Название: Butler Parker Staffel 10 – Kriminalroman
Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Butler Parker Staffel Staffel
isbn: 9783740956110
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Parker hielt inzwischen eine seiner Patentzigarren in der Hand. Er hatte sie aus dem abgegriffen aussehenden Lederetui hervorgeholt, das man ihm leichtsinnigerweise belassen hatte.
Lealand stampfte ahnungslos an Parker vorbei und hatte schon fast die Kellertür erreicht, als Parker sein Geschoß auf die Reise schickte.
Dieses Spezialgeschoß bestand aus einem kleinen Miniaturpfeil, der keineswegs größer war als eine halbe Stopfnadel. Mit größter Zielsicherheit bohrte sich dieser Pfeil in den rechten oberen Quadranten des Gesäßes.
Lealand kickste überrascht auf, griff nach der schmerzenden Stelle und schaute verdutzt auf den kleinen Pfeil, der zur Stabilisierung einen winzig kleinen Federbusch trug.
Lealand brauchte einige Zeit, um zu begreifen. Als ihm endlich klargeworden war, daß man ihn beschossen hatte, als er endlich dahinter kam, daß der Schütze sich im Keller aufhielt, nun, da war es bereits zu spät für ihn.
Zuerst schwankte er nur ganz wenig.
Dieses Schwanken schüttelte ihn später durch. Lealand hielt sich mühsam an der unverputzten Wand fest, stöhnte leicht und ging dann korkenzieherartig zu Boden.
Parker trat hinter dem Pfeiler hervor und barg seinen kleinen Pfeil. In Lealands Tasche fand er einen Revolver samt Schalldämpfer, für den er durchaus Verwendung hatte. Nachdem Parker gewisse Besitzverhältnisse neu geregelt hatte, ging er wieder hinüber zur Treppe, um sich mit dem Leitwolf des Rudels zu befassen.
»Zum Teufel mit Lealand und Maple«, sagte Larry Toland wegwerfend, »sollen sie sich doch mit dem Butler amüsieren. Ich habe andere Sorgen!«
»Fragt sich, wer sich mit wem amüsiert«, meinte Willie besorgt, »Sie kennen den Butler noch nicht, Toland. Der hat es faustdick hinter den Ohren. Fragen Sie mal Leute aus der Branche! Die fürchten den Butler wie die Pest!«
»Übertreiben Sie doch nicht, Willie!«
Toland war aufgestanden und ging mit dem Glas in der Hand in Willies Privatbüro umher.
»Sie sind eben neu hier in der Stadt«, redete Willie eifrig weiter.
»Stimmt … aber diese Stadt wird mich bald kennenlernen«, antwortete Toland mit großem Selbstvertrauen, »ich werde mir schon ein gehöriges Stück Kuchen abschneiden, verlassen Sie sich darauf! Wie sieht’s mit Ihnen aus, Willie, machen Sie mit?«
»Das Syndikat läßt mir freie Hand. Ich habe mich vorher erkundigt. Sie sind da der Meinung, daß sich erweisen wird, wer stärker ist, Gateway oder ich!«
»Das ist doch bereits entschieden, Toland. Gateway lebt schon nicht mehr.«
»Erfreulicherweise!« Toland lachte leise. »Da ist einer gewesen, der mir die Arbeit abgenommen hat. Aber wer kommt nach Gateway, Willie? Sie kennen sich doch aus?«
»Es gibt zwei Nachfolger von Gateway. Hondal und Stonewell.«
»Clevere Jungens?«
»Ich kenne beide und halte von keinem was. Sie sind erstklassige zweite Männer, mehr nicht. Die stoßen Sie glatt aus dem Anzug!«
»Worauf sie sich verlassen können, Willie. Was ich jetzt brauche, sind ein paar harte Figuren. Können Sie mir sowas besorgen?«
»Was sitzt für mich drin in diesem Geschäft, Toland?«
»Zehn Prozent, Willie. Ich handle nicht!«
»Und was ist mit Maple und Lealand?«
»Die halftere ich früher oder später ab. Je früher, desto besser.«
»Ich werde die Jungens besorgen.« Willie schien sich entschieden zu haben. Wahrscheinlich witterte er ein großes Geschäft. »Sagen Sie, Toland, was mag der Butler gemeint haben, als er sich nach dieser Frau erkundigte?«
»Danach wollte ich gerade auch fragen. Haben Sie diesen Namen noch niemals gehört?«
»Ich kenne keine Mancini. Aber ich werde rausbekommen, wer sie ist, verlassen Sie sich darauf! Sie scheint ’ne wichtige Rolle zu spielen.«
»Vielleicht hat sie was mit dem Mord an Gateway zu tun«, sagte Toland nachdenklich.
»Auf eigene – Faust wird sie’s bestimmt niemals getan haben, Toland. Aber wenn sie was mit dem Mord zu tun hat, woran ich jetzt auch glaube, dann haben Sie mit ’nem Konkurrenzunternehmen zu tun, das in Gateways Firma einsteigen will.«
»Still …!« sagte Toland plötzlich und hob lauschend den Kopf, »hören Sie nichts. Willie?«
»Nee, nichts.«
»Da zischt doch was.«
»Ich höre wirklich nichts.«
»Ist doch ganz deutlich.«
»Ich hör’ nichts!« wiederholte Willie noch einmal und verspürte plötzlich ein ungeheures Schlafbedürfnis. »Aber ich werd’ mal nachsehen …«
Er ging zur Tür, taumelte, wandte sich zu Toland um und war überrascht, ihn nicht mehr zu sehen.
»He, Toland?« rief er verwundert, »wo stecken Sie?«
Toland lag auf dem Teppich des Büros und schlief bereits. Und er merkte nichts davon, daß Willie, der mächtige Kleiderschrank, über ihn stolperte und dann sanft zu Boden rutschte.
Weder Willie noch Toland sahen und hörten, daß die Tür geöffnet wurde.
»Ich muß schon sagen, Parker, daß Ihr Spaziergang ziemlich ausgiebig ausgefallen ist.« Rander sah seinen Butler mißtrauisch an, »wo haben Sie denn die ganze Zeit über gesteckt?«
»Es war der Zufall, Sir, der mich in einen Billardsaal geraten ließ, der einem gewissen Willie gehört.«
»Und …?«
»Besagter Willie war nicht allein. Drei seiner Untermieter tauchten auf und legten es kurzfristig darauf an, meine bescheidene Wenigkeit in Schwierigkeiten zu bringen.«
»Einzelheiten, Parker, Einzelheiten!«
»Nach einer beiderseitig etwas hart geführten Unterhaltung sah ich mich zu meinem Leidwesen gezwungen, die drei Untermieter auf eine etwas längere Reise zu schicken.«
Parker, der sich im Studio seines jungen Herrn befand, kam auf Einzelheiten zu sprechen, was rund dreißig Minuten dauerte. Danach wußte der junge Anwalt in etwa, was sich zugetragen hatte.
»Und wie haben Sie Willie und diesen Toland außer Gefecht gesetzt?« wollte er abschließend wissen.
»Rein zufällig, Sir, befand sich unter meinen bescheidenen Habseligkeiten ein Kugelschreiber, in den ein komprimiertes Schlafgas eingelassen war!«
Rander lächelte amüsiert.
»Nachdem ich die Herren Willie und Toland ein wenig eingeschläfert СКАЧАТЬ