Wichita Western Sammelband 4016 - 5 Romane um Colts, Cowboys und Banditen. R. S. Stone
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Название: Wichita Western Sammelband 4016 - 5 Romane um Colts, Cowboys und Banditen

Автор: R. S. Stone

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Вестерны

Серия:

isbn: 9783745212983

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СКАЧАТЬ wertvolle Fracht unterrichtet. Viele junge und vor allen Dingen hübsche Frauen. Auch das hatte er von diesem Marshal erfahren. Nun, wir haben dann schnell unsere Ghost Queen klar gemacht, um der Sweet Travelling an einer günstigen Stelle aufzulauern. Siehst du, Brüderchen, so einfach war das. Nun bist du hier an Bord der Ghost Queen und mit dir eine große Anzahl hübscher Frauen und ein paar komische Figuren, bei denen ich allerdings noch nicht weiß, was ich damit anzustellen werde.«

      »Diese versnobten Typen können wir vielleicht als Sklaven für die Minenarbeit in Mexiko verschachern. Gibt nicht so viel wie für diese arroganten Hühner, aber immerhin … Na, und wenn nicht, legen wir sie doch einfach um, was?«

      Brad nickte. »So oder ähnlich denke ich mir das auch, Cole.«

      »Aber dieser dreckige Ranger! Er hatte Jonas noch erwischt, bevor er über Bord gesegelt ist. Eigentlich schade. Ich hätt‘s diesem Drecksack gern selbst besorgt. Möge das Schwein jetzt in der Hölle schmoren.« Zornig ballte Cole die Faust bei dem Gedanken an Brazos McCord und die ihm entstandene Schmach im Marshal-Office in Brashear City.

      Brad winkte ab, während er an seiner Zigarre paffte und dichte Qualmschwaden sein Gesicht umwölkten. »Sei froh, wie‘s ist, Bruderherz. Ich hörte, dass dieser Ranger ganz frisch von Captain McNelly angeworben und auf Banditenjagd geschickt wurde. Soll sich mit den Haskins herumgeschossen und die Sippe ein für alle Mal von der Erde gefegt haben. War also nicht ganz ohne, dieses Bürschlein.«

      Cole kratzte sich am Ohr, blickte durch die Rauchschwaden seinen Bruder an. »Mir ging dieser dämliche Ranger von Anfang an schon tüchtig auf die Nerven. Haskins hin oder her, Brad. Wenn der Kerl nicht über Bord geflogen wäre, hätte ich ihn eigenhändig erledigt. Das kannst du mir glauben.«

      Brad fegte die Rauchschwaden zur Seite, erlaubte sich ein smartes Lächeln. Er war älter und etwas kleiner als Cole und schlanker. Rein äußerlich bestand nicht die geringste Ähnlichkeit zwischen den beiden Brüdern. Brads Haare waren schwarz, an den Schläfen bereits ergraut. Das kantige Gesicht scharf geschnitten und von einem dünnen Oberlippenbart geziert. Man hätte ihn für einen Gentleman aus dem Süden halten können, mit ebensolchen Manieren.

      Aber Brad Ketchum war alles andere als ein Gentleman. Was diesen Punkt betraf, ähnelten sich die Brüder wie eineiige Zwillinge.

      Cole hingegen war rotblond. Sein strähniges Haar lichtete sich bereits tüchtig in der Stirn und an den Ecken und gab ein massiges, grobes Gesicht frei, mit brutalen Zügen und einem grausamen Mund. Er war gewiss kein Mann, dem eine Frau ihr unbedingtes Vertrauen schenken würde. Und andere Männer ebenfalls nicht.

      Eine Weile sahen sie sich an. Zwei Männer, die äußerlich unterschiedlicher nicht sein konnten, aber innerlich gleichermaßen schlecht waren. Das verband die beiden Brüder.

      Es klopfte an der Kajütentür, und eine Frau trat herein. Sie war groß und schlank. Dichtes, rabenschwarzes Haar umhüllte ein bleiches Gesicht, das von der Sonne kaum berührt war. Dennoch war dieses Gesicht von einer gleichmäßigen Schönheit geprägt, in dem zwei dunkle, unergründliche Augen lagen, die fast so schwarz waren wie ihr Haar. Sie lehnte sich mit dem Rücken an die Holztür und verschränkte die Arme ineinander. Zuerst sandte sie einen Blick aus ihren dunklen Augen auf Brad, anschließend auf Cole. Ihre vollen Lippen verzogen sich spöttisch, und mit einem dunklen Timbre trafen ihn ihre Worte: »Muss schön sein, einen Bruder zu haben, der so herrlich fürsorglich ist, nicht wahr, Cole?«

      Das kam nicht ohne triefenden Spott, und er grinste ihr wölfisch entgegen. »Ich freue mich auch, dich zu sehen, Valentine.«

      Brad bemerkte sofort die Spannung zwischen den beiden. »Fangt nicht schon wieder an, euch die Augen auszukratzen. Was willst du, Valentine?«

      Sie fuhr aufreizend mit der Zungenspitze über ihre Lippen. »Mit dir sprechen, Brad. Was sonst?«

      Brad bedachte ihre Antwort mit einem leichten Kopfnicken. Ihm war klar, was sie wirklich wollte.

