Rage. Rose Bloom
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Название: Rage

Автор: Rose Bloom

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Fight for Love

isbn: 9783947634941

isbn:

СКАЧАТЬ von Garcia für morgen angesehen?«, fragte Rob.

      Ich nickte. »Klar. Ich bin vorbereitet.«

      In seinen Augen sah ich, dass er nicht wirklich überzeugt war. Skeptisch kratzte er sich an den mittlerweile leicht grauen Schläfen. Er war noch nicht mal ganz vierzig, ergraute aber seit einigen Jahren immer mehr. Ich hoffte, ich hatte, was das betraf, bessere Gene und behielt die dicken, schwarzen Haare, die in unserer Familie alle männlichen Mitglieder hatten. Fast. Bis auf Tommy.

      Schnell verdrängte ich den Gedanken und war froh, als Rob mich wieder ansprach: »Ich hoffe, du hast recht, Rage. Du weißt: Achte auf seine Kicks, kurz nachdem er das Gewicht verlagert hat.«

      Nur mit Mühe konnte ich ein Seufzen unterdrücken. Robert war schon seit längerer Zeit mein Trainer. Es wäre seinem Alter nicht gerecht, wenn ich behauptet hätte, er wäre mit seinen achtunddreißig Jahren wie ein Vater für mich. Aber er war einer der beiden besten Freunde, die ich hatte. Und eigentlich auch einer der beiden einzigen. Wir waren in meinen Wettkampfphasen mehrere Stunden am Tag zusammen. Er kannte mich und meinen Körper wahrscheinlich besser als ich selbst. Trotzdem hatte ich oft das Gefühl, er traute mir die Kämpfe überhaupt nicht zu. Gut, in der Vergangenheit war ich das eine oder andere Mal nicht zum Training erschienen, weil ich mit einem monströsen Kater in irgendeinem fremden Bett im Koma lag, aber hey! Ich war neunundzwanzig, fit wie die wenigsten Menschen auf dem Planeten und stand voll im Saft. Wenn nicht jetzt, wann sollte ich mich dann austoben? Ich machte die Gegner ohnehin platt. Allesamt. Und das seit meiner Jugend.

      Zarte Finger strichen an meinem Rücken über mein Shirt, und drehte den Kopf nach links.

      »Hi, Rage«, säuselte mir eine ausgesprochen hübsche Blondine zu. Ich wusste nicht mehr, wie sie hieß, nur dass ich sie letzte Woche hier kennengelernt und wir eine wirklich heiße Nacht miteinander verbracht hatten. Definitiv eine mögliche Kandidatin für eine Wiederholung. Und die gab es nicht sehr oft bei mir.

      »Hey, Süße«, sagte ich, und sie fuhr mit ihrem rot lackierten Fingernagel Kreise auf meinem Bauch. Ich stand drauf, wenn sich Nägel in meinen Rücken krallten. Sie mussten nicht unbedingt so künstlich sein wie diese hier, aber ich wollte mich nicht beschweren.

      »Sehen wir uns nachher wieder im Club? Nach dem Kampf?«, fragte sie, und ihre Lippen zogen sich zu einem verführerischen Lächeln nach oben. Fuck. Zu gerne würde ich diese Ablenkung genießen, aber ich hatte morgen einen Fight. Ich kannte mich gut genug, um zu wissen: Wenn ich einmal diese Diskothek betreten würde, wäre ich nicht vor morgen früh zu Hause. Und schon gar nicht nüchtern. Oder allein.

      Meine Hand landete laut klatschend auf ihrem Po, und ich drückte sie daran noch enger gegen meine Seite. Sie kicherte albern, als mein Mund ihr Ohr fand. »Morgen muss ich zuerst meinem Gegner den Arsch versohlen, dann bist du dran, Süße, das verspreche ich dir.« Locker legte ich den Arm um ihre Schultern und widmete mich wieder dem Kampf vor mir. Ich war zwar oft unvernünftig, aber ich würde nicht den Sieg und damit das Ticket für die nächste Runde in Atlanta gefährden. Auch nicht für solche heißen Aussichten.

      3

      »Mum, ich bin wieder zu Hause!«, rief ich im Flur und stellte meine Sporttasche auf den Boden neben die Kommode. Ich sollte die nassen Schwimmsachen gleich zum Trocknen im Keller aufhängen, aber zuerst wollte ich nachsehen, ob bei meiner Mum alles in Ordnung war. Es tat gut, den Kopf bei regelmäßigen Schwimmrunden frei zu bekommen. Zumindest annähernd frei. Ständig musste ich an das gestrige Debakel denken. Ich hatte gemerkt, dass es vielleicht nicht wirklich schlau gewesen war, diesen Rage wegzuschicken. Als er gegangen war, wurden diese Kerle erst richtig aufdringlich. Mein Glück, dass ein Mann um die Ecke gebogen war, der sich als Security entpuppt hatte. Für seine zwei Meter Größe und sein beeindruckendes Äußeres war er sogar ziemlich höflich zu mir gewesen. Er brachte mich bis zu meinem Auto, wollte aber überhaupt nicht mit sich reden lassen, mich ins Innere der Halle zu begleiten. Dabei war ich eigentlich zu der Veranstaltung gefahren, um dort weiter auf die Suche nach Gini zu gehen. Doch er hatte partout nicht nachgegeben und fast Hand angelegt, um mich in meinem alten Pick-up zu platzieren. Für meine Schimpfversuche, dass ich drinnen allein klarkäme, wenn er mich erst mal reingebracht hatte, hatte er nur ein Schnauben übrig. Und auch die zwanzig Mäuse, die ich ihm hingehalten hatte, bedachte er nur mit einer erhobenen Augenbraue. Scheißmänner. Der Einzige, auf den ich mich verlassen konnte, war Hunter. Apropos, den sollte ich heute Mittag unbedingt noch zurückrufen!

