Die Stunde der Apachen: 12 Romane einer großen Western-Saga. Pete Hackett
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Читать онлайн книгу Die Stunde der Apachen: 12 Romane einer großen Western-Saga - Pete Hackett страница 34

Название: Die Stunde der Apachen: 12 Romane einer großen Western-Saga

Автор: Pete Hackett

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Вестерны

Серия:

isbn: 9783745213249

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СКАЧАТЬ Felskessel, in den nur ein schmaler Durchlass führte. Ein ideales Versteck. Aus der Dunkelheit wurden sie angerufen. »Wir sind es, Scott und Lester«, rief Letzterer. »Möglicherweise werden wir verfolgt. Gib Acht. Solltest du etwas hören, dann komm sofort und melde es.«

      »Wo sind die anderen?«

      »Wahrscheinlich in der Hölle«, kam es ohne die Spur einer Gemütsregung von Scott Wilburn.

      Sie ritten weiter. Etwa hundert Yards ging es zwischen den Felsen hindurch, dann öffnete sich der Felskessel. Während es in dem Spalt finster war wie im Schlund der Hölle, wurde der Platz zwischen den Felsen, auf dem die Deserteure lagerten, vom Mond- und Sternenlicht etwas aufgehellt.

      »Ihr?«, kam es fragend und überrascht zugleich von Ross Wallace, dem desertierten Corporal.

      »Die Blaubäuche wollten uns den höllischen Marsch blasen«, versetzte Scott Wilburn. »John, Rich, Kirby und Ron sind vor die Hunde gegangen. Whitlock befindet sich nicht im Fort. Er ist auf dem Weg nach Tularosa ins Mescalero Reservat.« Er schaute seinen Bruder an. »Mit Gallup wird es wohl nichts. Wir haben eine Reihe von Soldaten in die Hölle geschickt. Man wird uns jagen wie ein paar tollwütige Hunde.«

      »Verschwinden wir nach Arizona!«, schlug Ross Wallace vor.

      »Erst, wenn Whitlock tot vor mir liegt!«, knirschte Scott Wilburn. »Wir tun, was sie am wenigsten von uns erwarten.«

      »Und das wäre?«

      »Wir reiten nach Tularosa und warten dort auf Whitlock.«

      »Begrabe deinen Hass, Bruder«, murmelte Lester Wilburn. »Lass uns aus diesem Landstrich verschwinden. Hier steht am Ende unseres Weges entweder der Strick oder eine Kugel. Bald wird an jedem Sheriff's Office und in jedem Militärposten unser Steckbrief aushängen.«

      »Whitlock muss sterben!«, stieß Scott Wilburn wild hervor. »Ich habe geschworen, ihn zu töten. Und ich bin nicht bereit, diesen Schwur zu brechen.«

      »Dann lass uns wenigstens für einige Zeit untertauchen. Ich denke, dass in den nächsten Tagen eine Reihe von Suchtrupps unterwegs sein werden. Es war schon dumm, nach Fort Wingate zu reiten. Lass uns jetzt wenigstens vernünftig handeln.«

      Scott Wilburn schien nachzudenken. Schließlich knurrte er: »In Ordnung. Bis Arizona sind es nur fünfundzwanzig Meilen. Westlich des Canyon de Chelly gibt es einen kleinen Ort namens Maito Spring. Dort verkriechen wir uns für einige Zeit und lassen Gras über die Geschichte hier wachsen. In einem Monat aber kehren wir hierher zurück. Und dann...«

      Wilburn schnippte mit Daumen und Mittelfinger seiner Linken. Diese Geste brachte alles zum Ausdruck, was er mit Worten nicht aussprach. Sie beinhaltete ein höllisches Versprechen.

      »Sattelt eure Pferde«, drängte Lester Wilburn. »Bald wird es von Soldaten, die uns suchen, nur so wimmeln.«

      Sie verließen eine halbe Stunde später den Felskessel. Die Nasen ihrer Pferde wiesen nach Westen. In New Mexiko wurde ihnen der Boden zu heiß. Sicher waren bei dem Kampf im Saloon ein paar Soldaten gestorben. Scott Wilburn wurde außerdem steckbrieflich gesucht in diesem Staat.

      Er ritt mit dem festen Vorsatz im Herzen, zurückzukehren und Tyler Whitlock zu töten. Sein abgestumpftes Gemüt verlangte nach Rache.

      *

      Der Bote aus Fort Wingate holte den Zug ein und übergab Lieutenant Whitlock einen Brief von Colonel McIntosh. Der Lieutenant brach das Siegel, faltete das Blatt Papier auseinander und las. Seine Brauen schoben sich zusammen. Schließlich senkte er die Hand mit dem Schreiben. Hart traten seine Backenknochen hervor.

