Sammelband 6 Krimis für Strand und Ferien - Club der Mörder und andere Krimis. A. F. Morland
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СКАЧАТЬ ganzen Leben verdienten.

      Als ich den Sportwagen am Straßenrand parkte und ich Milos Blick sah mit dem er das Anwesen bedachte, wusste ich, was in ihm vorging.

      Er dachte genau dasselbe wie ich.

      "Vom finanziellen Standpunkt aus betrachtet, haben wir wohl die falsche Seite gewählt, was?"

      Ich hob die Augenbrauen.

      "Findest du wirklich?"

      "Nun..."

      "Shokolev hat jetzt nicht mehr viel von all seinem Reichtum. Im Leichenschauhaus sind alle gleich."

      "Das ist allerdings wahr."

      Wir stiegen aus.

      Die Villa war von einem schmiedeeisernen Zaun umgeben. Wir traten ans Tor, und uns traf ein unangenehm kalter Wind, der durch die großzügig angelegte Allee fegte, die auf Shokolevs Villa zuführte. Eine gute Adresse, eine feine Gegend...

      Irgendwo verschluckte der Wind das Knurren eines Hundes.

      Ein Mann wie Sholkolev musste sein Haus natürlich vor ungebetenen Gästen schützen.

      Das Tor war gusseisern und so massiv, dass man einen Panzer bräuchte, um durchzukommen. Ein Blick zwischen den Gitterstäben hindurch zeigte ein paar nervös wirkende Männer in dunklen Anzügen. Walky Talkys verbeulten die Jackettaußentaschen und hier und da sah ich offen getragene Maschinenpistolen vom Typ Uzi. Es war kein Wunder, dass man nicht versucht hatte, Shokolev hier, in dieser Privatfestung umzubringen.

      Ich drückte auf den Knopf neben der Gegensprechanlage.

      Eine Männerstimme knurrte ein launiges: "Sie wünschen?"

      "FBI."

      "Mr. Shokolev ist nicht zu Hause."

      "Wir hätten gerne Mrs. Shokolev gesprochen."

      Milo und mir war bekannt, dass er mit einer beinahe dreißig Jahre jüngeren Frau verheiratet war.

      Am anderen Ende der Gegensprechanlage herrschte einige Augenblicke lang Schweigen.

      Dann bekamen wir eine Antwort.

      "Einen Moment!"

      Es war eine metallisch klingende Männerstimme.

      Erstmal geschah gar nichts. Dann registrierte ich, wie einer der Wächter in den gut sitzenden Beerdigungsanzügen zu seinem Funkgerät griff. Kurz darauf kam er in Begleitung eines bulligen Kerls am Tor an. Dieser hielt einen Rottweiler ziemlich kurz an der Leine. Das Tier fletschte die Zähne und wollte nach uns schnappen. Ein mannscharfes Biest, das speziell auf Menschen abgerichtet war.

      Der bullige Hundeführer grinste schief und tätschelte dem Tier am Hals herum. "Er tut nichts. Er mag nur keine FBI-Leute", knurrte er dabei.

      "Was Sie nicht sagen", erwiderte ich kühl.

      Wir zeigten den Wächtern unsere Ausweise. Sie wurden eingehend geprüft und mit einem dumpfen Knurren zurückgegeben.

      "Folgen Sie uns!", kam es dann kleinlaut zwischen den dünnen Lippen des Hundeführers hindurch, während der andere Wächter den kurzen Lauf seiner zierlichen Uzi in unsere Richtung zeigen ließ.

      6

      Mrs. Jelena Shokolev empfing uns in einem weiträumigen, lichtdurchfluteten Raum mit hohen Fenstern. Die Einrichtung bestand zum Großteil aus kostbaren, wenn auch etwas zusammengewürfelt wirkenden Antiquitäten.

      Das Haus eines Mannes, der seinen Reichtum um jeden Preis zeigen will, ging es mir durch den Kopf.

      Jelena war eine aschblonde Schönheit mit feingeschnittenem Gesicht und hohen Wangenknochen. Ihre Augen waren dunkel, und die Art und Weise, in der sie funkelten, warnten jeden, der mit ihr zu tun hatte, vor ihrer Hinterhältigkeit und Gefühlskälte. Ihre Figur hingegen war eine einzige, schwindelerregende Kurve, so dass einem das kalte Glitzern ihrer Augen schon entgehen konnte.

      Sie machte den Eindruck, genau zu wissen, was sie tat.

      Alles an ihr wirkte kontrolliert.

      Sie begrüßte uns mit rauchiger Stimme. Wir zeigten ihr unsere Ausweise, die sie sich eingehend ansah.

      "Zwei G-men, sieh an", sagte sie mit falschem Lächeln.

      "Was führt Sie hier her?"

      Ich hasse solche Momente. Aber es kommt immer wieder vor, dass man in unserem Beruf zum Überbringer schlechter Nachrichten wird.

      "Ihr Mann... er ist heute morgen erschossen worden." Ich wollte es so kurz und schmerzlos wie möglich zu machen.

      Jelenas Gesicht blieb völlig unbewegt. Eine Maske, die wie erstarrt wirkte. Ein Lächeln, das aussah wie gefroren.

      Sie atmete tief durch.

      Ihre Brüste hoben und senkten sich dabei.

      Sie schluckte und sah mich dann an.

      "Wo", fragte sie dann stockend, "ist das passiert?"

      "In einem Penthouse am Central Park West...", sagte ich und wurde sogleich unterbrochen.

      "Ah, ich weiß", meinte sie und ihr Tonfall wurde hart. "Das ist wohl die Wohnung, die Vlad für diese Schlampe gemietet hat..."

      "Sprechen Sie vielleicht von Denise Payretto?", hakte Milo nach.

      Jelena wandte sich zu meinem Kollegen herum und musterte ihn mit einem schwer zu deutenden Blick. Dann ging sie ein paar Schritte auf ihn zu. Bei jedem ihrer wiegenden Schritte schien sie darauf zu achten, dass die aufregenden Rundungen ihres wohlgeformten Körpers auch richtig zur Geltung kamen.

      Sie blieb stehen.

      Den linken Arm stemmte sie in die geschwungene Hüfte.

      Ihr Parfum hing schwer und aufdringlich in der Luft.

      "Möglich, dass sie so hieß", murmelte sie mit einer Kälte, die einen erschauern lassen konnte.

      "Miss Payretto ist ebenfalls umgekommen", sagte Milo.

      Jelena hob die Augenbrauen.

      "Sie СКАЧАТЬ