Название: Vier Mordfälle für den Schnüffler: N.Y.D. New York Detectives Sammelband 4 Krimis
Автор: A. F. Morland
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Зарубежные детективы
isbn: 9783745213850
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„Erst mal Ihren Namen“, sagte Bount.
„Carl Kilrain.“
Bount wurde sofort von seiner hellwachen Aufmerksamkeit gekniffen. Das war ja ein Ding! Mit einer solchen Überraschung hatte er nicht gerechnet. Sein Herz schlug um einen Takt schneller. Sein Besuch war bereits zu diesem Zeitpunkt ein voller Erfolg.
Carl Kilrain! Bount hörte diesen Namen heute nicht zum ersten Mal. Damit ließ sich eine wunderbare Brücke bauen, denn Kilrain, das hatte Bounts kürzliche Rundfrage ergeben, war ein guter Freund von Rick Brannon, dessen Bücher von Dave Booger geprüft worden waren.
Über den von Bount bearbeiteten Fall spannte sich mit einem Mal ein beachtenswerter Bogen.
23
Eisige Ablehnung schlug Bount von drüben entgegen. Bount erklärte Kilrain, welches Ende der Buchprüfer Dave Booger gefunden hatte und insgeheim dachte er: Ob ich ihm das wirklich erzählen muss? Vielleicht weiß er besser über diesen Mord Bescheid als ich.
Bount sprach von dem als Mädchen verkleideten Killer, der sich seine Zigaretten mit Zündhölzern angebrannt hatte, die er aus einem Streichholzbriefchen riss, das den Aufdruck Club 21 trug. Carl Kilrain reagierte darauf mehr als seltsam.
Er starrte Bount zornig an. „Mein lieber Mr. Reiniger, wenn Sie denken, mich mit diesem Mord in Zusammenhang bringen zu können...“
Bount lächelte entwaffnend. „Das war nicht im entferntesten meine Absicht, Mr. Kilrain.“
Der Clubbesitzer verzerrte wütend sein Gesicht. „Machen Sie mir doch nichts vor. Denken Sie, ich durchschaue Sie nicht? Sie wissen nicht weiter, deshalb klammern Sie sich an dieses Streichholzbriefchen...“
„Weil ich annehmen muss, dass der Mörder schon mal hier war“, sagte Bount sachlich.
„Er kann auf vielerlei Arten an die Streichhölzer gekommen sein!“, brauste Kilrain auf.
Bount schmunzelte. „Ich verstehe nicht, weshalb Sie sich dermaßen aufregen, Mr. Kilrain.“
„So. Das verstehen Sie nicht. Dann will ich es Ihnen sagen: Ich bin allergisch gegen Schnüffler! Ihr versucht in alles etwas hineinzugeheimnissen und seid lästiger als Filzläuse.“
Bount lachte. „Sie scheinen mit einigen meiner Kollegen keine allzu guten Erfahrungen gemacht zu haben.“ „Das kann man wohl sagen. Ich hatte verdammt viel Ärger mit Ihresgleichen, Mr. Reiniger, deshalb wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mich jetzt nicht mehr länger belästigen würden.“
Bount ließ sich jedoch nicht so einfach hinauswerfen. Er lächelte gleichmütig und blieb sitzen. Carl Kilrain versuchte, ihn mit den Augen zu erdolchen, doch das störte Bount Reiniger nicht weiter.
„Wenn ich richtig informiert bin, sind Sie ein Freund von Rick Brannon, nicht wahr?“
Kilrain lief rot an. „Aha. Das ist natürlich Wasser auf Ihre Mühlen, wie? Alles passt bestens zusammen, was? Ein Mann wird ermordet. Der Mörder besitzt eines unserer Streichholzbriefchen. Die Spur führt also hierher und ich bin zufällig auch noch ein Freund jenes Mannes, dessen Bücher kurz zuvor von dem später Ermordeten geprüft worden waren.“
Bount grinste. „Sie müssen doch selbst zugeben, dass das eine auffallend runde Sache ist, Mr. Kilrain.“
Der Clubbesitzer schlug mit der Faust gereizt auf den Tisch: „Wenn Sie nicht sofort machen, dass Sie rauskommen...“
Bount verschränkte die Arme vor der Brust. „Wissen Sie, dass Sie völlig falsch reagieren, Mr. Kilrain?“
„Was wollen Sie damit sagen?“, bellte Carl Kilrain ungehalten.
„Nun, ein Mann, dessen Gewissen rein ist, hätte sich meine Geschichte in aller Ruhe angehört und sie dann mit einigen wenigen unverrückbaren Worten zerpflückt und entkräftet. Sie hingegen gingen augenblicklich in Abwehrstellung und griffen mich bereits zu einem Zeitpunkt an, zu dem Sie sich noch gar nicht zu verteidigen gebraucht hätten.“ Kilrain schüttelte wutentbrannt den Kopf. „Ist doch nicht zu fassen. Ihre Phantasie ist noch schlimmer, als ich gedacht habe.“
Hinter Bount öffnete sich die Tür. Ein spöttisches Lächeln huschte über Kilrains Züge. Der Mann atmete auf und sah Bount triumphierend an. Bount begriff: Irgendwo am Schreibtisch
musste es einen Alarmknopf geben, auf den Carl Kilrain heimlich gedrückt hatte.
Bount sah sich kurz um.
Drei Kerle, deren Beruf es war, Leute zusammenzuschlagen, bauten sich knapp hinter ihm auf. Sie hatten verschiedene Gesichter, aber der Blick war immer derselbe: eiskalt, mitleidlos, aggressiv. Sie massierten die Knöchel ihrer Fäuste und warteten auf ein Wort von Kilrain, das sie veranlasste, sich auf Bount zu stürzen und ihn nach Art des Hauses fertigzumachen und vor die Tür zu setzen.
Bount kniff trotzdem nicht.
„Es wäre besser, wenn Sie jetzt gehen würden, Mr. Reiniger!“, knurrte Carl Kilrain ganz hinten in der Kehle. „Meinen Freunden sind Schnüffler ebenso verhasst wie mir.“
Bount erhob sich. Er wies mit dem Daumen über die Schulter auf die Tür. „Vorhin lief mir ein Übelfinger namens Quirley Parsons über den Weg. Ist das auch einer von Ihren Freunden?“
Kilrain schnellte von seinem Schreibtischstuhl hoch. „Jetzt reicht’s!“, schrie er mit weit aus dem Hals tretenden Adern. Im selben Moment setzten sich die drei Berserker in Bewegung. Die Schlägerfront wälzte sich auf Bount Reiniger zu.
Bount beförderte den Sessel, auf dem er gesessen hatte, mit einem Tritt zur Seite.
Hände versuchten, ihn zu packen. Er stieß sie von sich und schlug in eine der drei Visagen. Gleichzeitig nahm er einen gegnerischen Magen aufs Korn und sein rechter Fuß zuckte auf ein Schienbein zu. Dadurch kam die muskelbepackte Phalanx etwas in Unordnung.
Doch Bount wäre ein Supermann gewesen, wenn es ihm gelungen wäre, die drei Raufbolde zur Strecke zu bringen.
Sie formierten sich in sekundenschnelle neu und griffen noch einmal an. Eine der mächtigen Fäuste traf Bount schmerzhaft am linken Rippenbogen. Er japste nach Luft, war für einen Augenblick unkonzentriert, sah den gefährlichen Schwinger zu spät kommen, СКАЧАТЬ