Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12). Madeleine Puljic
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12) - Madeleine Puljic страница 69

Название: Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12)

Автор: Madeleine Puljic

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: PERRY RHODAN-Mission SOL 2

isbn: 9783845351544

isbn:

СКАЧАТЬ meldeten eine ungewöhnliche Raumschiffsbewegung im System.

      »Zeig es uns!«, rief Danton.

      Die drei Männer und eine Frau kletterten über eine einfache Leiter in die Pilotenkanzel der Space-Jet. Dort gab es kein Zentralholo wie in der Kommandozentrale der SOL. Aber auf den Pulten der Crew flammten einzelne Holos auf, die alle eine schematische Darstellung des georteten Raumschiffs samt eingeblendeten Daten zeigten.

      Soeben flog ein Objekt ins System ein, das die Form eines flachen Diskus hatte. Der Durchmesser betrug zweieinhalb, die Höhe einen Kilometer. Aus dem oberen und unteren Pol ragten spitze Dornen, die jeweils noch einmal achthundert Meter lang waren. Dieser Kreisel würde also ungefähr gerade mal in eine SOL-Zelle passen. Den Solanern war dieser Schiffstyp bisher ein einziges Mal begegnet.

      »Das Ritterschiff aus dem Diulusystem!«, rief Matabiau aus.

      Genauer gesagt war es eins von vier Schiffen, die sich vor neun Tagen der SOL entgegengestellt hatten. Jedes gehörte einem anderen Typ an, war womöglich einzigartig. Dieses war ein besonderes Schiff, das der Stimme BARILS gehörte, was immer das zu bedeuten hatte. Es hatte sich bei der Konfrontation mit der SOL rasch aus der Kampfzone zurückgezogen und den Planeten Diulu angeflogen. Sie wussten nichts über die Eigenschaften und Bewaffnung des Schiffs. Und nun tauchte es hier im Mauritiussystem auf?

      »Ich habe die Optiksysteme der Kerejakk-Station angezapft«, ergänzte Crompton. »Dies ist eine Aufzeichnung, die dreißig Sekunden alt ist.«

      Die Holos zeigten nicht das einfliegende Diskusschiff, sondern die undurchsichtige Nebelzone, die von den zwölf Raumstationen geschützt oder erzeugt wurde. Nach wenigen Sekunden öffnete sich in ihr ein Tunnel, aus dem ein fluoreszierender Lichtstrahl drang, hell wie ein Blitz.

      »Eine Lichtschleuse!«, rief Danton, womit er den Begriff prägte.

      Majestätisch glitt ein großes schwarzes Objekt aus der Nebelzone, das wie ein auf beiden Seiten angespitzter Bleistift aussah.

      Hinter ihm schloss sich die Lichtschleuse, und vor dem milchig-diffusen Nebel zeigte sich der stabförmige Raumflugkörper in seiner ganzen Größe. Er wirkte nicht wie ein Schlachtschiff, aber dennoch bedrohlich.

      »Die Gesamtlänge beträgt neunhundertfünfzig Meter«, meldete Crompton. »Die Grundform ist achteckig, Durchmesser fünfundachtzig Meter.«

      Das Objekt setzte sich unendlich langsam in Bewegung. Die Holos zeigten gleichzeitig auf einem zweiten Bild das Diskusschiff, das von außen ins Mauritiussystem einflog. Als es sich der weiß glimmenden Nebelzone näherte, zog ein Schillern in allen Farben über seine schwarze Oberfläche.

      »Beide Schiffe haben ein gemeinsames Ziel«, erkannte Matabiau.

      Danton lehnte sich nachdenklich zurück. »S-1«, sagte er grimmig. »Das Dunkelzentrum.«

      *

      Vom Licht ins Dunkel ..., dachte Anchi. Gab es da nicht mal so einen Spruch? Und durchs Dunkel zu den Sternen ...

      Zweifellos gingen dort draußen große Dinge vor. Warum trafen die beiden Schiffe zum beinahe exakt gleichen Zeitpunkt am Dunkelzentrum ein? Hatte eines der beiden diesen Haldukass an Bord? War Haldukass ein Ritter BARILS?

      Aus Rhodans und Dantons Berichten wussten die Solaner, dass die Ritter alle unterschiedlichen Völkern entstammten. Damit wäre Haldukass zumindest kein Zentrifaal wie A-Kuatond, die unheimliche Ritterin mit dem fremdartigen Gesicht, der sie im Diulusystem begegnet waren.

      Fasziniert verfolgten die Solaner das Manöver im All. Langsam näherten sich die beiden schwarzen Raumschiffe der ebenso schwarzen Zylinderstation, die von Kriegsschiffen gesichert wurde.

