7 Wichita Western Oktober 2019 - Wildwest Sammelband 7008: Sieben Romane um Cowboys, Killer, Gunfighter. Pete Hackett
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Читать онлайн книгу 7 Wichita Western Oktober 2019 - Wildwest Sammelband 7008: Sieben Romane um Cowboys, Killer, Gunfighter - Pete Hackett страница 26

СКАЧАТЬ style="font-size:15px;">      „Die schweigen, Bresler. Die schweigen, wie sie das andere auch totgeschwiegen hätten. Aus Angst vor Big John. Sie werden nicht zugeben, dass alles nun bekannt ist. Kate, ich weiß inzwischen die Wahrheit. Nur eines fehlt mir noch." Sein Blick wandert zu Bresler zurück. „Wieviel hat Dale dem Spieler bezahlt, der hier auf ihn wartete?"

      Schweißtropfen brennen auf Breslers Stirn.

      „Er hat vier Wochen bei Ihnen gesessen, Bresler. Hat Kate Ihnen gesagt, dass ich im Auftrag der Eisenbahngesellschaft hier bin?"

      Bresler sagt nichts.

      „Natürlich", meint Kate.

      „Also — wieviel?"

      „Ich will damit nichts zu tun haben, Jackson. Ich bin Ihnen dankbar gewesen, dass Sie mir aus der Klemme geholfen haben. Nun ist das vorbei, weil Sie ein Narr sind. Lassen Sie mich aus dem Spiel!"

      „Hat Ihnen Kate auch gesagt, dass ein Schaffner erschossen wurde?"

      „Natürlich. Ich weiß das schon lange. Und ich habe Kate geraten, zu keinem Menschen zu sagen, dass sie im gleichen Zug gesessen hat. Damit sind wir beide gut gefahren."

      „Sie meinen, einen kalten Mord kann man so einfach totschweigen?"

      „Ich will damit nichts zu tun haben. Und außerdem: der Mann ist nicht mehr lebendig zu machen."

      „Das ist auch eine Auffassung", gibt Bill bitter zu.

      Bresler lehnt sich über die Theke.

      „Hören Sie mir jetzt gut zu", sagt er leise. „Big John ist ein harter, arroganter und unduldsamer Mann. Er hat aus Dale immer einen ebenfalls harten und strebsamen Mann machen wollen."

      „Das ist ihm aber offenbar nicht gelungen, was?", fragt Bill.

      „Wenn Sie mich wieder unterbrechen, sage ich kein Wort mehr."

      „Gut. Weiter."

      „Es ist ihm nicht gelungen. Erst heute konnten Sie sehen, dass Dale an alles mögliche denkt, nur nicht an die Arbeit, die Big John ihm aufgetragen hat. Er findet auch immer Burschen, die auf die Befehle des Ranchers pfeifen und mit Dale gehen. Meistens jagt Big John sie davon, sobald ihm etwas zu Ohren kommt. Er hat auch schon oft gedroht, Dale ebenfalls wie einen Hund davonzujagen. Aber er hat es nicht gemacht. Man muss wohl selbst einen Sohn haben, um das verstehen zu können. Big John hat sein Lebenswerk darauf verwandt, für seinen Sohn etwas aufzubauen. Und dann ..."

      „Ja, ich verstehe", meint Bill.

      „Sehen Sie, Jackson. Und deshalb ist das nun so. Der Junge sah entstellt aus, als er das erste Mal hier aufkreuzte. Damals wussten wir noch nichts davon, Big John kam hinter ihm her und fluchte. Dabei haben wir es erfahren, weil der Rancher außer sich war, dass Dale schon wieder hier stand und Whisky trank. Er hat ihn wieder verprügelt. Mit der Peitsche! Es ist so etwas wie eine Hassliebe zwischen den beiden. Eines kann ich Ihnen mit Bestimmheit sagen: Niemals, was auch gewesen sein mag, und wie sehr er Dale dafür hassen mag, niemals wird Big John zulassen, dass einer seinen Sohn aus der Stadt und vor einen Richter schleppt. Und womöglich gar noch unter einen Galgen."

      Bill zuckt die Schultern.

