5 lange und 7 kurze Krimis. A. F. Morland
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Название: 5 lange und 7 kurze Krimis

Автор: A. F. Morland

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Зарубежные детективы

Серия:

isbn: 9783745213164

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СКАЧАТЬ ihnen her den Gang entlang. Und hier erwarteten Le Beau ernste Komplikationen. Also entschloss er sich, die ihm auch von Roberts Fotos her bekannte Schwester abzufangen.

      Er ließ die Tür angelehnt, marschierte auf McGowan und Dr. Hamilton zu, die nun an den letzten Zimmertüren vorbei waren. Er tat, als grüße er die beiden und raunte im Vorbeigehen: „Ich komme sofort zurück! Wartet hinter der Tür! Drei Spezialisten im Arztzimmer!“

      Da war er schon weiter. Die nicht sehr hübsche Stationsschwester trippelte ihm entgegen. Als sie bei ihm war, plärrte sie: „Was machen Sie denn hier? Küchenpersonal hat ...“

      „Herzliebchen, schrei nicht! Der große Boss ist da, und weißt du auch, wer bei ihm ist? Unser Bullenkönig! Siehst du, Herzchen, so hohen Besuch haben wir. Da musst du nicht herumschreien. Und der Chef hat eben gesagt: ,Bringen Sie mir mal die Stationsschwester! Aber dalli!‘ Nun wollen wir auch gleich zum lieben Häuptling gehen, sonst wird er uns noch böse.“

      Die Schwester war verwirrt. Dieser Kerl gebärdete sich wie ein Irrer, aber er war doch eben aus dem Isolierungstrakt gekommen. Was hatte das zu bedeuten?, fragte sie sich. Und bevor sie dieses Rätsel lösen konnte, war sie mit diesem irren Tony schon durch die Tür. Tony ließ sie hinter sich zuschnappen, und da sah sie dann Dr. Hamilton und ... Aber das ist doch gar nicht der Chef! Das ist doch ein Fremder, der nur so ähnlich aussieht!, dachte sie erschrocken.

      Sie wollte gerade ihre Überraschung in Worte fassen, da sagte dieser Tony neben ihr: „Herzchen, mach keinen Lärm! Was wir jetzt tun, ist gut. Bekommst auch ein Bonbon!“ Und er schob der völlig verblüfften Schwester genau das gleiche Dragee in den Mund, das auch der bullige Wärter geschluckt hatte. Schwester Claire wollte losschreien, wollte das Dragee ausspucken, aber da hatte Le Beau ihr mit einem Griff schon die Kinnlade zugedrückt, und sie zerbiss ungewollt die dünne Haut der Kapsel. Ihr wurde kurz darauf mulmig, die Knie knickten ein, und als sie alles um sich herum im Kreise tanzen sah, hatten die drei sie schon untergefasst.

      „Da haben wir einen Parkplatz für solche Fälle“, sagte Le Beau und machte die Tür zur Kartonkammer auf, wo schon der Wärter schlief. Ein paar Sekunden später war die Schwester dort untergebracht, von Le Beau sorgsam mit einer Deckenrolle unter dem Kopf bedacht. „Sie ist schließlich ein ganz brauchbares Mädchen“, hatte er dazu gesagt.

      Der Mann in McGowans Maske war in Wirklichkeit Baron Strehlitz. Der andere, in der Aufmachung des Chefarztes, hatte nicht nur James Morris' Plattfüße, er war sogar James selbst.

      „Zug zwei. Sind welche drin? Kennst du sie?“, fragte der Baron.

      Le Beau schüttelte den Kopf.

      „Fremde Größen, aber Schlägertypen mit Kanonen über dem schwarzen Herzen. Ich werde hineingehen.“ Er hatte noch den Geschirrwagen auf dem Flur stehen, nahm ihn, schloss die Gittertür auf und machte sie hinter sich, dem Baron und James wieder dicht. Dann bedeutete er den beiden, auf ihn oder ein Zeichen zu warten, fuhr mit dem Geschirrwagen auf die Arztbürotür zu, bummste dagegen, öffnete sie rasch und ... blickte in drei Pistolenmündungen.

      Die drei Männer standen im Zimmer verteilt und sahen ihn an wie einen, der Vater und Mutter erschlagen hat.

