Sammelband 6 Krimis: Die Konkurrenten und andere Krimis für Strand und Ferien. Walter G. Pfaus
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СКАЧАТЬ hatte damit begonnen, systematisch die Taschen von Bykovs Anzügen zu durchsuchen. Ich fand einen Zettel mit einer Handynummer. „Mal sehen, vielleicht bringt uns das hier ja weiter, Milo.“

      Ich tippte die Nummer in meine Handytastatur und wartete ab. Aber niemand nahm das Gespräch entgegen. „Der Teilnehmer ist vorübergehend nicht erreichbar“, wurde mir mitgeteilt.

      Wir kehrten zu Dennister zurück.

      Unser Kollege deutete auf ein Loch in der Wand.

      „Hier hat eine Kugel dringesteckt“, meinte er. „Sie muss durch den Körper Bykovs gegangen sein und ist dann hier gelandet.“

      „Der Täter scheint ein Profi gewesen zu sein“, sagte Milo.

      Ich hob die Augenbrauen. „Trotzdem ist es doch seltsam, dass die Kugel in der Wand und die Leiche beseitigt wurden und der Blutfleck nicht. Dafür gibt es einen Grund!“

      „Warten wir ab, was die Kollegen dazu sagen!“, schlug Milo vor.

      Nach fünf Minuten trafen Kollegen der City Police ein, um den Tatort zu sichern. Nach zwanzig Minuten erreichten unsere Erkennungsdienstler Sam Folder und Mell Horster den Tatort.

      Dieser Fall wurde auf Grund der internationalen Dimension mit besonderer Priorität behandelt. Aus diesem Grund sollten die Kollegen der Scientific Research Division von unseren FBI-eigenen Erkennungsdienstlern unterstützt werden. Die Beamten des zentralen New Yorker Erkennungsdienstes hatten im Übrigen ihre Labors in der Bronx und brauchten um diese Zeit entsprechend lange, um den Tatort zu erreichen. Wir rechneten erst eine Dreiviertelstunde später mit ihnen.

      In der Zwischenzeit unterhielten wir uns noch einmal mit Florence McGray.

      „Wir haben Anzeichen dafür gefunden, dass Mister Bykov mit einer Frau zusammengewohnt hat“, eröffnete ich ihr. „Was wissen Sie darüber?“

      „Eigentlich lebte Mister Bykov immer sehr zurückgezogen“, erklärte sie. „Aber vor zwei Monaten zog eine junge Frau bei ihm ein. Ich schätze, sie war halb so alt wie er. Mitte zwanzig, schwarzes Haar, zierlich und immer elegant gekleidet.“

      „Wissen Sie ihren Namen?“

      „Er nannte sie Nora. Mehr weiß ich nicht.“

      „Wann haben Sie sie zum letzten Mal gesehen?“

      Florence McGray wirkte nachdenklich. „Ehrlich gesagt, das letzte Mal, dass ich sie gesehen habe, war kurz bevor Mister Bykov zuletzt verreist ist.“

      „Wann war das?“

      „Vor anderthalb Wochen. Ich glaube er sagte etwas von St. Petersburg. Das liegt in Florida, glaube ich. Da würde ich gerne sein. Vor allem im Winter... Mister Bykov ist dort öfter hingeflogen.“

      „Kann es sein, dass er St. Petersburg in Russland meinte?“, mischte sich Milo ein.

      Florence McGray wirkte etwas ratlos. „Auf den Gedanken bin ich gar nicht gekommen“, gestand sie.

      „Hat Bykov irgendwann mal geäußert, dass er sich bedroht fühlt?“, fragte ich.

      Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Wir haben kaum miteinander gesprochen. Mister Bykov war immer sehr höflich, aber er hat nie viel mit mir geredet.“

      „Hatte er Angestellte in seiner Galerie?“, fragte ich.

      „Ja, einen Mann namens Lee Trenton. Aber der war nicht fest anstellt. Mister Bykov hat ihn immer dann angeheuert, wenn es viel zu tun gab.“

      Ich wandte mich an Dennister. „Sagt Ihnen der Name Trenton etwas, Milton?“

      „Nein, aber es würde mich nicht wundern, wenn er irgendwie aus der Szene kommen würde und wir bereits etwas über ihn im Archiv hätten. Ich werde das mal überprüfen.“

      „Mister Trenton wird heute sicher noch auftauchen“, glaubte Mrs McGray. Sie blickte auf die Uhr an ihrem Handgelenk. „In einer halben Stunde öffnet die Galerie. Eigentlich müsste er jetzt sogar schon hier sein – aber ich weiß natürlich nicht, was Mister Bykov für Abmachungen mit ihm getroffen hat.“ Sie seufzte hörbar und fuhr fort: „Glauben Sie, es besteht noch eine Chance, dass Mister Bykov nicht umgebracht, sondern vielleicht nur entführt wurde?“

      „Beim gegenwärtigen Stand der Ermittlungen möchte ich da keine Spekulationen in die Welt setzen, Mrs McGray“, antwortete ich ausweichend.

      „Das verstehe ich“, murmelte sie tonlos.

      Sie schluckte und schüttelte stumm den Kopf.

      8

      Später befragten Milo und ich die Angestellten des Security Service, der für die Sicherheit im Haus verantwortlich war.

      Pro Schicht waren drei Wachmänner im Einsatz. Sie überwachten von einem Kontrollraum aus die zu den Kameras gehörenden Monitore und gingen rund um die Uhr regelmäßig auf Patrouille.

      „Für ein mit elf Stockwerken für New Yorker Verhältnisse ziemlich winziges Haus sind wir hervorragend besetzt“, meinte Malcolm J. Hastings, der gerade diensthabende Schichtführer, als wir ihn im Kontrollraum aufsuchten.

      Seine beiden Kollegen wirkten etwas reserviert, aber Hastings war sehr auskunftsfreudig.

      „Trotzdem ist bei Mister Bykov eingebrochen worden und wir haben Grund zu der Annahme, dass er einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist“, gab ich zu bedenken.

      Hastings runzelte die Stirn.

      Er wechselte kurz einen Blick mit seinen Kollegen und erklärte dann: „Mister Bykov war immer ein problematischer Hausbewohner für uns.“

      „Wie meinen Sie das?“

      „Zunächst einmal, weil er viele Sonderregelungen für sich beansprucht hat, die es nicht gerade erleichtert haben, für seine Sicherheit zu sorgen.“

      „Was waren das für Sonderregelungen?“

      „Er beharrte darauf, dass gesamte Überwachungssystem für seinen Teil des Hauses autonom abschalten zu können – was er relativ häufig getan hat.“

      „Hat er das begründet?“

      „Ja, er meinte der Kunsthandel, den er betreiben würde, wäre ein sensibles Geschäft und er hätte manchmal sehr zahlungskräftige Kundschaft, die keinen СКАЧАТЬ