Kritik der reinen Verleugnung. Volker Kulessa
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Название: Kritik der reinen Verleugnung

Автор: Volker Kulessa

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Религия: прочее

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isbn: 9783347067189

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СКАЧАТЬ werden mit dem Kommen des Gottesreichs und dem Evangelium verwechselt.“19

      „Ein widergöttlicher Humanismus, als Vergötzung des Menschen, dringt im Gewande einer scheinchristlichen Theologie weltweit in die Christenheit ein und unterhöhlt das Christusbekenntnis der Kirche.“20

      ‘Die Kirche sträubt sich nach wie vor, die Unheilstat der modernistischen Theologie (vor allem Bultmanns und seiner Schule) ernst zu nehmen.’21

      ‘Heute wagt ein erheblicher Teil der Theologen, Theologieprofessoren und Pfarrer der Kirche kein eindeutiges Nein mehr zu den neuen Irrlehrern. Stattdessen sprechen sie von dem „berechtigten Anliegen“ der Irrlehrer, oder führen gar mit geradezu teuflischer Leidenschaft den Kampf gegen den Bibelglauben. […]. ‘Sollte Gott gesagt haben?’22

      Dazu zwei weitere Beispiele: „So erklärte die ehemalige Landesbischöfin von Hannover und Ratsvorsitzende der EKD Margot Käßmann, dass die Vorstellung von der Jungfrauengeburt «überholt» sei. Das Ergebnis der historischkritischen Bibelforschung sei es, dass es sich ganz einfach um eine «junge Frau» gehandelt habe. Erst aus der griechischen Gedankenwelt sei die Vorstellung der Jungfrau erklärbar. Sinn der Weihnachtsgeschichte sei es, an Elend und arme Menschen zu erinnern. Die Geburt Jesu sei aber ein Geheimnis.2

       Nicht viel anders ist die Meinung des bisherigen EKD-Ratsvorsitzenden Nikolaus Schneider. In einem IDEA-Interview3 bekannte er, dass für ihn Jesus der leibliche Sohn von Josef sei, der erst bei der Taufe als „Sohn Gottes“ adoptiert wurde. Die Aussage im Glaubensbekenntnis, “geboren von einer Jungfrau“, sei für den Glauben „nicht entscheidend“ und er fügt hinzu: “Vernünftige Menschen fragen sich, was in Glaubensfragen mehr oder weniger wichtig ist. Wer alles gleich wichtig nimmt, ist ein Fundamentalist!“4 23

      Dazu ist hier zunächst nur sagen: „Der Mensch setzt sich in maßloser Überschätzung seiner Weisheit und der Möglichkeiten des von ihm Machbaren an die Stelle Gottes (B2).“24

       „Wäre Gott […] ein Gegenstand unter Gegenständen […] so wäre er offenbar gar nicht Gott. “25

      ‘Wo aber Gott nicht mehr als Subjekt verehrt und verkündigt wird, sondern als Objekt und Produkt der Geschichte erscheint oder als „Gegenstand“ behandelt wird, da tritt Theologie an die Stelle Gottes, indem alles auf menschliche Vorstellungen und Wünsche ausgerichtet ist. Da macht sich der Mensch seinen Gott nach seinem Bilde. Dort wird gefragt was der Mensch von heute verstehen kann, dort wird entschieden, was überholt und erledigt ist. Wo „Theologie“ zeitgemäß sein soll, dass sie dem „heutigen Menschen“ verständlich und akzeptabel wird, [wie bei Bultmann] da hat Kirche sich mit neuen Irrtümern und Irrlehren auseinanderzusetzen. ’26 27

      ‘Wo aber diese Auseinandersetzung nicht geschieht, sondern Anpassung, und die Fragen danach, was gefällt, was angenommen wird, was noch geglaubt werden kann, usw. den Gottesdienst bestimmt, da wird dieser dann „gestaltet“, von einem Team, häufig „theatralisch“, man begrüßt nicht mehr „im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“, sondern begrüßt freundlich das „Publikum“, das unterhalten werden will und dann auch wird. Da wird Gottesdienst „menschlich“ aber gottlos, da wird das Gebet statt zu Dank und Lob Gottes häufig zu gesellschaftspolitischen Imperativen. ’28

      Da kann man z.B.: am Heiligen Abend in „Predigten“ hören: „Tut was Jesus tat, werdet Mensch“ oder „heute ist Euch ein Kind geboren, und das habt zum Zeichen“, (gefolgt von einer Litanei unbiblischen gesellschaftspolitischer Imperative) oder, „heute ist euch Davids Sohn geboren“ (dass es Gottes Sohn war kam nicht vor), oder zum Karfreitag wird gesagt, dass wir heute die Leiden und das Kreuz der Menschen in den Blick nehmen sollen, oder wird gesagt, wir sollten Jesus zum Vorbild nehmen und unser Kreuz geduldig tragen, wo der Dekan einer Gemeinde öffentlich sagt, die Bibel habe den Menschen (von) heute nichts mehr zu sagen, deshalb werde man nun auch einige

