Dr. Norden Bestseller Box 13 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Название: Dr. Norden Bestseller Box 13 – Arztroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Dr. Norden Bestseller Box

isbn: 9783740970611

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СКАЧАТЬ und man könnte darüber doch wohl in aller Ruhe sprechen und sich wohl auch einigen.

      »Sie können gern zu mir kommen«, sagte Helmut Sommer. »Dr. Norden hat mir für die nächsten Tage Ruhe verordnet.«

      Andrea staunte. »Du kannst aber energisch sein«, sagte sie.

      »Man braucht ja nicht alles zu schlucken«, erwiderte Helmut Sommer. »Dr. Norden ist nicht nur ein guter Arzt, sondern auch ein guter Psychologe. Er weiß, wie er helfen kann. Diese Sache hat etwas sehr Positives für mich, Andrea.«

      »Die schlimme Hand finde ich nicht positiv«, sagte sie.

      »Dr. Norden hat sie bestens behandelt, aber was noch wichtiger ist, Andrea, er versteht es, das Übel bei der Wurzel zu packen. Ein solcher Arzt hat uns gefehlt. Mir geht so langsam ein Licht auf.«

      »Worüber?« fragte sie beklommen.

      »Du bist zuviel mit Sonja zusammen. Sie heult dir dauernd etwas vor. Du denkst ständig daran, daß ihr Kind nicht am Leben geblieben ist.«

      »Sie tut mir doch leid, Helmut«, flüsterte Andrea.

      »Mir tut sie auch leid, aber wenn sie dir nicht ewig in den Ohren liegen würde, könntest du dich auf unser Kind freuen. Ich freue mich jedenfalls darauf, und ich hätte nicht gedacht, daß die Schwangerschaft zu einer Leidenszeit für uns beide werden würde.«

      »Für uns beide?« fragte sie bestürzt.

      »Meinst du, ich leide nicht darunter, daß du dauernd deprimiert bist? Ich schaffe einfach nichts mehr, weil ich nur darauf bedacht bin, soviel wie nur möglich bei dir zu sein. Nie empfängst du mich mit dem Lächeln, das ich an dir liebe. Kein Abend vergeht, an dem du nicht über mögliche Komplikationen redest. Ja, ich möchte, daß du zu Dr. Leitner gehst, Andrea, und vielleicht bringst du deine Schwester dann auch mal dazu, sich genau zu informieren, welchem Umstand es zuzuschreiben ist, daß ihr Baby nicht am Leben blieb.«

      »Warum bist du so böse, Helmut?« fragte Andrea.

      »Ich bin nicht böse. Ich will nicht mehr zuschauen, wie du leidest und dich nervös machst. Wir werden dadurch um etwas sehr Schönes gebracht, Andrea, nämlich um die Vorfreude auf unser Kind, das wir haben wollen.«

      »Du hattest doch Sonja aber immer gern«, sagte sie leise.

      »Ich habe sie auch jetzt noch gern, wenn sie dir und auch mir das Leben nicht mehr schwermachen würde. Es ist drei Jahre her, daß dies geschah, und es hat uns alle mitgenommen, obgleich wir da noch nicht verheiratet waren. Sonja ist fünfundzwanzig und Bernd ein Pfundskerl. Wenn es so weitergeht, packt er seine Sachen.«

      »Und du auch?« fragte sie aufschluchzend.

      Er nahm sie in die Arme. »Nein, mein Liebling, ich nicht. Wir werden unser Kind haben, wenn du dich jetzt nicht mehr beeinflussen läßt und zu Dr. Leitner gehst. Aber vielleicht sprichst du lieber erst mal mit Dr. Norden, der mir ja sehr geholfen hat. Ich habe sowieso nie verstanden, daß du auch zu Dr. Kobelka gegangen bist, nachdem Sonja so üble Erfahrungen gemacht hat.«

      »Aber er hat sich dann doch so nett um sie gekümmert.«

      »Was heißt denn gekümmert? Ein schlechtes Gewissen wird er gehabt haben. Da kann man nett sein, genauso wie Herr Rogner. Ich bin gespannt, ob er jetzt noch auf die genaue Terminerfüllung pochen wird. Heute nachmittag wird er ja kommen. Und jetzt regst du dich ab und läßt dir alles durch den Kopf gehen.«

      So energisch hatte er noch nie mit ihr gesprochen. Andrea kam ins Grübeln. Eigentlich wollte sie aufbegehren, aber sie fand nicht die richtigen Worte. Sie liebte ihren Mann, und Dr. Norden war ihr keineswegs unsympathisch gewesen. Und außerdem war Helmut ihr wichtiger als sie selbst.

