Roman-Paket Western Exklusiv Edition 11 Romane - Sammelband 7021. Pete Hackett
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Название: Roman-Paket Western Exklusiv Edition 11 Romane - Sammelband 7021

Автор: Pete Hackett

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Вестерны

Серия:

isbn: 9783745212402

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СКАЧАТЬ starrte ihn eine Weile durchdringend an, ehe er den Kopf schüttelte.

      »Sie rechnen mit den falschen Zahlen, mein Lieber. Gerade weil ich diese Frau habe, wird Ihr Revolver, den Sie mir nun anbieten, völlig überflüssig. Wissen Sie denn nicht, dass Miss Coleman Big Joes Teilhaberin ist?«

      »Nicht nur das, denke ich.«

      »Eben!«, lachte Morrister siegesgewiss. »Dann versteh’ ich erst recht nicht, dass Sie nicht kapieren, dass für mich das Spiel bereits gelaufen ist. Meine Kundschafter haben Big Joes Fährte entdeckt. Ich weiß inzwischen, dass er durch die Puma Gulch nach Salida hinauf will. Meine Boten sind bereits auf dem Weg zu ihm. Mit den entsprechenden Forderungen natürlich. Well, Big Joe hat keine andere Wahl, als mir seine Wagen herzubringen und den Frachtkontrakt abzutreten, wenn er Linda retten will. So einfach ist das.«

      »Irgendwann, Morrister, wird Big Joe Ihnen dafür eine Kugel durch Ihr verbrecherisches Gehirn schießen«, stieß die Frau hervor.

      »Ich fürchte, um das zu versuchen, lebt er nicht lange genug.« Morrister ließ Larry nicht aus den Augen. »Das gilt im selben Maße für Sie, Coltpoker.«

      Seit Larry die Frau entwaffnet hatte, fasste ihn keiner mehr an. Er trat an den Tisch, hinter dem der Bandenboss stand, stützte die Hände auf und starrte Morrister an. Sein Gesicht war jetzt hart und kantig.

      »Wenn der Trumpf, auf den Sie alles setzen, sticht, Morrister - okay, dann hindert Sie niemand daran, mich dieser mordgierigen Bande auszuliefern. Das ist mein Risiko. Ich verlange nur eins: Warten Sie, bis Ihre Boten zurückkommen! Dann nämlich werden Sie feststellen, dass nicht meine, sondern Ihre Rechnung falsch ist. Verdammt, Morrister, glauben Sie denn, ich wäre sonst hergekommen und hätte mich freiwillig, nach allem, was geschah, in Ihre Gewalt begeben?«

      Morristers Haltung verkrampfte sich. Er kniff halb die Augen zu.

      »Sie sind ein Bluffer, Larry. Aber da geraten Sie an den verkehrten Mann. Ich hab früher selber mal von den Karten gelebt. Ich weiß, wie man pokert, auch mit dem Colt.«

      »Das ändert nichts dran, dass Big Joe Ihnen was husten und mit seinen Wagen weiterziehen wird, egal, wie hartnäckig Sie ihn auch unter Druck zu setzen versuchen.«

      Dean Morrister erhob sich so ruckartig, dass sein Stuhl umfiel.

      »Sie wollen doch nicht behaupten, dass ihm sein Frachtgeschäft wichtiger ist als die Frau, die er liebt.«

      »Liebe?« Larry lachte ätzend. »Ich behaupte, dass Big Joe nicht mal weiß, was das ist! Ebensowenig wie Sie, Morrister! Nein, vielleicht geht es ihm gar nicht so sehr um die paar Wagen, die er noch hat, sondern um seinen Stolz, sich von keinem - gerade nicht von Ihnen! - unterkriegen zu lassen. Es geht um sein Unvermögen, niemals aufzugeben, auch wenn schon alles verloren ist. Dafür stehe ich mit meinem Leben ein. Sie werden es sehen, Morrister: Seine Wagen werden nach Salida weiterziehen!«

      Linda hatte den Kopf gehoben. Ungläubig und erschrocken blickte sie auf den drahtigen, jungen Mann. Eine dünne Schweißschicht überzog ihr Gesicht. Morrister hob das Glas an die Lippen, trank. Er brauchte Zeit, sich für ein erneutes spöttisches Lächeln zu sammeln.

      »Sie reden ja so, als würden Sie Big Joe besser kennen als jeder von uns.«

      »So ist es. Immerhin bin ich sein Sohn.«

      Morrister fiel fast das Glas aus der Hand. Mehrere Sekunden lang war es totenstill. Dann durchlief ein Raunen die Schar der Schießer.

      »Ich hätte Sie töten sollen, Sie verdammter Schuft!«, stöhnte Linda. »Irgendwann hole ich es nach!«

      Coltpoker-Larry blickte sie ausdruckslos an.

