Название: Vier Mordfälle für den Schnüffler: N.Y.D. New York Detectives Sammelband 4 Krimis
Автор: A. F. Morland
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Зарубежные детективы
isbn: 9783745213850
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„Nun ja“, erwiderte der Mulatte zögernd. „Dies hier ist mein Gebiet. Du musst das verstehen...“
„Ich habe für solche Scherze nichts übrig!“, knurrte Bount mit schmalen Augen.
„Ich konnte nicht wissen, dass die Kleine bereits einen Beschützer hat“, sagte Frayne gepresst. Schweißtröpfchen bildeten sich auf seiner Stirn. „Ich dachte, sie würde in meinem Gebiet auf eigene Faust arbeiten.“
„So wie die andere?“
„Welche andere?“
„Die, die Booger umgelegt hat“, sagte Bount Reiniger.
Frayne nickte, soweit dies Bounts Kanone zuließ. „Ja. Die miese Kröte war auch auf eigene Faust unterwegs. Sie hat für ziemlich viel Aufregungen gesorgt. Die Bullen haben daraufhin sogar ein paar von meinen Mädchen kassiert. Seither bin ich gegen jedes neue Gesicht allergisch, kannst du das verstehen?“
Bount wies mit dem Daumen auf June. „Ihr werdet die Kleine nicht mehr belästigen, ist das klar? Sie arbeitet für mich und für sonst niemand.“
„Wie heißt du?“, fragte Frayne mit belegter Stimme.
„Nenn mich ,Bount“, erwiderte Bount Reiniger.
„Ein Newcomer?“
„Nur in deinem Gebiet. Anderswo kennt und respektiert man mich schon lange.“
Mortimer Frayne rollte mit den Augen. „Du bist ein verdammt fixer Bursche.“
Bount griente. „Muss man sein, wenn man neue Marktanteile erobern möchte. Schreib es dir gut hinter die Ohren, Mort: Sollte in den nächsten Tagen bei mir von der Puppe auch nur eine einzige Beschwerde eingehen, können deine beiden Hampelmänner ihr Sparschwein schlachten und einen schönen Kranz für dich kaufen. Haben wir uns verstanden?“
„Ja“, ächzte Frayne. „Ja, Bount.“ Er zuckte verlegen mit den Achseln. „Das Gebiet ist groß genug für uns beide.“
Bount zeigte die Zähne. „Das ist es exakt, was ich von dir hören wollte. So und nun entschuldigst du dich noch schnell bei meinem Mädchen, dann sind wir Freunde.“
Der Mulatte bekam Seelenkrämpfe. Es kam ihm verdammt schwer über die Lippen, als er krächzend sagte: „Entschuldigen Sie, Miß. Das Ganze war ein bedauerliches Versehen. Es wird bestimmt nicht noch mal vorkommen.“
Bount stieß seinen Zeigerfinger gegen Fraynes Brustbein und knurrte: „Ich nehme dich beim Wort, Freundchen.“ Er steckte die Pistole ein, gab June einen Klaps auf den niedlichen Hintern und sagte: „Komm, Baby. Vor Mort brauchst du jetzt keine Angst mehr zu haben. Er ist jetzt unser Freund... Nicht wahr, Mortimer?“
„Ja“, beeilte sich der Mulatte zu sagen. „Ja, natürlich. Wenn ich irgend
etwas für euch tun kann, ihr wisst ja, wo ich zu Hause bin.“
Bount stieg über die beiden Hünen. Er wies mit herab gezogenen Mundwinkeln auf sie. „An deiner Stelle würde ich mir fähigere Gorillas zulegen. Die da taugen nicht viel. Du hast es ja selbst gesehen.“
„Ich werde mir deinen Rat überlegen, Großer“, nickte Mortimer Frayne.
Und Bount verließ das Rattenloch durch die Vordertür, wie er es vorgehabt hatte.
11
Zwei Tage später traf Bount seine arbeitsame Assistentin in einer Cafeteria in der Wall Street.
Sie hatte ihn im Büro angerufen und hierher bestellt, weil sie niemals sicher sein konnte, ob Mortimer Frayne sie nicht beschatten ließ. June hatte einen hellgelben Orangensaft vor sich stehen. Bount bestellte schwarzen Mokka. Er betrachtete das Mädchen mit prüfendem Blick.
„Alles okay, June?“ Ein bisschen Sorge schwang in seiner Stimme mit.
„Es geht mir gut“, antwortete seine Mitarbeiterin.
„Keine Schwierigkeiten?“
„Keine. Frayne lässt mich in Ruhe. Ich habe weder ihn noch seine beiden Gorillas wiedergesehen.“
Bount atmete auf. „Das höre ich gern.“ Sein Blick wurde vorwurfsvoll. „Du könntest ruhig etwas öfter anrufen. Ich habe das Gefühl, auf einer glühenden Herdplatte zu sitzen, wenn ich längere Zeit nichts von dir höre.“ June lächelte schelmisch. „Ich werde mich bessern, Chef. Okay?“ „Na schön. Und aus welchem Grund hast du mich hierher bestellt?“, fragte Bount und nahm einen Schluck von seinem Mokka.
June nippte an ihrem Orangensaft. Sie stellte das Glas vor sich hin und sagte: „Ich habe mich in diesen beiden Tagen mit einer Menge Leute unterhalten. Es gab in dieser Zeit nur eine einzige Schwierigkeit: Ich musste mir gut ein Dutzend Männer vom Leib halten, die mich gern... Du verstehst schon. Ich musste das immer so drehen, dass niemand auf die Idee kam, ich wäre gar keine Nutte.“ June lächelte ihr wohltuendes Lächeln. „Ich kann dir sagen, das war nicht immer leicht, aber dank meinem schauspielerischen Talent war es mir möglich, alle Klippen heil hinter mich zu bringen.“
„Hast du etwas erfahren?“, fragte Bount, um die Sache voranzutreiben.
June nickte. „Bis vor kurzem trat in Mortimer Fraynes Gebiet ein Lockvogelpärchen auf. Es heißt, dass die beiden mit Fraynes Segen arbeiten durften. Dafür steckte er fünfzig Prozent von dem ein, was sie sich unter den Nagel rissen. Offiziell hatte er mit ihnen selbstverständlich nichts zu tun.“
Bount schüttelte erstaunt den Kopf. „Dieser Bursche holt doch tatsächlich aus allem Geld für sich raus.“ Er lachte. „Ich bin gespannt, wann er auf die Idee kommt, mich zu einer Partnerschaft einzuladen... Wie heißt das Pärchen? Konntest du die Namen erfahren?“
„Martha Jagger und Matt Cameron“, gab June March Auskunft. „Er ist ein brutaler Schläger, sie eine blonde Supersexbombe, auf die die Männer fliegen wie die Bienen auf den Honig. Ihr Trick ist immer derselbe. Martha fischt sich einen eleganten Herrn, bei dem sie sich vorher vergewissert hat, dass er auch genügend Geld bei sich hat, dann macht sie ihm ihr äußerst verlockendes Angebot und die Sache ist bereits so gut wie gelaufen. Kein Mann sagt nein, wenn Martha Jagger ihm schöne Augen macht und ihm den Himmel auf Erden verspricht. Sie gehen alle mit und tappen wie die größten Idioten in die Falle. Matt Cameron steht in den meisten Fällen gleich hinter der Tür und während sie so tut, als würde sie sich СКАЧАТЬ