Название: ALLTAG WAR GESTERN
Автор: Kurt Bauer
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Секс и семейная психология
isbn: 9783347109858
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Die Regierung erklärt, dass die gewählten Maßnahmen griffen, aber dennoch keine Entwarnung gegeben werden könne. Mehr noch, jetzt sei es an der Zeit, Gesichtsmasken zu tragen, um andere Menschen zu schützen. Wenn dann die Zahl der Infizierten weiter abnehme, könne man beginnen, erste Maßnahmen zur Normalisierung einzuleiten. Ab 14. April dürften kleine Geschäfte wieder aufmachen. Zu diesem Zeitpunkt würden auch die Bundesgärten ihre Pforten öffnen.
Die große Bitte des Bundeskanzlers Kurz lautet: „Verzichten Sie zu Ostern auf Familientreffen und große Menschenansammlungen! Wenn die Maßnahmen wirken, dann steht einer schrittweisen ´Auferstehung´ zur Normalität nichts mehr im Wege! Wir werden mit dieser Öffnung sehr vorsichtig sein, weil wir keine zweite Erkrankungswelle wollen. Wenn irgendwo weitere Infektionen auftauchen, sind wir bereit, sofort gegenzusteuern.“
Das verstehe ich. Ich begrüße diese Vorsicht, denn Singapur erlebt gerade eine zweite Welle des Corona-Virus.
Für mich nimmt sich Österreich wie eine Insel der Seligen zwischen den roten Flecken der umliegenden Länder aus. In den USA explodiert die Lage regelrecht. 2000 Tote in 24 Stunden. In manch anderen Ländern scheint das Corona-Virus noch nicht einmal angekommen zu sein.
Hotspot ist derzeit Europa! Ich bin tief betroffen und bedaure die unsagbare Not, die das Virus über die Welt bringt. Aber es scheint so, dass sich die Krise in die USA verlagert.
Gleichzeitig fühle ich mich von Statistiken regelrecht umzingelt. Dr. Körner, der mich mit Informationen zum Virus versorgt, meint: „Vergiss nicht, dass man immer gewisse Annahmen machen muss, um die Ausbreitung in der Bevölkerung vorauszusagen. Alle Parameter können sich ständig ändern. Sehr viele Tests sind das Rückgrat einer stabilen Aussage. Jetzt lassen die Statistiken den Rückschluss zu: Es geht bergauf.“ Hoffentlich. Ich habe keinerlei Vorstellung, wie das gehen soll. Was mich noch mehr beschäftigt, ist die Rückkehr zur neuen Normalität. Wird es so werden, wie es schon war? Wird es auch eine neue Ehrlichkeit geben? Ja, gut, die Geschäfte werden wieder aufsperren. Viele werden das als neue Freiheit sehen. Aber ich glaube, dass sich das Virus nicht einfach wegweisen lässt. Es geht nicht nur um uns. Es geht um die Erde. Was will uns die Erde sagen?
Eine Runde zu Fuß zu drehen, das tut mir gut. Sonne tanken, durchatmen und schauen, dass ich auf meine 10.000 Schritte komme. Das ist mein tägliches Bewegungspensum. In meinem Kopf geht es zu wie in einem Bienenstock. Für mich kristallisiert sich die Frage heraus, wie es weitergeht, wenn die Wirtschaft Schritt für Schritt wieder hochgefahren wird. Kann man nach dieser Krise wirklich wieder zum Alltag übergehen, als ob nichts gewesen wäre? Den Zustand einfach genauso wiederherstellen, wie er vorher war? Fehlt da nicht ein Blick darauf, worauf uns das Corona-Virus aufmerksam macht? Das Virus ist ja ein Teil der Natur, es zeigt an, dass in dem komplexen System der Lebensräume etwas aus der Ordnung geraten ist. Da drängen sich Fragen in mir auf wie: Haben wir bisher zu viele Dinge als gegeben hingenommen, die die Natur schädigten? Haben wir zu lange weggehört bezüglich der Alarmzeichen, die sich schon lange zeigen, wie das Sterben der Insekten und Vogelarten, die abnehmenden Lebensräume, das rasche Aussterben von Arten? Wirtschaft und Konsum, erfüllen sie wirklich die essentiellen Bedürfnisse von Menschen? Kann man noch die Reißleine ziehen? Was sagt die junge Generation dazu? Was soll sich ändern, oder was muss sich ändern? Mit Erschrecken stelle ich fest, dass ich immer davon ausgegangen bin, dass die Menschheit unverzichtbar für die Erde sei. Nun kommt mir ein völlig anderer Gedanke in den Sinn. Die Natur kann vermutlich gut ohne Menschen auskommen, so wie es nach dem Aussterben der Dinosaurier auch weitergegangen ist. Doch wir Menschen, wir können ohne Natur nicht leben.
Ich bin erschüttert. Noch nie habe ich mich selbst so direkt als Geschöpf der Natur verstanden, völlig angewiesen auf Mutter Erde und ihre Gaben. Das hieße also, dass die Covid-19-Pandemie als Symptom für ein massives Ungleichgewicht zu betrachten wäre, was sich in der Ökologie schon lange abzeichnet. Darüber werde ich noch nachdenken. Und recherchieren.
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