Schwerter gegen Bestien: Fantasy Sammelband 1026 Seiten Sword & Sorcery. Robert E. Howard
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Читать онлайн книгу Schwerter gegen Bestien: Fantasy Sammelband 1026 Seiten Sword & Sorcery - Robert E. Howard страница 27

СКАЧАТЬ britischen, gälischen und römischen Eroberern überrannt worden, hatten von allen Erbanlagen aufgenommen und im Laufe der Zeit fast ihre ursprüngliche Sprache und Abstammung vergessen.

      Bran entstammte einer sehr alten Rasse, die vor der Ankunft der Arier in Westeuropa ein riesiges Imperium errichtet hatte, als die Vorfahren der Kelten, der Hellenen und Germanen noch ein einziges Volk bildeten, ehe sie Stämme bildeten und langsam in den Westen vordrangen.

      Nur in Kaledonien hatte die Alte Rasse vermocht, der Flut der arischen Eroberer standzuhalten. Bran hatte von einem piktischen Volk gehört, das sich Basken nannte und in den Tälern der Pyrenäen hauste. Sie behaupteten, nie erobert worden zu sein, aber Bran wußte, daß sie jahrhundertelang den Vorfahren der Galen Tribut zahlten, bevor diese keltischen Eroberer ihr Bergland verlassen und nach Irland gesegelt waren. Nur die Pikten in Kaledonien hatten sich ihre Unabhängigkeit bewahrt, auch wenn sie in kleine, einander bekämpfende Stämme gespalten waren. Bran war der erste anerkannte König seit fünfhundert Jahren, der Begründer eines neuen Herrscherhauses – nein, eigentlich ließ er eine alte Dynastie unter neuem Namen wieder aufleben. Vor der Nase Roms träumte er von einem Imperium.

      Er durchstreifte das Marschland und suchte nach einem Tor. Den dunkeläugiger) Sumpfleuten verriet er nichts von seinen Absichten. Sie berichteten von Neuigkeiten, die von Mund zu Mund gingen: von einem Krieg im Norden, vom Schrillen der Kriegspfeifen vor der gewundenen Mauer, von Versammlungsfeuern in der Heide, von Brand, Rauch und Plünderei, vom Wüten gälischer Schwerter. Die Adler der Legionen zogen nordwärts, und die uralte Straße bebte unter den eisernen Füßen. Und Bran, in den Marschen des Westens, lachte und war es zufrieden.

      In Eboracum befahl Titus Sulla, nach dem piktischen Gesandten zu suchen, der seit der gleichen Nacht verschwunden war, als man Valerius mit durchschnittener Kehle in seiner Zelle fand. Sulla ahnte, daß das plötzliche Aufflackern des Krieges am Grenzwall im Zusammenhang mit der Hinrichtung eines verurteilten piktischen Verbrechers stand, und er mobilisierte sein Netz von Spionen, obwohl er davon überzeugt war, daß Partha Mac Othna sich zu dieser Zeit bereits weit außerhalb seiner Reichweite befand. Er bereitete sich auf seine Abreise aus Eboracum vor, schloß sich jedoch nicht dem Heer von Legionären an, das er nach Norden schickte. Sulla war ein tapferer Mann, aber jeder Mann hat seinen eigenen Schrecken, und Sullas Schrecken war Cormac nach Connacht, der schwarzhaarige Gälenprinz, der geschworen hatte, dem Legaten das Herz aus dem Leibe zu schneiden. Und daher ritt Sulla mit seiner Leibgarde nach Westen, wo Trajans Turm stand, dessen kriegerischer Kommandant. Caius Camillus, nichts lieber tat, als den Platz des Legaten einzunehmen, wenn die Wogen des Krieges gegen die Mauern des Walles anbrandeten. Es entsprach nicht den Vorschriften, aber Rom war weit, und Titus hatte die höchste Macht in Britannien inne.

      Und Bran, der all dies wußte, erwartete in einer verlassenen Hütte geduldig seinen verhaßten Feind.

      Eines grauen Abends ging er zu Fuß über die Moore. Schwarz zeichnete sich seine Gestalt gegen das rote Feuer des Sonnenuntergangs ab. Er spürte das unglaubliche Alter des schlafenden Landes, und er kam sich wie der letzte Mensch auf Erden vor. Doch endlich stieß er auf ein Zeichen menschlichen Lebens – eine schmutzige Hütte aus Erde und Lehm am Schilfufer eines Sumpfes.