      »Sie werden noch begreifen, dass Sie auf den falschen Mann gesetzt haben«, sagte er hart. »Dann werden Sie nicht mich, sondern ihn hassen, Linda.«

      »Niemals!«

      »Big Joe Langtrys Sohn, der als Revolvermann bei mir anheuern will!« Morrister lachte heiser. »Ich werd’ verrückt!«

      »Verrückt nach Geld und Macht, das sind Sie doch längst«, antwortete Larry spöttisch. »Genauso verrückt bin ich danach, Big Joe heimzuzahlen, was er mir angetan hat.« Er strich über die Narbe, die von seiner rechten Schläfe zum Kinn hinablief. Seine Augen funkelten. »Sie wollen die Frachtlinie, ich will die Frau. Keiner kommt dabei dem anderen in die Quere.«

      Hastig füllte Morrister abermals sein Glas. Er trank durstig. Seine Miene war glatt, aber Larry wusste, wie seine Gedanken wirbelten. Deshalb ließ er ihm Zeit. Hart stellte Morrister das Glas auf den Tisch zurück.

      »Ich hasse es, wenn ein Mann versucht, mir Bedingungen zu stellen, und so tut, als würde sich ohne ihn die Welt nicht mehr weiterdrehen. Weiß der Teufel, was Sie mit Ihrem Alten abgemacht haben, Larry, aber Ihr Hass und Ihre Rachsucht haben Ihrem Verstand geschadet. Nehmen wir trotzdem mal an, Big Joe ist so stur, nicht auf meine Forderung einzugehen. Dann bleibt mir immer noch das Mittel des offenen Kampfes. Der Trail durch die Puma Gulch bedeutete für Big Joe einen so enormen Umweg, dass es mir ein Leichtes sein wird, ihn mit meinen Revolvermännern vor Salida einzuholen.«

      Das war ein Argument, das Coltpoker-Larry nicht aus der Ruhe bringen konnte. Ebensowenig wie der Hass und die Verzweiflung in Lindas Augen. Er nickte ruhig.

      »Gewiss. Nur kommt auf der Hochebene südlich von Salida kein Mensch an Big Joes Wagen heran, ohne von dort mit Blei begrüßt zu werden. Sicher können Sie mit Ihrer Übermacht die paar Verteidiger überrennen, Morrister, aber garantiert nicht, ohne dass ein Drittel oder gar die Hälfte Ihrer Mannschaft dabei draufgeht. Die Kerle, die jetzt noch bei Big Joe aushalten, mögen zwar nicht die hellsten Köpfe sein, aber Hasenfüße sind es bestimmt nicht. Denken Sie nur mal an Old Tate!«

      »Haben Sie den Oldtimer deshalb zu Ihrem Vater zurückgeschickt?«

      »Er wird Big Joe jedenfalls berichten, dass ich ihm das Leben gerettet habe. Grund genug für Big Joe und seine Leute, mich als einzigen an die Wagen heranzulassen.«

      »Der Teufel soll diese Karren holen! Alles, was ich will, ist, dass sie Salida nie erreichen!«

      »Warum eigentlich nicht?« Als wäre er als Gast hier, füllte Larry nun ebenfalls ein Glas und trank. »Ich weiß von Tate, dass Big Joe sein letztes Geld in den Treck gesteckt hat. Die Wagen sind bis unters Dach mit allem möglichen Zeug vollgestopft, das in den Nestern am Ponchapass mit purem Gold aufgewogen wird. Warum nicht gleich richtig ins Geschäft einsteigen, Morrister, wenn sich Ihnen die Chance bietet, die Fahrzeuge unversehrt in die Hand zu bekommen - durch mich?«

      »Er will Sie nur reinlegen, Morrister«, zischte die Frau.

      Der Bandenführer musterte Larry argwöhnisch.

      »Ich trau’s ihm zu«, nickte er zögernd. »Er ist der gerissenste Tüftler, der mir je begegnet ist. Aber ich trau’ ihm ebenfalls zu, dass er kaltblütig genug ist, seinen eigenen Vater ans Messer zu liefern. Ihr Hass und Ihre Angst, Linda, scheinen es zu bestätigen. Okay, Langtry, ich verliere nichts, wenn ich mit meiner Entscheidung warte, bis die Jungs zurück sind, die ich hinter Big Joe hergeschickt habe. Wenn sie mit Joe und den Wagen kommen, sind Sie ein toter Mann. Wenn nicht, können wir immer noch über Ihren Vorschlag sprechen. Bis dahin werden Sie weder Waffe, noch Pferd bekommen. Und wenn er versucht, das Camp zu verlassen, dann redet nicht lange, Leute, dann legt ihn СКАЧАТЬ