      Sergeant Burmester musterte ihn aufmerksam und fragend, mit einer Mischung aus stummer Erwartung und unverhohlener Neugier. »Eine neue Order?«

      Whitlock schüttelte den Kopf. »Scott Wilburn ist aus dem Gefängnis in Fort Bliss ausgebrochen und nach Fort Wingate gekommen. Er sucht mich. Bei einer Schießerei mit einigen unserer Leute wurden zwei seiner Kumpane getötet, zwei andere verwundet. Wilburn und ein weiterer seiner Komplizen sind entkommen.«

      »Und sie reiten jetzt auf unserer Fährte, wie?«

      »Das weiß ich nicht. Ich habe vom Colonel die Order erhalten, in Tularosa zu bleiben. Er hat mich auf unbestimmte Zeit dorthin abgeordnet. Wahrscheinlich geht der Colonel davon aus, dass Wilburn in der Nähe von Fort Wingate lauert und wartet, bis ich zurückkehre.«

      »Es gefällt Ihnen nicht, Lieutenant«, kam es von Burmester. »Ich kann es Ihnen von der Nasenspitze ablesen.« Der Sergeant verschluckte sich fast. »Sorry, Sir, ich weiß, das eben war respektlos. Aber...«

      »Schon gut.« Whitlock winkte ab. Ein nachsichtiges Lächeln umspielte seine Lippen. »Sie haben recht, Sergeant. Es gefällt mir in der Tat nicht. Wenn Wilburn nach Fort Wingate, sozusagen in die Höhle des Löwen geritten ist, um mir seine Rechnung zu präsentieren, dann wird er auch den Weg nach Tularosa nicht scheuen. Nein, es gefällt mir ganz und gar nicht. Denn nicht ich werde Ort und Zeitpunkt der Abrechnung bestimmen, sondern er. Und das ist für ihn ein großer Vorteil, vielleicht sogar der halbe Sieg.«

      »Sie werden sich doch an den Befehl halten, Lieutenant?«, kam es fast entsetzt von Burmester.

      »Natürlich.«

      Whitlock und der Sergeant hatten angehalten. Bei ihnen verhielt der Bote auf seinem abgetriebenen Pferd. Der Lieutenant hatte befohlen, weiterzumarschieren. Die Fuhrwerke und die sie begleitenden Soldaten zogen über eine weitläufige Ebene. Noch eine knappe Woche, dann würden sie den Rio Grande erreichen und die Hälfte des Weges nach Tularosa hinter sich haben.

      In den vergangenen Tagen war es trocken gewesen. Staub wirbelte zwischen den Hufen der Pferde und den Rädern der Fuhrwerke. Rundherum waren Berge. Schweigend und majestätisch erhoben sie sich.

      Whitlock faltete den Brief zusammen und schob ihn in die Brusttasche seines Uniformmantels. »Bestellen Sie dem Colonel«, sagte er zu dem Boten, »dass ich mich an seine Weisung halten werde. Ich bleibe in Tularosa, bis er meine Abordnung aufhebt. Seinen Brief werde ich dem Kommandanten des Stützpunktes Tularosa zur Kenntnis geben. Es wird sich zeigen müssen, ob er der Abordnung meiner Person in seinen Stützpunkt zustimmt.«

      Der Reiter salutierte. »Ich werde es dem Colonel bestellen, Lieutenant. Viel Glück auf ihrem Weg! Gott sei mit Ihnen.« Er riss mit dem letzten Wort das Pferd herum und setzte ihm die Sporen ein. Das Tier streckte sich.

      Auch Whitlock und Burmester trieben ihre Pferde an und folgten der Kolonne, von der ein Rumoren ausging, das sich aus den unterschiedlichsten Geräuschen zusammensetzte.

      Sie zogen über die Ebene hinweg. Whitlock war in seine nagenden Gedanken versunken. Er war überzeugt davon, dass Wilburn nicht aufgab, nachdem er ihn in Fort Wingate nicht angetroffen hatte. Der Lieutenant erinnerte sich der Worte Wilburns, die er ihm durch das Fenster des Gefängnisses zugerufen hatte: Wir werden uns wiedersehen, Whitlock. Und dann werde ich dich töten. Das ist ein Versprechen. Ich werde dich in die Hölle schicken, Whitlock!

      Sie klangen in Whitlock nach und der Lieutenant wusste, dass Wilburn alles daransetzen würde, sein höllisches Versprechen einzulösen.

      Der Lieutenant wurde abgelenkt. Am südöstlichen СКАЧАТЬ