Schwerter gegen Bestien: Fantasy Sammelband 1026 Seiten Sword & Sorcery. Robert E. Howard
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Читать онлайн книгу Schwerter gegen Bestien: Fantasy Sammelband 1026 Seiten Sword & Sorcery - Robert E. Howard страница 12

СКАЧАТЬ großer, hagerer Männer mit Bronzeschwertern und -Speeren. Galen!

      Dann sah ich ein anderes Schlachtfeld, und ich wußte, daß Jahrhunderte vergangen waren. Wieder befanden sich die Galen mit ihren Bronzewaffen im Kampf, doch diesmal waren es sie, die in die Flucht geschlagen wurden. Die Angreifer waren ein Haufen riesiger, gelbhaariger Krieger, die ebenfalls Bronze verwendeten. Die Schlacht kennzeichnete die Ankunft der Briten, die der Insel den Namen Britannien verliehen.

      Die darauf folgenden Bilder huschten so rasch vorbei, daß man nichts Genaues unterscheiden konnte. Man gewann den Eindruck von großen Taten und wichtigen Ereignissen, doch waren nur undeutliche Schatten zu erkennen. Einen Augenblick lang erschien ein kräftiges Gesicht mit stahlgrauen Augen und einem gelben Schnurrbart, der schmale Lippen einrahmte. Ich ahnte, daß es sich um einen anderen Bran handelte, den Kelten Brennus, dessen gallische Horden Rom geplündert hatten.

      Dann trat ein anderes Gesicht an seine Stelle, das Gesicht eines jungen Mannes, hochmütig und arrogant, mit hoher Stirn, aber grausamen Zügen um den Mund. Das Antlitz eines Halbgotts, gleichzeitig jedoch das eines degenerierten Menschen.

      Cäsar!

      Ein Ufer im Schatten. Ein düsterer Wald. Kampfeslärm. Die Legionen zerstreuen die Horden des Caractacus.

      Dann zogen rasch Bilder vom Pomp und Glanz Roms vorbei. Ihre Legionen kehrten im Triumph zurück und führten Hunderte von Gefangenen in Ketten mit sich. Man sah beleibte Senatoren und Adelige in den Bädern, bei Festen und Ausschweifungen. Weibische Kaufleute und Edelmänner gaben sich in Ostia, in Massilia, in Auqa Sulae dem süßen Leben hin.

      Dann änderten sich die Bilder abrupt und zeigten, wie sich die Barbaren an den Grenzen sammelten: die grimmigen, gelbbärtigen Nordmänner, die Germanenstämme, die rothaarigen Wilden aus Wales und Damnonia und ihre Verbündeten, die piktischen Siluren. Die Vergangenheit war vorbei; Gegenwart und Zukunft hatten ihren Platz eingenommen!

      Und dann unermeßliche Wirren, ganze Völker in Aufruhr, Armeen und Menschen lösten einander in rascher Folge ab.

      „Rom fällt!“ Die jubelnde Stimme des Zauberers unterbrach die Stille. „Die Vandalen schwärmen über das Forum. Eine wilde Horde marschiert auf der Via Appia. Gelbhaarige Barbaren mißbrauchen die Vestalinnen. Und Rom fällt!“

      Vielstimmiges Triumphgeschrei stieg zum Nachthimmel empor.

      „Ich sehe Britannien unter dem Joch der nordischen Eroberer. Ich sehe die Pikten von den Bergen herabschwärmen. Ich sehe Raub, Brand und Krieg.“ Im feurigen Nebel erschien plötzlich das Antlitz Bran Mak Morns. „Heil dem Retter! Ich sehe das Piktenvolk neuem Glanz entgegengehen!

      Der Wolf an der Macht

      Spottet der Nacht.

      Da drängt an das Licht

      Von neuem ein Volk,

      Ein Schatten von gestern,

      Zu beständigem Ruhm.

