Название: 30 Fragen und Antworten für Newcomer-Führungskräfte
Автор: Markus Fischer
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Поиск работы, карьера
isbn: 9783347017665
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Frage 25 - Ein Mitarbeiter, der es schafft, sehr motivierend auf seine Kollegen einzuwirken, liebt es, mich in Gespräche über Gott und die Welt zu verwickeln. Darüber hinaus stelle ich fest, dass seine Arbeitsqualität nicht immer gut ist. Was soll ich tun?
Frage 26 - Ich habe einen stillen Mitarbeiter, der extrem gute Ideen hat, diese aber zu selten einbringt. Was kann ich tun?
Frage 27 - Mein Leistungsträger hat gekündigt, wie kann ich ihn dazu bringen, seine Entscheidung zu revidieren, damit er in meinem Team bleibt?
Frage 28 - Wen sollte man zum Chef befördern? Kann man auch die Chefrolle wieder abgeben?
Frage 29 - Einer meiner Mitarbeiter engagiert sich sehr stark außerberuflich in Vereinen. Ich habe das Gefühl, dass ihm die Vereine teilweise wichtiger sind als der Job. Wie gehe ich damit um?
Frage 30 - Ich bin 28, gleichzeitig sind alle meine Mitarbeiter teilweise deutlich älter. Wie soll ich da als Autorität auftreten?
Bonus-Frage: „Wie gehe ich mit einer Krise um?“
Schlusswort
Dein rosa Lappen!
Frage 1 - Welcher Führungsstil passt zu mir?
Spannende Frage! Diese wird oft von meinen Coachees gestellt, wenn es Führungskräfte Newcomer sind. Spannend ist auch, was mit dieser Frage im Laufe der ersten Coachingeinheit passiert. Viele meiner Coachees erkennen, dass die Frage so, wie sie hier gestellt wird, zu einseitig ist und dabei etwas sehr Wesentliches nicht beachtet wird: Schließlich geht es bei dieser Fragestellung nicht um die Mitarbeiter. Oftmals wird die Frage dann neu formuliert: Wie führe ich meine Mitarbeiter am besten?
Und jetzt wird es richtig spannend: Als Vater von fünf Kindern staune ich immer wieder, wie unterschiedlich alle fünf sind. In meiner alten Heimat, dem Rheinland, gibt es dazu den Ausspruch: Jeder Jeck ist anders! In der Tat, jedes meiner Kinder braucht einen ganz eigenen Erziehungsstil, um jede und jeden optimal zu fordern und zu fördern. Das schließt auch disziplinarische Maßnahmen ein. Was bei A funktioniert, muss noch lange nicht bei B funktionieren.
Um es auf den Punkt zu bringen und es dabei auf das Business zu übertragen: Jeden meiner Mitarbeiter gleich zu behandeln ist das Ungerechteste, was ich meinen Mitarbeitern antun kann. Heraus kommt dann ein „Durchschnittsführungsstil“, der vielleicht irgendwie zu mir passt, aber keinem meiner Mitarbeiter gerecht wird. Das ist in etwa so, als würde ein Modehaus dazu übergehen, zukünftig nur noch Herrenanzüge in Größe 50 zu verkaufen. Viele der Kunden werden nicht mehr kommen. Wiederum übertragen: Viele der Mitarbeiter kündigen innerlich und wenden sich schließlich ab. Die Mitarbeiterbefragungen zeigen oftmals ein entsprechend düsteres Bild des Führungsverhaltens.
Der richtige Führungsstil berücksichtigt das Individuum und die Situation.
Frage 2 - Wie motiviere ich als Newcomer meine Mitarbeiter?
Bestimmt schon mal gehört: Das Zauberwort heißt Wertschätzung! Ja richtig: Wert-Schätzung. Das, was mir etwas wert ist – für das sorge ich. Als Papa sorge ich mich um meine fünf Kinder, ich schätze sie und finde es spannend, ihnen bei der Entwicklung zuzusehen. Und wenn sie weiterkommen im Leben als ich, dann ist doch alles sehr wertvoll gelungen.
Und nun? Was heißt das im Business? Kürzlich berichtete mir ein Werksleiter eines mittelständischen Unternehmens der Automobilzulieferindustrie wirklich Gruseliges. Er hatte zu Beginn seiner Tätigkeit einen Coach an die Seite gestellt bekommen. Dieser sogenannte Coach sagte ihm nach dem ersten Coaching, dass er mehr Wertschätzung zeigen müsse. Er solle nun unmittelbar nach dem Coaching in die Produktion gehen und den zwei Mitarbeitern, die er als Erstes bei den Maschinen antrifft, ein Lob aussprechen.
