storn hinzu, »irgendwo unter den Massen muß der Wagen sein.«

      »Lassen Sie sich Zeit, Paul! Ich gehe zu Fuß.«

      »Ich soll allein …?«

      »Ich habe eine wichtige Verabredung«, behauptete Madson, »und bei der Gelegenheit werde ich bei der Gemeindeverwaltung Krach schlagen. Die können uns doch nicht festzementieren, selbst wenn Parker daran gedreht hat.«

      Madson mußte notgedrungen auf seinen Fuchsfellmantel verzichten, denn der roch noch zu penetrant nach diversen Käsesorten. Er begnügte sich mit seinem Skidreß und machte sich bald auf den Weg.

      Madson wollte Kontakt mit seinen Mitarbeitern aufnehmen, die er schon von Bern aus nach Kandersteg bestellt hatte. Es galt, den ursprünglichen Arbeitsplan abzuändern. Madson war nach wie vor fest entschlos-sen, seinen Auftrag auszuführen. Auch ein Parker konnte ihn nicht daran hindern.

      Während seines Fußmarsches durch den Schnee sah er sich immer wieder nach einem etwaigen Verfolger um. Die Gegenwart Parkers hatte ihn mißtrauisch, nervös und unsicher gemacht, obwohl er das Storn ge-genüber abgestritten hätte. Dieser Parker war in seinen Augen der einzige Mann, der ihm gefährlich werden konnte.

      Schneebedeckt betrat Madson die Hauptpost und führte von hier aus ein einziges Telefongespräch. Ein Ortsgespräch übrigens.

      Dann ging er zurück auf die Hauptstraße und verschwand in einem Tanz-Café, in dem selbst am frühen Morgen ein erstaunlicher Betrieb herrschte.

      Madson setzte sich an das Ende der Bar und wartete darauf, daß sein erster Ersatzmann sich bei ihm mel-dete.

      *

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