Название: Vier Mordfälle für den Schnüffler: N.Y.D. New York Detectives Sammelband 4 Krimis
Автор: A. F. Morland
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Зарубежные детективы
isbn: 9783745213850
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Und vor allem, so schien der Portier im Augenblick zu denken, muss man sich vor Leuten in acht nehmen, die maßgeschneiderte Anzüge tragen.
„Sie wünschen, Sir?“, fragte der Mann hinter dem Pult vorsichtig.
Bount bleckte die Zähne. „Keine Sorge, ich habe nicht die Absicht, Ihnen eine elektronisch gesteuerte Melkmaschine anzudrehen. Ich hab nur ein paar Fragen an Sie.“
Der Mann wurde steif. „Polizei?“
Bount schüttelte den Kopf und zückte seine Detektivlizenz.
Der Portier streifte sie mit einem nervösen Blick und sagte: „O je.“
Bount lächelte nachsichtig. Klar, dass der Portier sich so verhielt. „Alles klar?“, fragte Bount daher.
Der Mann hinter dem Pult nickte. „Ich weiß von nichts.“
„Sie wissen ja noch nicht einmal, weshalb ich hier bin.“
„Was auch immer Sie hierher geführt haben mag, ich kann Ihnen bestimmt nicht helfen, Sir.“
„Haben Sie Captain Rogers dieselbe Platte vorgespielt?“
„Hätte ich den Captain belügen sollen?“
„Nein, nein. Natürlich nicht.“ Bount steckte die Lizenzkopie ein. „Es geht um Dave Booger.“
Der Portier zuckte zusammen,
schwieg aber.
„Er wurde in diesem Hotel nicht besonders gut behandelt“, fuhr Bount Reiniger fort. „Leider hatte er keine Gelegenheit mehr, sich darüber zu beschweren, deshalb reiche ich die Beschwerde nun für ihn ein.“
Der Portier rümpfte ungehalten die Nase. „Was soll das, Mr. Reiniger? Warum versuchen Sie Ihr Glück nicht woanders?“
„Ich dachte, Booger wäre in diesem Hause der Schädel eingeschlagen worden.“
„Das schon, aber...“
„Was soll ich denn dann woanders?“
Der Nachtportier meinte mit schmalen Lippen: „Hier kommen Sie nicht weiter, soviel steht fest.“
„Weil Sie nicht die Absicht haben, mir zu helfen, richtig?“
„Ich kann Ihnen nicht helfen.“
„Soll ich Ihnen verraten, was mein Dad immer zu mir gesagt hat? Ich kann nicht heißt: Ich will nicht“, knurrte Bount. „Hatten Sie Dienst, als das mit Booger passierte?“
„Ja.“
„Freut mich, dass Sie das zugeben“, bemerkte Bount Reiniger spöttisch. „Erzählen Sie, wie das vorgestern gewesen ist.“
„Es stand in allen Zeitungen“, sagte der Portier unwillig.
„Da ich Sie aber nun mal gern erzählen höre, möchte ich, dass Sie’s mir sagen... Darf ich Sie übrigens nach Ihrem Namen fragen?“
„Harry Prentiss heiße ich...“ „Okay, Mr. Prentiss. Schießen Sie los.“
Der Portier vermied es, Bount in die Augen zu sehen. „Da gibt es nicht viel zu erzählen“, begann er unwillig. „Booger und das Mädchen kamen herein und wollten ein Zimmer haben. Booger war ziemlich betrunken. Das Mädchen nicht. Ich gab ihnen den Schlüssel für Nummer sieben. Der Mann bezahlte im voraus und verschwand mit der Puppe, wie das hier eben so üblich ist.“
„War Ihnen das Mädchen bekannt?“, fragte Bount.
„Ich habe sie an diesem Abend zum ersten Mal gesehen. Zum ersten und zum letzten Mal.“
„Wie verließ sie das Hotel?“, forschte Bount weiter.
„Vermutlich durch die Hintertür.“
„Wer hat Booger gefunden?“
„Neely Black. Sie kam an Nummer sieben vorbei. Die Tür war offen. Sie warf einen Blick hinein und dann hörte sie nicht mehr auf zu schreien...“
Neely schien die Szene noch einmal zu spielen, denn in diesem Moment gellte wieder ein schriller Schrei durch das schäbige Stundenhotel.
7
Bount war sofort unterwegs. Er jagte drei Stufen hoch und einen schmalen Gang entlang. Klatschende Geräusche. Männerflüche. Mädchenschreie. Schluchzen. Alles hinter der Tür, die die Nummer acht trug. Bount riss sie auf.
Auf dem breiten Bett lag ein nacktes junges Mädchen. Ihre schwarze Mähne breitete sich wirr über die Kissen aus. Über ihren schlanken Körper zogen sich dicke dunkelrote Striemen.
Ein vierschrötiger Kerl stand breitbeinig am Fußende des Bettes. Er hatte seinen Ledergürtel in der Rechten, schwang ihn gerade wieder zornig hoch und wollte erneut auf das Mädchen einschlagen.
Bount war mit drei Schritten bei ihm.
Er fing den niedersausenden Arm ab, riss dem Wütenden den Riemen aus der Hand und schleuderte ihn durch die offene Tür auf den Gang hinaus.
Der kantige Schädel des Mannes ruckte herum. Unbändiger Zorn funkelte in seinen Eiswasseraugen. „Verdammt, was fällt Ihnen ein, hier einfach hereinzuplatzen!“, schrie der Kerl Bount an.
„Was fällt Ihnen ein, dieses Mädchen halb totzuschlagen?“, biss Bount Reiniger zurück.
„Das geht Sie nichts an. Sie hat’s verdient. Machen Sie, dass Sie raus kommen. Lassen Sie mich mit Neely allein. Ich bin mit ihr noch nicht fertig.“
„O doch, das sind Sie“, fauchte Bount aggressiv. „Machen Sie Meter, Mann, sonst kann ich für nichts garantieren! Ein wehrloses Mädchen zu schlagen, ist doch wirklich das allerletzte!“
Der Bursche wähnte sich in jeder Beziehung im Recht, deshalb sagte er nichts mehr, sondern ließ seine gewaltigen Fäuste sprechen. Bount blockte den gefährlichen Heumacher geschickt ab und konterte mit einer Schlagdublette, die den schweren Brocken mächtig erschütterte. Das machte den Mann blind vor Wut. Er senkte den Schädel wie ein Bulle und griff vehement an. Bount fintierte und richtete sich den schnaufenden Kerl mit einem präzisen Uppercut her. Die nachfolgende Gerade beförderte den Koloss zur Tür hinaus.
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