Das Monster Krimi Paket Februar 2019 - 1300 Seiten Spannung. Alfred Bekker
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Читать онлайн книгу Das Monster Krimi Paket Februar 2019 - 1300 Seiten Spannung - Alfred Bekker страница 32

СКАЧАТЬ gab ihr nicht mal Antwort.

      Die Tür wurde aufgemacht, und Kristin kam auf sie zu.

      »Haltet ihr eine Versammlung ab?«

      »Nein, wir rollen jetzt an.«

      Rotes, goldenes und grünes Licht überflutete mit seiner ganzen Pracht die Mädchen. Es war schon etwas unwirklich in dieser Bar. Wer erst einmal hier war, konnte sich nur schwer wieder lösen. Überschritt ein Besucher die Türschwelle, fühlte er sich in einer anderen Welt. Es war schön, und er wünschte sich dann nur von Herzen, es möge so bleiben. Die Bar war sündhaft teuer und nur das ganz vornehme Publikum erwünscht. So war sie immer gut besucht. Der Chef des Hauses konnte zufrieden sein.

      Wie in allen Bars, so lief auch hier das übliche Programm mit nackten Mädchen und Stripperinnen. Und doch waren sie nicht die Attraktion dieser Bar. Irgendwie hatte es Karla geschafft, dass sich die meisten Männer um sie scharten. Niemand wusste, warum. Dabei war sie vor gut einem Jahr als Neuling in dieses Geschäft gerutscht. Rein zufällig, versteht sich. In Wirklichkeit war es mal wieder das liebe Geld, das sie verlockt hatte. Sie wurde nur zögernd eingestellt, denn sie konnte ja keine Qualitäten aufweisen.

      »Lassen Sie es mich doch einmal versuchen. Ich brenne darauf. Ich brauche das Geld, also werde ich auch gut sein. Bitte!«

      Der Chef der Bar, ein alter, dicklicher Mann an die siebzig, hatte sie träge gemustert. Sein Herz ließ es leider nicht mehr zu, dass er die Mädchen selbst ausprobierte. Eine Schande war das. Nun ja, er hatte zu ausschweifend gelebt und bekam die Rechnung dafür.

      »Gut, aber das Soll muss eingehalten werden. Wir bekommen von jeder Nummer einen gewissen Preis, verstanden?«

      Sie hatte ihn durchdringend angesehen.

      »Und wie hoch darf ich gehen?«

      »Wie bitte?«

      »Ich meine, ist das hier vorgeschrieben, wie viel wir von den Herren verlangen dürfen?«

      »In der Regel verlangen sie hundert. Ob sie das immer erhalten, weiß ich nicht.«

      Karla lächelte ihn an und fragte vorsichtshalber: »Ich darf also nehmen, was mir gefällt?«

      »Nun ja, aber wir werden es prüfen.«

      »Wieso das denn?«

      »Hast du etwa einen Zuhälter?«

      Sie dachte an Hanko, und ihr Gesicht wurde abweisend.

      »Sagen wir mal, im Augenblick habe ich einen Freund.«

      Der Boss hatte verstanden.

      »Du möchtest also lieber unter meiner Obhut arbeiten?«

      »Sobald es klappt.«

      »Er ist also nicht gut, wie?«

      »Was soll ich dazu groß sagen?«

      »Mädchen, je länger ich mich mit dir unterhalte, desto mehr gefällst du mir. Hör zu, wenn du willst und die Zeit reif ist, dann komm wieder zu mir.«

      »Ich kann mich also auf Sie verlassen?«

      »Selbstverständlich. Wir sind ein anständiges Haus. Wenn du dich gut hältst, dann kannst du lange hier arbeiten.«

      »Das habe ich auch vor. Außerdem will ich das Luxusmädchen werden, verstehen Sie!«

      »Wie bitte?«

      »Ich gehe nicht mit jedem, ich möchte mir die Kunden aussuchen dürfen, dann erlebe ich keine Überraschungen. Vor allen Dingen macht dann die Sache richtig Spaß.«

      Er lachte schallend.

      »Du hast dir eine ganze Menge vorgenommen, du unmögliches Mädchen.«

      »Ich heiße Karla, und mein Name wird eines Tages Qualität bedeuten.«

      »Nun, dann wollen wir eine kleine Wette abschließen, oder bist du dagegen?«

      »Sie werden verlieren.«

      »Ich setze tausend.«

      »Ich auch!«

      »Du nimmst den Mund ganz schön voll.«

      »Ich weiß, was ich wert bin.«

      »Sprechen wir uns nach vier Wochen wieder. Wenn du es bis dahin nicht geschafft hast, wird es nie klappen, mein Mädchen.«

      »Karla heiße ich.«

      »Natürlich, Karla.«

      Wenn sie ehrlich sein wollte, hatte sie nicht damit gerechnet, in dieser Bar angestellt zu werden. Doch sie hatte sich gesagt, wenn ich schon als Dirne mein Leben fristen muss, Hanko will es so, nun denn, dann suche ich mir auch das Beste aus. Später kann ich noch immer absinken, aber ich werde mich bemühen, es lange oben auszuhalten.

      Die Anfangszeit – wie gut sie sich noch daran erinnerte.

      Manchmal wünschte sie sich von Herzen, dass man ihr einen Mord zugestand. Wenn, dann würde sie auf der Stelle Hanko umbringen.

      Hanko war Benedikts bester Freund.

      Wie hatte der Bruder von ihm geschwärmt, wie war er glücklich, wenn dieser ihn besuchte. Hanko, dieses Großmaul, das alles hatte und angeblich alles konnte. Der sensible Bruder musste sich jedes Ding erkämpfen, die Schule, den Beruf. Hanko brauchte das nicht. Eigentlich hatten sie sich nie die Mühe gemacht nachzuprüfen, ob es der Wahrheit entsprach, was er ihnen erzählte. Er war wie ein Fels in der Brandung. Wie gut konnte sie sich noch an die erste Zeit erinnern.

      Sie war knapp zwanzig, als Hanko sie bewusst aufnahm. Sie und Benedikt hatten zusammen nach dem Tode der Eltern eine kleine Wohnung gemietet. Das war für beide billiger, und Benedikt war dann nicht so einsam. Karla wollte das Leben genießen und sich dann erst binden. So schnell wollte sie sich nicht in das Ehejoch zwängen lassen. Sie war clever. Doch dann wurden die Besuche Hankos immer häufiger. Er war eine imponierende Erscheinung und bezwingend in seiner Art. Er zog sie schnell in seinen Bann.

      Hanko warf ihre Bedenken über Bord. Sie hing an seinen Lippen und war bald genauso beliebt wie der Bruder. Sie war auch noch glücklich, als sie spürte, dass sie ihn liebte, und konnte ohne ihn nicht mehr leben.

      Hanko zerstörte ihr Leben. Er nahm sie mit, und sie zogen zusammen. Sie war selig und hoffte, bald seine Frau zu werden. Doch Hanko sprach nie von Heirat, und bald musste sie feststellen, dass er ihrer überdrüssig wurde. Er hatte nur Frauen gern, die sich ihm widersetzten. Wenn sie dann endlich schwach wurden, warf er sie zum alten Eisen.

      Karla konnte er aber nicht so schnell zum alten Eisen werfen. Vor allem hatte sie viel Energie und war ein ganz anderes Mädchen als jene, die er bisher gekannt hatte.

      Alles spielte zusammen. Er war bald am Ende, und an Arbeit dachte er nicht. Karla wusste nicht, wann er die Beziehung mit der Unterwelt angefangen hatte und auf welche Art und Weise.

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