      Von der offenen Tür her grüßte ihn eine Frau, und Bran zog mißtrauisch die Augenbrauen zusammen. Die Frau war nicht alt, und doch fand sich das verbotene Wissen von Äonen in ihren Augen. Ihre dürftige Kleidung war zerlumpt, und ihre schwarzen Locken waren verfilzt und wirr, was ihr den Anschein von Wildheit verlieh, der gut zu der abstoßenden Umgebung paßte. Ihre roten Lippen lachten, doch lag keine Fröhlichkeit in ihrem Gelächter, sondern eine Andeutung von Spott. Zwischen den Lippen sah man scharfe, gespitzte Zähne, wie Raubtierfänge.

      „Tretet ein, Herr“, forderte sie ihn auf, „wenn Ihr Euch nicht fürchtet, mit der Hexe von Dagon-Moor unter einem Dach zu weilen!“

      Bran trat schweigend ein und setzte sich auf eine schäbige Bank, während sich die Frau mit einem spärlichen Mahl beschäftigte, das über einem offenen Feuer auf dem Erdboden kochte. Er betrachtete ihre fast gespitzten Ohren, die gelben, eigenartig schräg stehenden Augen und ihre geschmeidigen, fast schlangengleichen Bewegungen.

      „Was sucht Ihr in den Sümpfen, mein Lord?“ fragte sie und wandte sich mit einer geschmeidigen Wendung ihres ganzen Körpers ihm zu.

      „Ich suche ein Tor“, antwortete er, während er sein Kinn auf die Faust stützte. „Ich habe den Würmern der Erde ein Lied zu singen!“

      Sie fuhr zusammen und ließ einen Krug fallen, der auf der Erde zerschellte.

      „Das war schlecht gesprochen, selbst wenn es nicht so gemeint war“, stammelte sie.

      „Es war wohl so gemeint, und ich spreche im Ernst“, erklärte er.

      Sie schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, was du meinst.“

      „Du weißt es wohl“, gab er zurück. „Aye, wohl weißt du es! Meine Rasse ist sehr alt. Sie herrschte in Britannien, noch ehe die Nationen der Kelten und Hellenen aus dem Völkerschoß geboren wurden. Aber mein Volk war nicht das erste in Britannien. Bei den Flecken deiner Haut, bei der Schräge deiner Augen, bei dem Fremden in deinem Blut – ich bin mir voll der Bedeutung meiner Worte bewußt.“

      Sie schwieg eine Weile. Ihre Lippen lächelten, aber ihr Gesicht war unbeweglich.

      „Mann, bist du verrückt?“ fragte sie. „Du suchst in deinem Wahnsinn nach etwas, wovor in alten Zeiten furchtlose Männer schreiend geflohen sind?“

      „Ich suche eine Rache“, antwortete er, „die mir nur Sie verschaffen können, die ich suche.“

      Sie schüttelte den Kopf.

      „Du hast dem Gesang eines Vogels gelauscht; du hast leere Träume geträumt.“

      „Ich habe eine Viper zischen gehört“, grollte er. „Und ich träume nicht. Genug der ausweichenden Worte! Ich habe eine Verbindung zwischen zwei Welten gesucht –ich habe sie gefunden.“

      „Ich brauche dich nicht länger zu belügen, Mann des Nordens“, sagte die Frau. „Diejenigen, die du suchst, leben immer noch unter den schlafenden Hügeln. Sie haben sich weiter und weiter von der Welt entfernt, die du kennst.“

      „Aber sie kommen immer noch nächtens hervor und nähern sich Weibern, die sich im Moor verirrt haben“, stellte er fest, und sein Blick ruhte auf ihren schrägstehenden Augen. Sie lachte böse.

      „Was willst du von mir?“

      „Daß du mich zu Ihnen bringst.“

      Sie warf den Kopf zurück und lachte verächtlich. Er packte sie mit der Linken am Gewand über der Brust, und seine Rechte schloß sich um den Griff seines Schwertes. Sie lachte ihm ins Gesicht.

      „Stich zu und sei verdammt, Wolf des Nordens! Glaubst du, mein Leben ist mir so teuer, daß ich mich daran klammere wie ein Säugling an die Brust?“

      Er ließ die Hand fallen.

      „Du hast recht. Drohungen sind töricht. Ich werde deine Hilfe erkaufen.“

      „Und wie?“ Spott schwang in ihrer lachenden Stimme.

      Bran öffnete seine Tasche und schüttelte einen Strom von Gold in seine Hand.

      „Mehr Reichtum, als die Sumpfleute jemals erträumten.“

      Wieder СКАЧАТЬ