      Danton hatte genug gesehen und zog sich in den unteren Teil der Space-Jet zurück. Nach einer Weile rief er Matabiau zu sich.

      »Jetzt halten sie Kriegsrat«, flüsterte Anchi, als er mit Crompton in der Pilotenkanzel allein war.

      »Und kommen gleich bestimmt mit einem fabelhaften Plan zurück«, fiel Crompton im gleichen Tonfall ein.

      Sie war wieder freundlicher zu ihm geworden. Hatte er sie vielleicht mit den Ergebnissen seiner Erkundung auf der Kerejakk-Station beeindruckt? Hatte er bewiesen, dass er nicht der Versager war, für den sie ihn gehalten hatte?

      »Sag mal ...« Er beschloss, sich einen Schritt voran zu wagen. »Du hast vorhin gesagt, ihr habt mich mitgenommen, weil ich gut mit Fremden umgehen kann. Stimmt das?« Als er merkte, wie die Raumsoldatin sich versteifte, fügte er schnell hinzu: »Ich meine, das Gegenteil scheint doch der Fall zu sein: Bei Peet komme ich überhaupt nicht gut an. Was hat er eigentlich gegen mich?«

      Crompton hielt den Blick starr auf das Holo gerichtet, auf dem sich der unheimliche Bleistift, der aus der Nebelzone gekommen war, Haldukass' Station annäherte. Erst nach einer Weile antwortete sie, ohne Anchi anzusehen: »Peet Matabiau war einer der Spezialisten, die deine Bewerbung für die SOL-Akademie geprüft haben, nicht wahr?«

      Anchi setzte sich in den freien Pilotensitz neben Crompton und sah sie an. »Genau. Er ist ja eher ein nüchterner Typ. Wir hatten trotzdem ein ganz freundliches Gespräch, wie ich fand.«

      »Was hast du ihm erzählt?«

      »Och, das weiß ich gar nicht mehr genau. Wir haben uns unterhalten. Über die SOL. Und wie ich mir mein Leben dort vorstelle.«

      »Du weißt es nicht mehr genau ... siehst du: Das ist das Problem! Peet fand dich eigentlich ganz nett und kompetent. Aber er war ebenso dafür verantwortlich, die anderen Gespräche zu prüfen, die du mit Spezialisten geführt hast. Jeder fand dich überzeugend und hat dir gute Noten gegeben. Aber im Vergleich kam heraus, dass du jedem etwas anderes erzählt hast. Dass du ein Kampfsportler bist oder ein Wissenschaftler oder ein Kosmopsychologe, je nachdem, worauf das Gespräch gerade kam. Du hast einfach jedem erzählt, was er gerne hören wollte! Deswegen hat Peet Roi davon abgeraten, dich in die Nachwuchsakademie aufzunehmen.«

      Anchi spürte, wie sich sein Magen zusammenkrampfte. Er hätte sich in all diese Fächer doch mit Feuereifer eingearbeitet, sobald er in die Akademie aufgenommen worden wäre! Hätte Matabiau denn seine Aufnahme empfohlen, wenn er gestanden hätte, dass er sich in keiner Disziplin besonders auskannte? Dass er ein einfacher Bauer aus einem abgelegenen Dorf war, der auf einem Raumschiff wie der SOL nichts zu suchen hatte? Eine kalte Wut stieg in ihm auf, als er merkte, wie unfair Matabiau ihn behandelt hatte.

      Mit aller Kraft, die er aufzubringen vermochte, nahm Anchi sich zusammen. »Deshalb ist Peet so distanziert«, sagte er mit gepresster Stimme. »Weil ihr mich trotzdem mitgenommen habt ...«

      Obwohl er mich für ungeeignet hält, fügte er in Gedanken hinzu.

      »Warum habt ihr mich wirklich mitgenommen?«, fragte er laut.

      Crompton verschränkte die Arme und sah ihn von der Seite an. »Bei dem Einsatz im Kolonnen-Fort sind zwei von Rois Spezialisten ums Leben gekommen. Drei weitere haben, wie du bereits so trefflich festgestellt hast, nur überlebt, weil Mahlia Meyun sie gerettet hat, eine Amateurin ohne jede Ausbildung für solche Einsätze. Sie hatte einfach den richtigen Instinkt und hat schnell und klug gehandelt. Die richtige Frau am richtigen Platz. Da wurde Roi wohl klar, dass sein Ausbildungsprogramm nicht ideal ist. Manchmal genügt es nicht, ein durchtrainierter Raumsoldat zu sein, sondern man braucht einen anderen Blick, den nur eine Person von außen geben kann.«

      Anchi СКАЧАТЬ