      Wochen Literatur in den Mittelpunkt des Gottesdienstes stellen, vorgetragen von Schauspielern, und darüber predigen,29 oder wo zum neuen Jahr 2010 im Dom zu Dresden sich die Landesbischöfin und damalige EKD Ratsvorsitzende, statt über Gottes Wort zu predigen, dazu hinreißen lässt, nur politische Agitation zu betreiben, statt von dem Evangelium, zur Losung „Euer Herz erschrecke nicht – glaubt an Gott und glaubt an mich.“(Joh 14, 1) den Menschen die frohe Botschaft zu verkündigen, sagt sie doch tatsächlich in der „Predigt“: „Erschrecken ist angesagt“ und, unglaublicher noch, sagt sie ungeheuerlicher Weise doch auch noch wörtlich: An ihn [Jesus Christus] glauben heißt, die Spannungen unseres Lebens auch im neuen Jahr nicht ausblenden. “30 31 32

      Wen schaudert da nicht vor solch grobem Unfug?

      Allesamt nichts als Schein-Predigten, nein, gar keine Predigten mehr, denn alle reden vollständig am Evangelium vorbei, ja schlimmer noch, das Evangelium erst gar nicht in den Blick nehmend, ganz so als ob es das gar nicht gäbe. Beileibe keine Einzelfälle. Evangelische Kirche in allerhöchster Not. „Wer nicht eine Binde vor den Augen trägt, muss je länger desto mehr erkennen, daß die Kirche […] von Kräften der innersten Entartung bedroht und unterwandert ist. “33

      Auch wird die Heilige Schrift immer wieder als Steinbruch für das Herausbrechen von „Sprüchen“ missbraucht, um über diesen, oft willkürlich gegriffenen Bruchstücken, dann die eigene Weltanschauung34 35 verkünden zu können, häufig mit erhobenem Zeigefinger, diametral gegen den tatsächlichen Sinn des Neuen Testaments.

       „Allein der Gehorsam gegen das Wort Gottes bewahrt uns davor, einem politisch verfälschten Evangelium zu verfallen. “36

       „Die Bibel ist kein Zettelkasten, sondern das große Dokument der Offenbarung Gottes. “ 37

      Die wenigen Einzelbeispiele – eine derartige Liste wäre beinahe beliebig verlängerbar -- beschreiben nach meinem Eindruck eine immer häufige anzutreffende Situation:

      „Gottesdienste“, ohne daß Jesus Christus in der Predigt auch nur einmal erwähnt wird, finden sich überall. ‘Ein Verzicht auf Lehre und Bekenntnis aber bedeutet den Totalausverkauf der Theologie und hat die restlose Unglaubwürdigkeit der Verkündigung zur Folge. ’38

      Und immer häufiger wird nur noch philosophischer Extrakt oder Weltanschauung von der Kanzel herunter dahergeredet, wie oben an wenigen Beispielen gezeigt. Daß meines Erachtens auch deshalb, oder gerade deshalb, Gotteshäuser immer leerer werden, ist nur allzu verständlich. Einer solchen „Kirche“ müsste man nicht länger angehören, einer „Kirche“, deren Ratsvorsitzender auf dem Tempelberg sein Bischofskreuz ablegt. Das ist die Verleugnung schlechthin. -- Und dieses Mal krähte kein Hahn? --Deutlicher kann Kirche ihren Verrat und ihre Verirrung, ihren nicht christlichen Standpunkt in der Welt kaum mehr machen als durch das Ablegen des Kreuzes auf dem Tempelberg - gäbe es da nicht die Evangelische Landeskirche in Baden.

      In konsequenter Fortsetzung und Überbietung solcher Verleugnungen: die Badische Landeskirche in ihrem Papier: „Christen und Muslime“

       „Der christliche Glaube darf und soll die Hochschätzung Jesu im Koran wahrnehmen und darüber freudig staunen.“ 39

      Gegen diese Auffassung der Badischen Evangelischen Kirche: „Angesichts des koranischen Befundes, der das christliche Jesus- und Gottesbild rundheraus ablehnt, könnte nur jemand >freudig staunen<, der in Jesus ohnehin nicht mehr sieht, als einen ethisch orientierten Gottsucher. Oder handelt es sich um reine Anbiederung?“40

      Wer aber will schon СКАЧАТЬ