Название: Blut Und Feuer
Автор: Dana Lyons
Издательство: Tektime S.r.l.s.
Жанр: Зарубежные детективы
isbn: 9788835409069
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Ich bin ein Kurzzeitler. Alles was ich tun muss, ist den Anfang der Schlange zu erreichen.
Hilde Martin saß vor ihrem Schminktisch, wartete auf David, ihren Drachenliebhaber, dass er nach seiner Schicht hereinkam. Sie kämmte langsam ihr langes schwarzes Haar, Augen geschlossen, wagte es nicht ihr Spiegelbild anzublicken.
Dieser Ort hat mich verändert.
Draco Station war ein abhängig machender, verführerischer und hedonistischer Außenposten, wo die Zeit vorgab nicht zu existieren. »Oh, aber die Zeit ist ganz sicher hier.« Sie legte die Bürste ab und zwang ihre Augen auf. Ihr Spiegelbild war ehrlich, zeigte eine gerunzelte Stirn und einen zögerlichen Blick.
Mit David zusammen zu sein war unglaublich. Aber die größere Wahrheit war, dass sie nicht bleiben konnte und er nicht gehen konnte. Sie befürchtete, dass wenn sie nicht in den nächsten Flug kam, sie Dracos abhängig machende Natur einsaugen würde und sie niemals von der Station herunterkam und auf die Erde zurückkehrte.
»Wenn ich bleibe … wird die Zeit vergehen und eines Tages werde ich verrunzelt und alt sein, und wenn ich auf der Station sterbe, wird mein Körper in den Weltraum ausgeworfen.«
Sie ächzte bei dem entsetzlichen Traumbild, das sich in ihrem Verstand verwurzelt hatte. Wenn man auf der Station stirbt, gab es keinen Freifahrtschein nach Hause für eine irdische Beerdigung. Dein Körper wurde durch eine Luftschleuse mit dem Müll über Bord geworfen, um für immer alleine in der gefrorenen Weite des Weltalls zu treiben. Die Vorstellung ihrer Überreste in den endlosen Tiefen des Weltalls versetzte sie in Angst. Aber Draco Station zu verlassen, würde Davids Herz brechen.
Meins auch, ich liebe ihn. Aber sogar noch mehr fürchte ich, dass ein auf dieser Station verbrachtes Leben ein verschwendetes Leben ist.
»Verdammt.« Sie hasste sich selbst. Zu bleiben bedeutete ein Leben endloser leidenschaftlicher und erotischer Liebe. Die Entscheidung, ob sie bleiben oder gehen soll, hatte sie seit Beginn ihrer Beziehung verfolgt. Aber sobald David sie in die sinnlichen Vergnügen eines Drachenliebhabers eingeführt hatte, konnte sie sich nicht dazu bringen zu gehen, in der Hoffnung die Entscheidung zu vertagen.
Aber er hat ihr einen Ring gekauft.
Plötzlich tickte die Uhr.
Sie starrte unnachgiebig auf ihr Bild. Konnte sie ihn tatsächlich verlassen? Glücklicherweise, wie alle weiblichen Unterhaltungs-Dienstleister, war sie in der Lage Draco zu jeder Zeit zu verlassen. Sie schaute auf ihre Uhr.
Ich muss meinen Namen auf die nächste Abflugliste bekommen.
2
Draco Station
Hilde fuhr zum obersten Deck von Ebene 3, wo das Pantheon Management residierte. Sie glättete ihr Kleid über ihrer Hüfte und als die Aufzugtüren sich öffneten, schaute sie rasch nach rechts und links, da sie nicht wollte, dass man sie sah.
Sie wusste, dass sie kurz davor war etwas moralisch Falsches und explizit entgegen der Regeln der Station zu tun, aber sie ging geradewegs zu Mr. Meyers’ Tür, dem für den Transport zuständigen Personalmanager. Letzte Nacht, nachdem David mit ihr geschlafen hatte, wie es nur ein sinnlich verstärkter Drache konnte, sah sie, wie er auf den Ring spähte, den er neben dem Bett versteckt hatte.
