Herz gegen Vernunft. Nora Wolff
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Название: Herz gegen Vernunft

Автор: Nora Wolff

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Co-Working-Space

isbn: 9783958238459

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СКАЧАТЬ Hose um meine Knöchel macht es nicht besser. Mit wird schwindelig.

      »Whoa. Langsam.«

      Er packt mich und drückt mich auf den Schreibtischstuhl. Ich will noch protestieren, aber da berührt mein Hintern auch schon die stoffüberzogene Sitzfläche. Mist. Hoffentlich hinterlasse ich keine Spermaflecken oder sonstige verräterische Zeichen.

      »Hier. Trink was.«

      Wie einem Invaliden legt er meine Finger um ein Wasserglas. Einem Invaliden, dem er offensichtlich gerade das Hirn rausgevögelt hat. Hitze steigt mir ins Gesicht. Ich kann ihm nicht in die Augen sehen, also starre ich auf die unruhige Oberfläche des Wassers in meiner Hand.

      »Danke. Geht schon.«

      »Und ich wollt gerade noch einen Spruch machen, wie heftig das eben war. Jetzt weiß ich nicht, ob ich mich geschmeichelt fühlen soll, dass du dich kaum auf den Beinen halten kannst.«

      Er geht in die Hocke und sucht meinen Blick. Ich schlucke und sehe ihn an, weil es lächerlich wäre, den Kopf zur Seite zu drehen. Er wirkt... nach wie vor unfassbar anziehend auf mich. Und befriedigt.

      Ich meine – besorgt. Er wirkt besorgt. Keine Spur von Schadenfreude oder Spott.

      »War es zu heftig?«

      »Was? Nein. Es war...« Unvergesslich gut.

      Er grinst leicht, als hätte er meine Gedanken gelesen. »Fand ich auch. Das war eine echte Überraschung.« Er nickt zu meinem Piercing, dann reißt er die Augen auf. »Ah, verdammt. Dir ist bestimmt kalt.« Er steht auf, zieht sich die Rollerjacke aus und breitet sie wie eine Decke über mir aus.

      »Nicht. Da ist doch überall...« Zu spät. Der von seinem Körper erwärmte Stoff schmiegt sich an mich. »... Sperma.«

      Er zuckt die Schultern. »Die kann man waschen. Außerdem ist mir gerade ziemlich warm.« Er zupft am Kragen seines grauen Sweatshirts und zwinkert mir zu, sodass ich verlegen den Blick abwende.

      Klar ist ihm warm. Er hat deutlich mehr Arbeit geleistet als ich. Noch dazu angezogen wie ein Inuit.

      »Hey, alles cool. Ich hab das zwar nicht erwartet, als ich dich zum ersten Mal gesehen hab, aber es war trotzdem geil. Du warst ziemlich... hungrig.«

      Obwohl ich das Lächeln aus seiner Stimme heraushöre, verstecke ich mich hinter meiner Hand. »Oh Mann.«

      Er lacht leise, aber es klingt immer noch nicht gemein. »Ist doch okay. Ich beschwer mich sicher nicht. Aber apropos Hunger. Ich hol mal schnell die Pizza, dann kannst du dich anziehen.« Seine Schritte entfernen sich.

      Ich lasse die Hand sinken und sehe ihm nach. Die klobige Rollerjacke hat seine athletische Statur größtenteils verborgen, aber was sie angedeutet hat, bestätigt sich nun. Ein großer, sportlicher Mann mit Schultern, die zwar nicht so breit sind wie Kevs, aber nichtsdestotrotz einen attraktiven Kontrast zu den schmalen Hüften bilden. Lange Beine. Ein sensationeller Hintern.

      Ich ertappe mich beim Seufzen. Kopfschüttelnd stelle ich das Wasserglas aufs Regal hinter mir, lege die Rollerjacke beiseite und stehe auf.

      Es ist völlig albern, dass er mir nach allem, was eben zwischen uns gelaufen ist, Privatsphäre beim Anziehen verschaffen will.

      Es sei denn, er meint es nur gut, weil ich mich aufführe wie ein Trottel. Ist wahrscheinlich auch der Grund, warum er noch bleibt. Er will sichergehen, dass ich nicht doch noch umkippe, sonst könnte er sich einfach seine Jacke schnappen und gehen.

