Arztroman Sammelband 8 Romane Februar 2020. A. F. Morland
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Arztroman Sammelband 8 Romane Februar 2020 - A. F. Morland страница 14

Название: Arztroman Sammelband 8 Romane Februar 2020

Автор: A. F. Morland

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Короткие любовные романы

Серия:

isbn: 9783745211849

isbn:

СКАЧАТЬ

      „Das tut mir leid.“

      „Das Herz“, sagte Urs Kägi. „Es hörte plötzlich auf zu schlagen. Wir saßen beim Frühstück. Auf einmal griff meine Frau sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an die Brust, sackte zusammen und schon war es vorbei. Ein gnädiger Tod für sie. Ein schwerer Schock für mich.“

      „Wie alt war sie?“

      „Achtundfünfzig. Sie hat mich viel zu früh verlassen.“

      „Haben Sie eine gute Ehe geführt?“

      „Es war eine sehr glückliche Ehe“, sagte Urs Kägi ernst.

      „Haben Sie Kinder?“

      Kägi schüttelte den Kopf und seufzte: „Meine Frau konnte keine bekommen.“

      Zwei Frauen und zwei Männer nahmen am Nachbartisch Platz. Einer der beiden Männer sah bei flüchtigem Hinsehen aus wie Dr. Jan Jordan, einer der Assistenzärzte der Paracelsus-Klinik.

      Katja überlief es kalt. Großer Gott, wenn es tatsächlich Dr. Jordan gewesen wäre, wäre ihr Doppelleben von kurzer Dauer gewesen.

      So etwas konnte jedes Mal passieren, wenn sie mit einem Kunden ausging. Sich vorzunehmen, vorsichtig zu sein, war ein Ding der Unmöglichkeit, denn Katja konnte nie wissen, wohin es einen ihrer Kollegen, einen Pfleger oder eine Schwester verschlug. „Entschuldigen Sie“, sagte Urs Kägi.

      „Wie, bitte?“

      „Ich langweile Sie mit meiner traurigen Geschichte …“

      „Nein“, bestritt Katja Arndt mit Nachdruck. „Nein, das tun Sie nicht. Ich schwör’s. Es tut Ihnen sicher gut, sich mal von der Seele zu reden, was Sie bedrückt.“

      Obwohl Katja das sagte, sprach der Schweizer nicht weiter über seine Frau. „Wollen wir uns die Karte bringen lassen?“, fragte er stattdessen. Katja nickte. Kägi gab dem Kellner ein Zeichen, und dieser brachte zwei riesige Karten.

      23

      Als Katja nach Hause kam, saß ihr Mann regungslos im dunklen Garten. Sie suchte ihn zunächst im Haus, trat dann auf die Terrasse und entdeckte ihn schließlich unter den Birken. Sie ging zu ihm. Es war fast Mitternacht.

      „Wieso sitzt du hier draußen?“, fragte sie.

      „Ich habe es im Haus einfach nicht ausgehalten“, antwortete er rau.

      Sie beugte sich zu ihm hinunter und gab ihm einen Kuss, den er nicht erwiderte. Sie hatte sogar den Eindruck, dass er den Kopf am liebsten zur Seite gedreht hätte. Das war nicht fair.

      „Hast du dich gut amüsiert?“, fragte er heiser.

      „Was soll das, Norbert?“

      „Hast du?“

      „Ich war mit einem einsamen Bankier aus der Schweiz aus, der seit einem Jahr Witwer ist“, erwiderte Katja steif. Sie war müde, wollte zu Bett gehen, hatte morgen einen anstrengenden Tag in der Paracelsus-Klinik vor sich, durfte sich als Ärztin keine Fehler erlauben.

      „Was hat der Mann von dir verlangt?“, stieß Norbert Arndt gepresst hervor.

      „Nichts. Er wollte seinen letzten Abend in München bloß nicht allein verbringen. Morgen früh fliegt er zurück nach Zürich.“

      „Ich bin im Haus wie ein Verrückter im Kreis gelaufen“, stöhnte Norbert. „Die Eifersucht hat mich schier um den Verstand gebracht.“

      „Du weißt doch, dass du mir vertrauen kannst.“

      „Jeden Augenblick fragte ich mich: Was tut sie in diesem Moment? Wie viel Geld bietet er ihr, wenn sie dies oder jenes tut? Kann sie der Versuchung widerstehen, oder wird sie sich das Geld verdienen? O Liebling, es war für mich die Hölle.“

      „Urs war ein vollendeter Gentleman.“

      „Urs?“ Norbert hob die rechte Augenbraue.

      „Urs Kägi.“

      Norbert sah seine Frau finster an. „Du nennst ihn immerhin beim Vornamen.“

      „Er hat mich darum gebeten“, sagte Katja.

      „Hast du ihn geküsst?“, fragte ihr Mann mit belegter Stimme.

      „Natürlich nicht.“

      „Natürlich nicht. Das sagst du. Aber entspricht es auch der Wahrheit?“

      „Habe ich dich schon mal belogen?“, fragte Katja missgestimmt.

      Norbert zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Hast du?“

      Sie wurde ärgerlich. „Norbert, so darf das nicht weitergehen“, sagte sie energisch. „Auf diese Weise machen wir uns kaputt. Vergiss nicht, ich bemühe mich, dir zu helfen. Nur darum geht es mir. Ich bin nicht an Spaß mit fremden Männern interessiert. Ich liebe dich. Geht das nicht in deinen Kopf rein? Ich liebe dich!“

      Er legte die Hände auf sein Gesicht und schluchzte. „Bitte verzeih mir, Katja. Ich liebe dich auch. Deshalb quält mich das alles ja so sehr.“

      „Es ist spät. Komm ins Haus.“

      Er stand auf und ging mit ihr. Später, im Bett, gab sie ihm einen flüchtigen Gutenachtkuss und löschte das Licht, aber er ließ sie noch nicht schlafen. Er wollte noch zu ihr kommen.

      „Bitte, Norbert, ich bin müde“, seufzte sie.

      Er rückte näher. „Du hast gesagt, dass du mich liebst.“ Seine Hände streichelten ihren Körper.

      „Das tue ich“, sagte sie.

      „Was soll dann diese abweisende Haltung?“, fragte er verständnislos. „Ich bin müde. – Ich habe Kopfschmerzen. – Ich habe Migräne. – Das sind die wohl am meisten gebrauchten Ausreden von euch Frauen, wenn ihr keine Lust auf Sex habt.“ Er presste sich an sie. „Ich muss wissen, ob du mich tatsächlich liebst, Katja. Ich muss es wissen, sonst kriege ich die ganze Nacht kein Auge zu.“

      Sie gab nach, ließ ihm seinen Willen, aber es war nicht schön für sie.

      24

      Dem Chefarzt der Paracelsus-Klinik fiel auf, dass Dr. Katja Arndt nicht ganz auf der Höhe war, aber er beredete es nicht. Jeder hat hin und wieder mal eine schlechte Nacht hinter sich. Auch er war davor nicht gefeit, deshalb ging er großzügig darüber hinweg und bat den Assistenzarzt Dr. Peter Donat, der Internistin ein wenig mehr zur Hand zu gehen, um sie zu entlasten.

      Im Laufe des Vormittags kam die Ärztin immer besser in Schwung, und von ihrer Müdigkeit war bald nichts mehr zu sehen. Als es auf Mittag zuging, merkte Schwester Annegret – sie arbeitete seit mehr als vierzig Jahren im Klinikum und hätte längst in Rente gehen können, wollte das aber nicht – dass die Gedanken des Klinikchefs СКАЧАТЬ