David Copperfield. Charles Dickens
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Название: David Copperfield

Автор: Charles Dickens

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783961183173

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СКАЧАТЬ der die Krebse angrinste, ohne einem Versuch zu machen, ihn zu unterstützen:

      »Sehen Sie, wir sind mit günstigem Wind und Flut in einem unserer Yarmouths-Lugger nach Gravesend gekommen. Meine Schwester, die hatte mir den Namen von dem Ort hier aufgeschrieben, und wenn ich nach Gravesend komme, dann sollte ich mich nach Master Davy erkundigen, sagte sie, und Ihnen ihre Empfehlung und Gruß bringen, sagte sie, und Ihnen von der Familie sagen, daß sie gesund sind wie die Fische. Die kleine Emilie soll dann meiner Schwester schreiben, wenn ich wieder heimkomme, daß ich Sie besucht habe, und daß Sie auch so gesund wie ein Fisch sind, und so geht's im vergnügten Ringel-Ringel-Rosenkranz!«

      Ich mußte erst ein wenig nachdenken, ehe ich verstand, was Mr. Peggotty mit diesem letzten Vergleich meinte. Dann dankte ich ihm herzlich und sagte, wie ich fühlte, mit Erröten, die kleine Emilie werde sich wohl auch verändert haben, seitdem wir zusammen Muscheln und Kiesel am Strände suchten.

      »Sie wird bald ein großes Mädel sein, Sir«, sagte Mr. Peggotty. »Sie ist fast aus den Kinderschuhen heraus; fragen Sie den da.«

      Er meinte Ham, der hinter dem Sack voll Krebse aus seinen Armen mit begeisternder Zustimmung grinste und lachte.

      »Welch hübsches Gesicht das sie hat!« sagte Mr. Peggotty, und sein eigenes glänzte wie Licht.

      »Und ihre Gescheitheit!« sagte Ham.

      »Und ihre Schrift!« sagte Mr. Peggotty. »Gott, die ist so schwarz wie Kohle und so groß, daß man sie schon von weitem lesen kann.«

      Es machte mir ordentlich Freude zu sehen, welche Begeisterung Mr. Peggotty erfüllte, wenn er an seinen kleinen Liebling dachte. Ich sehe ihn noch vor mir stehen, mit dem breiten haarigen Gesichte, das von freudiger Liebe strahlte, und von einem Stolz, den ich nicht beschreiben kann. Seine ehrlichen Augen blitzten funkelnd auf und glänzten, als ob in ihren Tiefen Feuer wohnte. Seine breite Brust hob sich vor Freude. Seine starken Hände ballten sich unwillkürlich zusammen, und er gab dem, was er sprach, Nachdruck mit den Bewegungen eines Armes, der mir kleinem Knirps, wie ein Schmiedehammer vorkam.

      Ham meinte es ebenso ernstlich wie er. Ich glaube, sie hätten noch viel mehr von Em'lyn erzählt, wenn sie nicht das unvermutete Erscheinen Steerforths verlegen gemacht hätte. Als er mich in einer Ecke mit zwei Fremden sprechen sah, unterbrach er das Lied, das er eben vor sich hinsummte, und sagte: »Ich wußte nicht, daß du hier wärest, kleiner Copperfield!« (denn es war nicht das gewöhnliche Besuchszimmer), und wollte wieder zur andern Tür hinausgehen.

      Ich weiß nicht, ob es der Stolz war, einen solchen Freund wie Steerforth zu haben, oder der Wunsch, ihm zu erklären, wie ich zu solchen Bekannten kam, wie Mr. Peggotty einer war, was mich veranlaßte, ihn herbeizurufen. Aber ich sagte in bescheidenem Tone – guter Gott, wie mir nach so langer Zeit alles wieder frisch vor das Gedächtnis tritt! –

      »Geh nicht fort, Steerforth, wenn du so gut sein willst. Hier sind zwei Schiffer von Yarmouth – gute, liebe Leute – Verwandte meiner Kindsfrau, die von Gravesend gekommen sind, um mich zu besuchen.«

      »So, so«, sagte Steerforth und drehte sich um. »Freut mich, Euch zu sehen. Was macht Ihr beide?«

      Er hatte etwas Ungeniertes in seinem Wesen – etwas so Sicheres, Munteres und Ungezwungenes, aber nichts Prahlerisches – daß er immer eine Art unwiderstehlichen Zauber auf andere ausübte. Immer noch kommt es mir vor, als ob sein Auftreten, seine Haltung, seine Lebhaftigkeit, seine schöne Stimme, sein hübsches Gesicht und, wie es mir schien, eine innewohnende Anziehungskraft eine Gewalt ausübten, der nachzugeben natürlich war, und der nur wenige widerstehen mochten. Ich konnte nicht umhin, zu sehen, wie sehr er den beiden Fischern gefiel und wie sie ihm gleich ihre Herzen öffneten.