      Cole war sicher kein besonders sensibler Mann. Aber auch er wusste Bescheid. Er wandte sich seinem Bruder zu. »Wir haben soweit ja alles klar, nicht wahr, Brüderchen? Werde mir auf dem Deck ein bisschen die Füße vertreten. Ist ‘ne verdammt komische Luft hier in deiner Kajüte.«

      Den letzten Satz sprach er in Valentines Richtung. Dann schob er seine massige Gestalt an ihr vorbei, warf ihr noch einen alles sagenden Blick zu und verschwand nach draußen. Als seine schweren Schritte verklungen waren, stemmte Valentine ihre Fäuste in die Hüften und streckte ihr Kinn vor. »Du hättest ihn in der Hölle schmoren lassen sollen, Brad.«

      Brad Ketchum maß sie mit harten Blicken. »Du vergisst, dass er mein Bruder ist, Valentine.«

      Sie machte eine verächtliche Handbewegung. »Dein Bruder. Pah! Er bringt unsere Pläne nur noch in Gefahr, dieser Narr! Und du weißt es. Auf Cole war noch niemals Verlass, Brad. Damals nicht wie heute.«

      »Er ist mein Bruder!«, wiederholte er sich, diesmal eine Nuance schärfer. »Außerdem haben wir ihm doch eine ganz einträgliche Fracht zu verdanken, für die sich Don Ameche gewiss großzügig erweisen wird. Sehr großzügig sogar.«

      »Was diese verwöhnten Schlampen von der Sweet Travelling angeht, die jetzt unter Deck gebracht worden sind, mag ich dir sogar zustimmen. Aber trotzdem wäre es nicht klug, Cole weiterhin bei uns in der Mannschaft zu behalten. Brad, du weißt genau, wie er ist.«

      »Es ist genug, Valentine! Bist du gekommen, um mit mir wegen meines Bruders zu streiten? Ich dachte eher, du hättest etwas anderes im Sinn.«

      Das hatte sie auch, und es zeigte sich in ihrem Lächeln. Im matten Lichtschein glänzte ihr Haar wie Seide und fiel in voller Pracht an ihren Schultern herab. Valentine Ferreiras Mutter war Französin, der Vater Portugiese, den sie allerdings nie kennengelernt hatte. Valentines ungezügeltes Temperament stammte von der Mutter, die in einem Bordell in New Orleans gearbeitet hatte und ebenfalls sehr früh verstorben war.

      Ja, Valentine musste bereits sehr früh lernen, dass einem im Leben nie etwas geschenkt wurde. Sie war gerade 18 geworden, als Brad sie kennenlernte.

      »Du bist viel mehr als nur eine gewöhnliche Nutte«, hatte er zu ihr gesagt und sie einfach mitgenommen. Das war vor vier Jahren, und seitdem war sie treu an seiner Seite geblieben. Und unter ihm und seinen Männern lernte sie schnell. Verdammt schnell.

      Jetzt war sie fast schon so etwas wie seine Partnerin. Denn die schöne Valentine verstand sich nicht nur auf das Spiel der Liebe. Sie besaß einen messerscharfen Verstand und den untrüglichen Sinn fürs Beutemachen. Sie war eine gefährliche und berechnende Frau, und so manch einer, der sie nur für ein heißes Kätzchen gehalten hatte, musste diesen Irrtum mit dem mit dem Leben bezahlen.

      Aber jetzt im Augenblick war sie das Kätzchen, das für Brad Ketchum bereit war.

      Vergessen war jetzt der Zorn auf Cole, den sie nicht mochte.

      Jetzt galten für sie ganz andere Dinge. Sie lächelte Brad Ketchum verheißungsvoll entgegen. Die glühenden Blicke ihrer tiefschwarzen Augen trafen Brad Ketchum und schienen in seinen zu versinken. Heiser kam es über ihre Lippen. »Jetzt gehörst du mir – mir ganz allein. Und jetzt komm … Nimm mich in deine Arme, ich will deine Liebe spüren!«

      ***

      »Mir tun die Füße weh! Ich kann nicht mehr.«

      Brazos McCord drehte sich zu Marylee СКАЧАТЬ