      Sie behandelte ihn wie einen Schwerkranken, und obgleich ihm das auch nicht recht war, ließ er es sich instinktiv gefallen, weil er fühlte, daß sie von sich selbst abgelenkt war. Er dachte ganz intensiv nach. Dr. Norden hatte ihm wirklich weitergeholfen.

      *

      »Das ist nun schon das fünfte Mal, daß ich über Kobelka Negatives erfahre«, sagte Dr. Norden zu seiner Frau Fee. »Man kann es doch nicht einfach hinnehmen.«

      »Setz dich nicht wieder in die Nesseln, Daniel«, meinte Fee mahnend.

      »Da ist ein netter Mann und eine reizende kleine Frau«, sagte Daniel, »und wenn sie jetzt nicht den Mut hat, den Arzt zu wechseln, sehe ich schwarz.«

      »Man könnte es auch so auslegen, daß du für Schorsch Reklame machen willst«, meinte Fee.

      »Er braucht keine Reklame. Er ist dauernd überbelegt. Zehn Betten mehr könnte er stets belegen. Aber Kobelka scheint es piepegal zu sein, ob die Babys am Leben bleiben. Mir kommt das sehr merkwürdig vor.«

      »Aber das Entbindungsheim hat doch keinen schlechten Ruf«, sagte Fee nachdenklich.

      »Und drei Belegärzte«, warf Daniel ein. »Man müßte doch mal nachhaken, wie zuverlässig die sind.«

      Fee warf ihm einen schrägen Blick zu. »Das bedeutet also, daß ich nachhaken soll«, sagte sie.

      »Nicht so direkt, Schätzchen. Aber vielleicht könntest du dich ein bißchen umhören.«

      »Mal sehen, was sich machen läßt. Alle werdenden Mütter, die ich kenne, gehen zu Schorsch.«

      Sie überlegte angestrengt. »Vielleicht sollte ich mit Frau Baumgart mal direkt sprechen. Ich kann verstehen, daß sie um ihre Existenz kämpft. Dr. Baumgart war ein guter Arzt. Es ist tragisch genug, daß er so früh starb. Es wäre unfair, ihr noch Schwierigkeiten aufzuhalsen.«

      »Das will ich nicht, Fee. Aber es geht jetzt um Kobelka. Nein, nicht um ihn, sondern um seine Patientinnen. Ich möchte mir nicht den Vorwurf machen, daß ich Augen und Ohren verschlossen habe.«

      »Es könnten unglückselige Zufälle sein«, sagte Fee nachdenklich.

      »Das bestreite ich nicht.«

      »Es könnte auch Verleumdung sein, was man so redet.«

      »Auch das ist möglich. Du kennst mich doch, Fee. Ich denke nicht daran, einem Kollegen den Strick um den Hals zu legen, wenn ich nicht schlüssige Beweise habe. Ich kenne auch die Schwester von Frau Sommer nicht. Ich weiß nur, daß er, zumindest allem Anschein nach, nichts getan hat, um diese kleine Frau Sommer seelisch aufzurichten. Sie ist im siebenten Monat.«

      »Jeder Arzt nimmt sich nicht so viel Zeit für seine Patienten wie du, Daniel«, sagte Fee. »Und manche Frauen machen auch wirklich Theater, wenn sie ein Kind erwarten.«

      »Weil sie sich Geltung verschaffen wollen, Fee, aber ich glaube sagen zu können, daß Frau Sommer nicht zu dieser Kategorie gehört. Sie liebt ihren Mann, und er ist sehr besorgt um sie. Vielleicht macht er sich sogar auch ein bißchen zuviel Sorgen. Auf jeden Fall läßt es mich nicht kalt, wenn eine werdende junge Mutter unter Zwangsvorstellungen leidet.«

      *

      Fee wußte das nur zu gut, und sie wußte auch, wie er sich damals über Achim Rogner aufgeregt hatte, obgleich er nicht dabeigewesen war. Danny hatte es ihm natürlich aufgeregt berichtet, und Daniel hatte gemeint, daß diesem Rüpel doch ein richtiger Denkzettel gebührt СКАЧАТЬ