      „Hoppla!“, rief Le Beau und grinste verlegen. „Tut mir leid, dass ich an die Tür gestoßen bin.“ Er schob den Wagen einfach weiter. „Ich muss die Tasse und die Kanne vom Doktor holen. — Aber wieso halten Sie mir gleich eine ganze Küstenbatterie vor die Nase?“ Er ging einfach weiter auf den Schreibtisch zu, und die drei steckten ihre Pistolen wieder mürrisch ein. Der eine fauchte Le Beau an: „Das nächste Mal klopfst du vorher an, du Armleuchter!“

      Le Beau hatte den Schreibtisch erreicht, nahm die Kanne und die Tasse, drehte sich um und sah den Sprecher empört an: „Na hören Sie mal, wie reden Sie denn mit Tony? Sie haben mich beleidigt! Das nehmen Sie wieder zurück!“

      Alle drei lachten. Und alle drei sahen Le Beau an, der ein sehr böses Gesicht machte.

      „Mensch, du Pflaume, nun verpiss dich bloß! Sonst werden wir wirklich noch böse mit dir Hanswurst!“

      „Was? Das ist eine Beleidigung! Schon gleich zwei, und das macht drei zusammen.“

      Die drei, eines sicheren Spaßes gewiss, wie sie meinten, lachten wieder. Und als sie damit fertig waren, sagte jemand hinter ihnen mit sonorer Stimme: „Wenn ihr jetzt die Hände hebt, bleibt es bei den natürlichen Öffnungen in eurem Körper, Freunde!“

      Der eine, der eben so große Worte geschwungen hatte, versuchte trotzdem noch etwas. Er wollte es jedenfalls. Seine Hand zuckte wieder zur Pistole im Schulterholster. Und gleichzeitig wollte er sich umdrehen. Aber die Kaffeekanne in Le Beaus Hand flog plötzlich so vehement durch die Luft, dass der voreilige Schütze sie erst sah, als sie schon unmittelbar vor seinem Kopf anlangte. Und unmittelbar danach traf es ihn wie mit dem Hammer. Die Pistole, die er gerade umfassen konnte, rutschte ihm wieder aus den Fingern, und der ganze Mann fiel wie ein Brett. Die beiden anderen ließen die Arme zur Decke wachsen, sahen bestürzt über die Schulter hinweg, wo ein Mann, der aussah wie McGowan, mit einem soliden Smith & Wessen Policeman Revolver in der Rechten hinter sie trat, sie um ihre Pistolen erleichterte und schließlich noch die Waffe des Niedergeschlagenen aufhob. Der da am Boden lag, hatte eine deftige Platzwunde am Kopf, während die Kaffeekanne — schließlich aus Steingut für die bösartigsten Geschirrspülmaschinen entwickelt — unbeschädigt auf den Dielen stand, als hätte man sie dort nur abgesetzt.

      „Das hat er davon, mich zu beleidigen“, sagte Le Beau grinsend. „He, ihr beiden, pappt ihm seinen Kürbis zu, sonst läuft der Füller noch aus.“

      Die beiden anderen knieten sich neben ihren Gefährten und versuchten, ihm die ziemlich stark blutende Kopfverletzung mit einem Tuch zu schließen.

      „Ich erledige das Weitere“, sagte der Baron. „James, stehen Sie nicht herum! Zeit ist Geld!“

      James kannte seinen Auftrag. Er packte erst den einen der beiden, und als er ihm mit einem Catchergriff den Mund öffnete, warf Le Beau eine Kapsel hinein. James drückte den Kiefer wieder zusammen, und die Zähne zermalmten die Kapsel. Zwei Minuten später war der Mann im Kartonzimmer, sein Gefährte kam gleich danach.

      „Und der da?“, fragte Le Beau und verband den Verletzten.

      „Hättest ja auch die Kanne was langsamer schmeißen können“, meinte James grinsend.

      „Er atmet ganz normal. Er regt sich auch schon wieder. Kapsel?“, fragte Le Beau und sah den Baron an.

      „Ich würde sagen, du fragst zu viel. Wenn er schlucken kann, gib sie ihm und basta. Und dann los. Jeden Augenblick kommt die Maschine, und wir sind noch hier oben!“

      „Erst müssen wir diesen Experten auch noch wegschaffen.“ Le Beau schleifte den Besinnungslosen hinaus. James half ihm. Und sie hatten ihn gerade in der Kartonkammer bei den übrigen, da hörten sie es an der vorderen Gangtür schließen.

      Le Beau ergriff die Mütze des Wärters, die noch herumlag, stülpte sie James aufs Haupt, gab ihm die Schlüssel und sagte hastig: „Spiel den Wärter, Junge! Zeig dein Gesicht nicht so genau! Wenn es eine Schwester ist, lass sie nur zu uns. Falls es Hamilton ist, handle der Situation gemäß. Ich haue ab!“

      Le Beau rannte zurück zum Baron, der gerade vor einer leeren Krankenzelle stand.

      „Los, hinein! Da, eine Schwester. Es ist die, bei der ich vorhin schon gewesen bin. Pass auf, die kommt zu unserem СКАЧАТЬ