Название: Rage
Автор: Rose Bloom
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Fight for Love
isbn: 9783947634941
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Wir überquerten den Parkplatz, und Erinnerungen fluteten mein Gedächtnis. Heute war zum Glück nichts von den Oberpennern des gestrigen Abends zu sehen. Als wir auf den Eingang zuliefen, erkannte ich den Securitytypen wieder und hoffte, er wäre diesmal kooperativer.
»Und du willst wirklich kein Geld für die Karten?«, fragte ich Hunter, und er winkte nur ab.
»Ich hab dir letzte Woche versprochen, ich besorge uns welche. Du kannst froh sein, dass Chris solche guten Kontakte hat. Sieh es als vorgezogenes Geburtstagsgeschenk!«
»Na toll, dann kann ich mir die Reise auf die Bahamas abschminken?«, fragte ich grinsend.
Mit hochgezogener Augenbraue erwiderte er mein Lächeln. »Schätzchen, ich arbeite im Marketing und bin kein Millionär.«
»Richte Chris meinen Dank aus«, sagte ich, und er nickte lächelnd. Ein Hoch auf seinen derzeitigen Flirt, denn Hunters Beziehungsstatus änderte sich schneller als das Wetter im April.
Der Türsteher hob das Kinn, als würde er mich erkennen. Ich biss nervös auf der Unterlippe herum.
»Habe heute Verstärkung dabei«, sagte ich kleinlaut und sah zu Hunter.
Der Securitytyp grinste breit. »Sehe ich.«
Er nahm unsere Karten entgegen und ließ uns ein.
»Dich kann man auch nie allein lassen, oder? Was war das denn?«, fragte Hunter.
Ich zuckte mit den Schultern. »Nicht der Rede wert …«
Wir betraten die Halle, und mein Mund blieb offen stehen. Shit. Wie sollte ich hier irgendjemanden finden? Während wir uns zu den Plätzen durchdrückten, sah ich mich um. Wenn Darren wirklich noch Manager war, musste er hier oder zumindest Backstage irgendwo sein. Doch in der Halle befanden sich bestimmt Hunderte von Menschen. Großer Gott! Das war schlimmer als die berühmte Nadel im Heuhaufen!
Hunter setzte sich auf einen freien, blauen Plastikstuhl. Ich musste irgendwie Backstage kommen. Das ginge am allerbesten allein. Denn Hunter war zwar mein bester Freund, aber er war ein absoluter Regelfetischist. Niemals würde er auch nur an einem Stopp-Schild vorbeifahren oder U-Bahn ohne Ticket fahren, geschweige denn in den für Zuschauer verbotenen Bereich hier gehen. Dass er mich überhaupt begleitete, hatte viele Stunden Betteln gebraucht.
»Hey, ich hole uns zwei Bier, okay?«, sagte ich.
Er nickte, nachdem er sich hingesetzt hatte. »Alles klar. Der nächste Kampf geht sowieso erst in einer Viertelstunde los. Aber mach nicht wieder irgendwelche Türsteher an, Süße!«
Ich verdrehte die Augen. »Haha, bis gleich!«
Eilig drängelte ich mich zurück an den Menschen vorbei und suchte weiter das Innere dieser enormen Halle ab. Das hier war eigentlich so überhaupt nicht meine Welt. Mit roher Gewalt hatte ich noch nie etwas anfangen können, aber seit Mums Unfall noch viel weniger. Mein Blick wanderte über die höher gelegenen Lounges. Allesamt waren von einem breiten Securitytypen bewacht und mit einem massiven Absperrgitter eingegrenzt. Wenn der Typ wirklich so viel Kohle hatte, hatte er sich vielleicht so ein Separee gegönnt?
Ich lief die normalen Sitzreihen entlang, bis ich am äußeren Rand der Halle zu einer Treppe kam, die nach oben in einen abgetrennten VIP-Bereich führte. Wenn Malone irgendwo war, dann ganz sicher nicht bei dem normalen Pöbel. Mit einem mulmigen Gefühl ging ich die Stufen hoch, bis ein Sicherheitsmitarbeiter mich stoppte. Sie trugen alle das gleiche schwarze, enge Shirt mit Aufschrift des Night of the Fight. Gab es die nur eine Nummer zu klein, damit man ihre aufgepumpten Muskeln sah? Oh Mann …
»Wohin?«, fragte er einsilbig.