      »Sie müssen ihnen auch zu Hause sagen, Mr. Peggotty,« sagte ich, »daß Mr. Steerforth sehr freundlich gegen mich ist und daß ich ohne ihn gar nicht wüßte, wie ich mich hier durchschlagen sollte.«

      »Unsinn!« sagte Steerforth lachend. »So etwas dürft Ihr nicht schreiben.«

      »Und wenn Mr. Steerforth einmal nach Norfolk oder Suffolk kommt, Mr. Peggotty,« sagte ich, »und ich bin auch grade dort, so bringe ich ihn ganz gewiß mit nach Yarmouth, um ihm Euer Haus zu zeigen. Du hast noch nie so ein nettes Haus gesehen, Steerforth. Es ist aus einem Boote gemacht!«

      »Aus einem Boote, ist's möglich?« sagte Steerforth. »Na, das ist jedenfalls das richtige Haus für einen echten und tüchtigen Seebären.«

      »Ja wohl, Sir«, sagte Ham grinsend. »Sie haben recht, junger Herr. Master Davy, der Herr hat recht. Ein echter tüchtiger Seebär! Ha ha, das ist er auch, meiner Seele!«

      Mr. Peggotty fühlte sich nicht weniger geschmeichelt als sein Neffe, obgleich ihm seine Bescheidenheit verbot, ein persönliches Kompliment mit so stürmischer Anerkennung auf sich zu beziehen.

      »Nun, Sir,« sagte er kratzfüßelnd und in sich hineinlachend und die Zipfel seines Halstuches in den Westenausschnitt stopfend, »danke schön, Sir, danke schön! Ich tue, was ich kann, in meinem Gewerbe, Sir.«

      »Der beste kann nicht mehr tun, Mr. Peggotty«, sagte Steerforth. Er wußte schon seinen Namen.

      »Ich wette, Sie tun es auch,« sagte Peggotty und schüttelte ihm die Hand, »und tun's gehörig – recht gehörig! Danke schön, Sir! Ich bin Ihnen recht dankbar, Sir, daß Sie mich so freundlich aufgenommen haben. Ich bin schlecht und recht, Sir – das heißt, ich hoffe, ich bin recht, verstehen Sie? An meinem Hause ist weiter nicht viel zu sehen, Sir, aber Sie sind willkommen, und es steht Ihnen ganz zu Diensten, Sir, wenn Sie einmal mit Mr. Davy hinkommen. Ich bin so eine richtige Treckschuite, eine alle Schnecke,« sagte Mr. Peggotty – damit meinte er seine Langsamkeit im Fortgehen, denn er hatte nach jedem Satze versucht, zu gehen, und war immer wieder umgekehrt – »aber ich wünsche Ihnen allen beiden beste Gesundheit und viel Glück!«

      Ham gab dieser Äußerung seine Bestimmung, und wir schieden von ihnen auf das herzlichste. Ich kam diesen Abend fast in Versuchung, Steerforth von der hübschen kleinen Emilie zu erzählen, aber ich scheute mich zu sehr, ihren Namen zu nennen, und fürchtete, von ihm ausgelacht zu werden. Auch erinnere ich mich, daß ich viel und nachhaltig darüber gesonnen hatte, daß Mr. Peggotty gesagt hatte, sie sei bald ein großes Mädel; aber ich sagte mir bei näherer Überlegung, das wäre ja Übertreibung!

      Wir praktizierten die Krebse oder das »Kosthäppchen«, wie der Schiffer sein Geschenk bescheiden bezeichnet hatte, unbemerkt in unser Zimmer und veranstalteten diesen Abend ein großes Essen. Aber Taddles sollte nicht gut dabei wegkommen. Er hatte soviel Malheur, daß er selbst nicht mit einem Essen wie andere Leute fertig wurde. Er aß zuviel und wurde in der Nacht krank, und da er die Ursache nicht gestehen wollte und nachdem er Tränke und Pillen in solchen Massen bekommen hatte, daß ein Pferd daran genug gehabt hätte (wie Demple sagte, der es wissen mußte, weil sein Vater Doktor war), wurde er noch obendrein mit einer derben Tracht Prügel bedacht, und zum Auswendiglernen von sechs Kapiteln aus dem griechischen Testament verurteilt.

      Der Rest des Semesters gehört einer Masse verworrener Erinnerungen an aus den Plagen und Mühseligkeiten unseres täglichen Lebens: an den schwindenden Sommer und die wechselnde Jahreszeit, an die kühlen Morgen, wo man uns aus dem Bette rief, und an den kalten Geruch der dunkeln Nächte, wo wir wieder ins Bett mußten, an die schlecht beleuchtete und schlecht geheizte Abend- und Morgenschulstube, die weiter nichts war, als eine große Fröstelbude, СКАЧАТЬ