Auf Meyers zuzugehen, um auf die Liste zu kommen, machte ihren Magen nervös und Schweiß befeuchtete ihre Handflächen. Sie hatte ein schlechtes Gefühl bei dem, was sie tun würde, aber sie konnte das Bild von ihrer Leiche, die ewig durch den Weltraum schwebte, nicht auslöschen.
Sie atmete aus und leckte sich über ihre Lippen.
Ich will runter von der Draco Station, bevor ich hier sterbe.
Sie drückte den Klingelknopf.
»Wer ist da?«
»Hilde Martin, Mr. Meyers. Ich bin eine der Entertainerinnen. Ich muss mit Ihnen sprechen.«
»Kommen Sie morgen in mein Büro, Hilde.«
»Sir, es ist persönlich.« Sie hasste es zu betteln. Sie schloss ihre Augen, sah umgehend ihren Leichensack völlig alleine dahintreiben. Das Bild ließ sie sich mulmig fühlen und sie legte eine Hand über ihren Mund – aber die Vorstellung wollte nicht weggehen. »Bitte, darf ich hereinkommen?«
Die Tür öffnete sich und Meyers prüfte sie sorgfältig von oben bis unten. Er hatte Knopfaugen und seine Haut war blass. Sie unterdrückte einen Schauer, fühlte sich, als ob eine Ratte ihr Kleid hochgekrochen war. Sie lächelte stattdessen.
Er lehnte sich gegen die Türzarge, witterte einen Handel in der Luft. Sex war eine häufige Währung auf der Station. Aber Sex, um die Abflugliste zu ändern, war streng verboten. Wenn David, oder irgendjemand, herausfand, was sie tat, würde es sie teuer zu stehen kommen. Vom Ausdruck auf Meyers’ Gesicht konnte sie sagen, dass er sich im Moment nicht um die Rechnung sorgte.
»Hilde, Sie sind eine Tänzerin, oder?« Er trat zurück und bedeutete ihr hereinzukommen.
Dankbar aus dem Flur draußen zu sein, trat sie über die Schwelle. Er schloss die Tür und sie schluckte. »Mr. Meyers –«
»Bitte, nennen Sie mich Chuck.«
Chuck war weich, einer der wenigen übergewichtigen Menschen auf Draco. Er war verschwitzt und seine Finger waren wie Würstchen. Nachdem sie von einem Dämon geliebt worden war, war das, was sie gleich mit diesem abstoßenden Menschen tun würde, nicht lieben. »Ich muss auf den nächsten Flug kommen.«
»Hilde, die Liste ist voll. Als eine Entertainerin können sie die Station zu jeder Zeit nach ihrem Vertrag verlassen ohne die Gefahr des Limbus’. Ich kann Sie ganz oben auf die nächste Liste setzen. Wozu die Eile?«
»Wie ich sagte, es ist persönlich«, stammelte sie. Sie wusste, dass er sie in seinem Geist bereits auszog und ihr Entschluss wankte. Da sie befürchtete aufgrund des Gestanks, der von ihm kam, zu würgen, schloss sie ihre Augen.
Ihr dahintreibender Leichensack wartete … und würde weiterhin warten, bis sie auf diese Liste kam. Sie öffnete ihre Augen und ließ ihr Kleid vorsichtig über einer Schulter herunter, entblößte dabei ihre Haut für seinen ekelhaften Blick. »Können Sie mir helfen, Chuck?«
Leonard Jeffrey entspannte sich in dem Wissen, dass seine Zeit auf Draco beinahe vorbei war, in seiner Wohnung. Mit Pantheon hierherzukommen war ein entsetzlicher Fehler gewesen, aber zu gehen würde alles korrigieren und sein Leben zurück in die Spur bringen.
»Hmh«, grunzte er. »Pantheon, du unternehmerische Schlampe; von dir loszukommen ist wie sich scheiden zu lassen. Ohne Zweifel wirst du mich ausbluten, wenn du die Chance bekommst.«
Der nächste Flug auf Draco war eine СКАЧАТЬ