Ich setzte alles auf eine Karte. »Zurück zu meinem Platz.«
Er schüttelte den Kopf und verschränkte die Arme. Sein extrem breiter Bizeps zuckte einige Mal. Sollte das eine Warnung sein?
»Ich war nur mal eben auf Toilette. Ist das verboten?«
»Toiletten sind auch oben, dazu hättest du nicht runtergehen müssen.«
Mist. »Okay, Darren Malone hat mich eingeladen.« Würg.
Er zog eine Augenbraue in die Höhe und musterte mich mit skeptischem Blick. Gut, ich trug ein altes Ramones-Shirt, Jeans und Chucks. Darren war wohl etwas Schickeres gewöhnt, aber ich hatte mich nicht extra dafür auftakeln wollen.
»Komm, lass mich einfach durch, ich erzähle auch niemandem davon.«
Er schnaubte.
»Ich bin doch gleich wieder draußen«, bettelte ich weiter, und die Falte zwischen seinen Brauen wurde immer tiefer. »Du bist nicht gerade gesprächig, was? Na gut, aber wenn Darren davon Wind bekommt, wird es Ärger geben. Bist du dir sicher, dass du das auf dich nehmen möchtest?«
Er schnaubte zweimal, was wohl so viel wie Ja bedeuten sollte. Ich streckte den Kopf an seiner breiten Schulter vorbei und erspähte eine Couchecke aus Leder. Mein Blick wanderte hektisch über die anwesenden Menschen, und geschockt blieb ich an einem ganz bestimmten Gesicht hängen. Da war er! Ich hatte ihn gefunden!
»Darren!«, schrie ich, und der Security hob die Hand vor mein Blickfeld.
»Hey, immer ruhig bleiben!«
»Darren, du Schwein, ignoriere mich nicht!« Tatsächlich drehte er den Kopf und fand meinen Blick. Zuerst sah er überrascht aus, danach umspielte ein fieses Grinsen seinen Mund.
»Wo ist Gini?«, schrie ich weiter, und der Türsteher legte seine fette Pranke auf meine Schulter.
»Hör auf, hier rumzuschreien, Kleine, sonst muss ich dich rausschmeißen!«
Darren hob einen Daumen, machte allerdings keine Anstalten zu mir zu kommen. Ich streckte ihm den Mittelfinger entgegen. Der Türsteher drehte mich fluchend herum und drückte mich zwei Stufen nach unten.
»Ich möchte doch nur kurz mit ihm …« Ich wandte mich aus seinem Griff und versuchte mich an ihm vorbeizuschieben, aber er zog mich nur an meiner Taille zurück, trug mich nach unten und setzte mich auf den ersten beiden Treppenstufen ab.
»Hau ab! Jetzt sofort!«, knurrte er bedrohlich, und ich schüttelte seine Hände ab. Okay, er hatte gewonnen. Dieses Mal.
»Du kannst Darren Malone sagen, dass ich auf ihn warten werde! Egal, wie lange!« Sein Blick sah nicht gerade eingeschüchtert aus. Extrem angepisst stieg ich die zwei Stufen hinunter, und vor mir erstreckte sich ein langer, kühler Flur. Vielleicht kam ich darüber irgendwie nach oben. Ich musste zu ihm und ihn fragen, wo Gini war! Sie musste bei ihm sein, denn ansonsten würde sie uns nicht jeden Monat Geld schicken können. Oder hatte er sie verkauft? Oh Gott! Alles wäre dem Schweinehund zuzutrauen! Nervös strich ich über mein Handgelenk. Ich musste mit ihm sprechen!
Leise schlich ich los und kam mir vor wie eine Einbrecherin. Okay, genau genommen СКАЧАТЬ