      Die Schwingen des Sturms

      Verbreiten die Kunde

      Rasch von der Rückkehr

      Einer alten Nation.

      Flieht, Wolf und Drache!

      Der Pikte jetzt lacht.“

      Im Osten stieg grau die Dämmerung hoch. Ihr geisterhaftes Licht erhellte Bran Mak Morns unbewegliches Gesicht. Seine dunklen Augen starrten reglos ins Feuer und sahen darin seine hochstrebenden Pläne, seine Träume von einem Reich in Rauch aufgehen.

      „Was wir nicht im Kampf zu halten vermochten, haben wir Jahrhunderte hindurch mit List und Verschlagenheit gehalten. Aber die neuen Rassen erheben sich wie die Sturmflut, und das Alte muß vergehen. In den nebligen Bergen von Galloway wird sich die Nation zur letzten Schlacht sammeln. Und wenn Bran Mak Morn fällt, verschwindet das Verlorene Feuer – für immer. Aus den Jahrhunderten, aus den Äonen.“

      Und bei diesen Worten bildete das Feuer eine einzige riesige Flamme, sprang hoch empor und verschwand mitten in der Luft.

      Und über die östlichen Berge ergoß sich die Morgenröte.

      Herrscher der Nacht

      Cäsar saß auf goldenem Thron.

      Seine ehernen Legionen kamen,

      Zu vernichten einen Herrscher

      Und eine Rasse ohne Namen.

      - Das Lied des Bran –

      ––––––––

      DER DOLCH ZUCKTE HERAB. Ein Aufschrei ging in ein Gurgeln über. Die Gestalt auf dem klobigen Altar ruckte noch ein paarmal und lag dann still. Die Feuersteinschneide drang in die Brust, und dünne Finger rissen das Herz heraus. Unter dichten, weißen Augenbrauen glühten scharfe Augen voll wilder Intensität.

      Außer dem Opferpriester standen vier Männer um den Steinhaufen, der den Altar des Gottes der Schatten darstellte. Einer war von mittlerer Größe, schlank gebaut, spärlich bekleidet, und sein Haar wurde von einem schmalen Eisenreif gehalten, in dessen Mitte ein rotes Juwel glühte. Von den anderen glichen zwei dem ersten in der dunklen Farbe der Haut, doch waren sie untersetzt und mißgestalt, ihre Gliedmaßen verformt, und das strähnige Haar fiel wirr über die fliehende Stirn. Während sein Antlitz von Intelligenz und eisernem Willen zeugte, stand in ihren Gesichtern nur tierische Wildheit. Der vierte Mann hatte mit den übrigen wenig gemeinsam. Zwar war sein Haar schwarz wie das ihrige, doch überragte er sie um Haupteslänge, besaß eine relativ lichte Haut und graue Augen. Mißbilligend betrachtete er das Geschehen.

      Ja, Cormac von Connacht fühlte sich unbehaglich. Gewiß huldigten die Druiden auf Erin, seiner Insel, dunklen Opferbräuchen, doch nicht so etwas. Düstere Bäume umgaben den Platz, der notdürftig von einer einzelnen Fackel erleuchtet wurde. Durch die Zweige wimmerte gespenstisch der Nachtwind. Cormac befand sich allein mitten unter den Angehörigen einer fremden Rasse und hatte soeben mit angesehen, wie einem Mann das Herz aus dem Körper gerissen worden war. Jetzt betrachtete der uralte Priester das pulsierende Ding. Cormac schauderte und warf dem mit dem Juwel einen Blick zu. Glaubte Bran Mak Morn, König der Pikten, tatsächlich, daß der weißbärtige Schlächter an einem blutenden Menschenherz die Zukunft vorauszusehen imstande war? Die dunklen Augen des Königs verrieten nichts. Die Seele dieses Mannes besaß Tiefen, die für Cormac ebenso wie für jeden anderen unergründlich waren.

      „Die СКАЧАТЬ