      Mit einem Taschentuch beseitige ich das Sperma von meinem Körper, das noch nicht getrocknet ist, und kontrolliere die Sitzfläche des Stuhls. Keine Flecken. Zum Glück.

      Ich ziehe Pants und Jeans wieder hoch. Zu Hause muss ich dringend duschen. Dann sehe ich mich um und finde meinen Pullover und das T-Shirt eine gute Wurfweite neben dem Schreibtisch am Boden.

      Während ich beides aufsammle, fällt mir der Mülleimer unter dem Tisch ins Auge. Ich spähe hinein und entdecke das verknotete Kondom sowie zwei Folienverpackungen zwischen einigen weggeworfenen Notizen und der Verpackung des Sandwichs, das ich mir irgendwann heute Nachmittag aus dem Automaten gezogen habe.

      Kurz ringe ich mit mir, ob ich die verräterischen Überreste in einer Mülltonne draußen entsorgen oder gleich die ganze Mülltüte mitnehmen soll, als seine Schritte durch den Co-Working-Space zurückkehren.

      Um nicht wie ein noch größerer Vollidiot rüberzukommen, richte ich mich schnell auf. Dabei fällt mein Blick auf den Schreibtisch. Scheiße. Überall Spermaflecken. Sogar auf der Tastatur. Und der Flyer von Tonis Trattoria hat auch Einiges abbekommen. Wenn ich noch das hinzuzähle, was auf meinem Körper gelandet ist, ist das verdammt viel Sperma für einen einzelnen Orgasmus.

      »Die ist inzwischen natürlich kalt.« Unbekümmert wirft er die Schachtel mitten auf den Schreibtisch, sodass der Flyer zu Boden segelt. »Aber wie gesagt, sie schmeckt auch kalt. Allerdings gehör ich sowieso der Fraktion an, die auf kalte Pizza steht, also...« Er zuckt die Schultern.

      »Hm.« Ich bücke mich, um den Flyer aufzuheben, und klappe dann den Karton auf. Salami. Beim letzten Mal hatte ich eine Prosciutto mit Champignons. Ich bin nicht besonders experimentierfreudig. Mit den Standards macht man meistens nichts falsch. »Willst du auch?«

      Er grinst. »Dachte schon, du fragst nie. Ich bin am Verhungern.«

      Ich mache eine einladende Handbewegung. »Greif zu.«

      Er schenkt mir ein dankbares Lächeln und schnappt sich eins der vorgeschnittenen Achtel. Nachdem er mir vor wenigen Minuten noch so nahe gewesen ist, fühlt es sich nun höchst seltsam an, dass der Schreibtisch zwischen uns steht.

      Eigentlich fühlt sich die ganze Situation seltsam an. Was schreibt das Protokoll für derartige Quickies vor? Wobei... Quickie? Unauffällig versuche ich, einen Blick auf meine Armbanduhr zu werfen. Heilige Scheiße. Mittlerweile ist es Viertel nach elf. Wann ist er unten vor der Eingangstür aufgetaucht?

      »Ich weiß, so was fragt man normalerweise vorher, aber wie heißt du überhaupt?«

      »Anton.«

      »Anton«, wiederholt er nickend und mustert mich kurz. »Du kommst aber nicht aus Tirol, oder?« Noch bevor ich den Mund aufmachen kann, schüttelt er den Kopf und gestikuliert mit seinem Pizzastück. »Scheiße, vergiss es. Das war superflach. Schätze, du machst mich immer noch nervös.«

      Mir klappt die Kinnlade runter. »Ich mache dich nervös?«

      »Klar. Ist dir das noch nicht aufgefallen?«

      »Ich, äh... nein?«

      »Nein oder nein?«

      »Nein.« Er verwirrt mich. »Es ist mir nicht aufgefallen.«

      »Gut.«

      Er zögert. Für den Bruchteil einer Sekunde sieht er mich abwartend, fast auffordernd an. Ich stehe ihm mit meinem Pizzastück in der einen und dem vollgesauten Flyer in der anderen Hand gegenüber und kann ihn nur ansehen. Ich fühle mich immer noch zu ihm hingezogen. Er hat etwas an sich, das mich fesselt, und das geht weit über seine hübschen Augen und das sexy Lächeln hinaus – auch wenn Letzteres gerade eher verunsichert wirkt.

      Er СКАЧАТЬ