      »Mum?«, fragte ich und betrat das Wohnzimmer. Unsere Wohnung war nicht sonderlich groß oder neu, eigentlich war sie sogar ziemlich schäbig, aber es war nun mal das Einzige, was wir uns derzeit leisten konnten. Außerdem war meine Mum ein Dekorationstalent. Mit bunten Bezügen, hellen Gardinen und haufenweise Blumen brachte sie ein heimeliges Gefühl in die drei Zimmer. Wir waren vor vier Jahren zwangsweise in den Wohnkomplex gezogen, nachdem wir unser Haus verkaufen mussten. Ehrlich gesagt, trauerte ich nicht wirklich darum. Zu viele schlechte Erinnerungen klebten an den Wänden und an den Möbeln, sodass ich froh war, als wir damals ausgezogen waren und alles zurücklassen konnten. Auch wenn unser jetziges Heim kein Palast war, fühlte ich mich hundertmal wohler hier. Trotzdem hatte ich vor, uns bald etwas Besseres zu beschaffen. Es war nur noch eine Frage der Zeit.

      »Ich bin hier, Laurie«, hörte ich meine Mum in der angrenzenden Küche und lehnte mich dort an den Türrahmen. Ich beobachtete kurz, wie sie versuchte, Essen zuzubereiten, aber immer wieder erschöpft gegen die Küchenzeile sank. Nach dem Unfall hatte sie erhebliche Probleme, lange zu stehen. Ich kannte sie gut genug, um zu wissen, dass sie niemals zugegeben hätte, Schmerzen zu haben. Sie war genauso stur und eigensinnig wie ich, wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt hatte. Okay, wahrscheinlich war es eher andersherum und ich hatte diese charmante Charaktereigenschaft von ihr. Ich war froh darüber, denn es hatte mich schon oft weitergebracht, wo andere vielleicht aufgeben hätten. Und deshalb kannte ich die Wesenszüge meiner Mum, konnte sie verstehen und akzeptieren. Auch wenn es mir mehr als schwer fiel, ihr nicht alle Arbeit abzunehmen. Denn egal, was ich tat, ich durfte ihr nicht das Gefühl geben, unzulänglich zu sein. Sie war eine Kämpferin. Ihren Stolz konnte ihr niemals jemand nehmen.

      Ich musste lächeln, als sie mich ansah. Langsam ging ich zu ihr, nahm ihr den Kochlöffel aus der Hand, und sie setzte sich dankbar ohne Widerworte auf den roten Küchenstuhl. Wenigstens sah sie mittlerweile ein, dass es überhaupt nicht schlimm war, sich ab und zu von meiner Schwester und mir helfen zu lassen.

      »Wie war das Schwimmen?«, fragte sie.

      »Gut, wie immer.«

      Bedächtig rührte ich in dem Topf mit dem Cullen Skink. Mum liebte dieses Gericht, denn es erinnerte sie an ihre Heimat. Sie kam ursprünglich aus Schottland und war damals wegen meinem Erzeuger hierher nach Baton Rouge in Louisiana gezogen. Ich wusste, dass sie ihren Geburtsort vermisste, aber sie würde niemals zurückziehen und uns hier allein lassen. Deshalb nahm ich gerne in Kauf, einmal die Woche Fischsuppe zu essen, wenn ich dafür meine Mum ein wenig glücklicher sah. An den anderen Tagen gab es Mahlzeiten, auf die ich schwer verzichten konnte. Meine Mum hatte in Schottland eine Ausbildung als Köchin gemacht und hier in Amerika in einem Restaurant gearbeitet. Sie hatte meiner Schwester und mir alles beigebracht und ihre Begeisterung auf uns übertragen. Als kleines Mädchen liebte ich es, ihr zur Hand zu gehen und sie dabei strahlen zu sehen. Bis es nicht mehr ging und sie ihre Leidenschaft, das Kochen, fast vollständig aufgeben musste. Jedes Mal erfüllte Wut meinen Körper, wenn ich daran dachte, wer ihr das angetan hatte.

      Bevor ich mich zu sehr in diesem Gefühl verlor, legte ich den Kochlöffel zur Seite und drehte mich um. Auf der Anrichte lag ein blauer Umschlag, und ich warf meiner Mum einen vorwurfsvollen Blick zu. Meine jüngere Schwester Gini hatte ihre grünen СКАЧАТЬ