Geht´s noch? Stell Dir diese peinliche Situation für alle vor. Da fällt mir nur das englische Wort awkward ein! Der Schuss ging, wie mir der Werksleiter berichtete, eindeutig nach hinten los. Aber wie kann ich Anerkennung authentisch und ehrlich zeigen? Ich durfte in den vergangenen Jahren die unterschiedlichsten Charaktere begleiten. Und so, wie es nicht den einen Führungsstil gibt, gibt es auch nicht den einen „Anerkennungsstil“. Er muss zu mir als Newcomer passen. Nur dann ist er authentisch und nur dann ist er überzeugend und kommt gut an.
Nun lade ich Dich ein: Die nächsten Seiten sind für Dich gedacht. Darin benenne ich alle Möglichkeiten der Wertschätzung, die meine Coachees in den letzten Jahren als für sich stimmig erkannt haben und seither erfolgreich praktizieren. Einige werden noch an anderer Stelle eine große Rolle spielen.
Deine Aufgabe: Starte mit einem eigenen Brainstorming. Schreibe Deine Gedanken hierzu auf den nächsten „BlankoSeiten“ auf.
Vergleiche Deine Antworten mit denen des Buchs. Such Dir die für Dich stimmigen Themen aus dem Buch heraus, vernachlässige die anderen und …
… praktiziere Wertschätzung!
Mit Namen ansprechen, Zeit nehmen, Handy ausschalten, Handy bewusst weglegen, Störungen in Gesprächen unterbinden, für Ruhe sorgen, Fragen stellen, Interesse zeigen, Entwicklungspotential aufzeigen, Vermeidung von Sätzen wie: Sie haben recht, aber …, Verantwortung auf sich nehmen, den Rücken stärken, Talente fördern, nach den Stärken fragen, sich nach den Erfahrungen bei früheren Arbeitgebern erkundigen, Augenkontakt zulassen, lächeln, die Hand geben, Rückmeldung geben, zuhören, Hilfe anbieten, Danke sagen, Dankbarkeit zeigen, Zusagen machen und einhalten, Verlässlichkeit zeigen, pünktlich sein, vorbereitet sein, Raum geben, ausreden lassen, Feedback annehmen, konstruktives Feedback geben, den ersten Schritt machen, Routine vermeiden, auf einen Kaffee vorbeigehen, ein Teamevent planen und gestalten, „Dumme Fragen“ selber stellen, grüßen, informieren, jeden hören, ermutigen, aufbauen, einbeziehen in die Entscheidungsfindung, den Kontakt suchen, sichtbar sein, nahbar sein, feste Zeiten für „Führungsthemen“ reservieren, hinsetzen, zusammensetzen, Essen gehen, gemeinsam einen Spaziergang machen, sich an Vergangenes erinnern, positiv überraschen, Unangenehmes auf sich nehmen, Wissen teilen, Arbeitszeugnisse selber formulieren, Anerkennung selber aussprechen, zum Geburtstag gratulieren, Gemeinsamkeiten entdecken, Kopfnicken, sich entschuldigen, staunen, Applaus spenden, auf Augenhöhe kommunizieren, Beziehungen pflegen, Mitarbeiter vernetzen, Kontakte herstellen, Türe schließen, Small Talk zulassen, Entscheidungen überdenken, Entscheidungen anpassen, nach einer Meinung fragen, Rat einholen, sich erkundigen, Erfolge feiern, Stärken kennen, trösten, Alternative(n) anbieten, Fehler eingestehen, stehen bleiben, sich zuwenden, Notebook zuklappen, Notebook weglegen, bestätigen, Aktionismus vermeiden, CC-E-Mail-Verteilerflut vermeiden, jemanden aufsuchen, entgegenkommen, verzeihen, versöhnen, Neustart wagen, Weiterentwicklung betreiben, sich anvertrauen, in etwas einweihen, zusammen planen, zusammen etwas vorbereiten, verdeutlichen, vereinfachen, aufbessern, nachbessern, konkretisieren, Pausen machen, Getränke anbieten, Getränke einschenken, erkundigen, bei Meetings auch mal für Sweets sorgen …
Frage 3 - Ist es sinnvoll, auch Privates von mir preiszugeben?
Ich liebe diese Frage. Sie wird mir regelmäßig gestellt. Je nachdem, wie sie gestellt wird und welche Wörter genau benutzt werden, verrät sie einiges über meinen Newcomer-Coachee.
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