      „Dann hat Big John Hassel keinen Sinn für Gerechtigkeit."

      „Reden Sie doch keinen Quatsch, Jackson! Haben Sie einen Sohn?"

      „Nein."

      „Gehabt?"

      „Auch nicht."

      „Dann können Sie das nicht verstehen. Es ist etwas Furchtbares, wenn ein Mann sich zwei Jahrzehnte müht, aus seinem Kind etwas Ordentliches zu machen, und wenn er auf einmal feststellen muss, dass aus dem Jungen ein Schurke geworden ist."

      „Vielleicht war Big John immer zu hart zu ihm."

      „Ach was! Viele Kinder werden hart behandelt und sind einmal ganze Kerle. Eher werden sie Lumpen, wenn sie zu weich angefasst werden. Aber das war bei Dale nicht der Fall. Sie müssen versuchen, sich in Big Johns Lage zu versetzen."

      „Ich werde versuchen, meine Pflicht zu tun, Bresler", gibt Bill rau zurück. „Ein Zug ist ganz planmäßig überfallen worden. Und ein Mann wurde genauso planmäßig ermordet: von vier Kugeln, von denen jede für sich tödlich war. Drei der Schurken sind tot. Den vierten bringe ich vor einen zuständigen Richter — wenn ich Glück habe."

      „Sie werden Pech haben."

      Bill trinkt den Rest des Whiskys und schiebt das Glas zurück.

      „Wir werden es sehen", sagt er dabei. „Sie wissen auch nicht, woher Dale von dem Geldtransport wusste, wie?"

      „Nein."

      „Nun, das spielt auch keine Rolle. Wie es auch gleichgültig ist, wieviel der Spieler von ihm bekam. Vielleicht alles. Vielleicht hat er sich deshalb nicht getraut, es seinem Vater zu sagen."

      „Ich glaube, er hatte es ihm gesagt", meint Bresler. „Big John scheint ilhm das Geld nicht gegeben zu haben. Denken Sie nicht, dass ich mich vor Dale, diesen Taugenichts, stellen will. Ich wollte Ihnen nur erklären, wie das ist. Big John lässt es niemals zu. Selbst dann nicht, wenn er von dem Mord bisher nichts wusste, was ich fast anmehme."

      Bill blickt das Mädchen an. Als er heute gekommen war, hatte sie gefragt, ob die Bahnräuber gestellt wären. Er hatte ja zu ihr gesagt, und sie hatte so getan, als glaube sie das.

      Dabei hatte sie genau gewusst, dass es nicht stimmt. Sie hätte geschwiegen. Wie die anderen in dieser Stadt, die anscheinend ein Teufel regiert.

      Jackson geht zum Fenster und blickt auf die Straße hinaus. Es ist so ruhig, als wäre die Stadt ausgestorben. Nur hier und da verrät ein Lichtstrahl das Leben in den Häusern.

      Eine feige Stadt. Aber wahrscheinlich hat Hassel mehr Reiter in den Sätteln, als es hier Menschen in der Stadt gibt.

      Einem plötzlichen Entschluss folgend geht er hinaus und in den Mietstall. Er zieht das Spencergewehr aus dem Sattelschuh und kehrt in den Saloon zurück.

      „Welches Zimmer habe ich?", fragt er.

      „Sechs, wenn Sie vom Teufel besessen sind, Sie Narr!"

      Bill streckt die Hand nach dem Schlüssel aus, und Bresler legt ihn hinein.

      Bill wendet sich der Hintertür zu. Seine Schritte entfernen sich die Treppe hinauf.

      „Er gibt nicht auf, bevor er nicht tot ist", sagt Kate. „Als ich ihn hereinkommen sah, ahnte ich, was er will. Irgendwie ist er noch härter als Darby Tetley war. Und der war bestimmt ein eisenharter Mann, James!"

      „Was nützt ihm das? Eine gut gezielte Kugel löscht das härteste Leben aus. Wir werden uns wieder sprechen. Gefällt er dir?"

      „Er ist jedenfalls ein Mann des Westens, wie ihn die Frauen sich vorstellen", erwidert sie.

      Breslers Gesicht verzieht sich, als habe er einen Löffel voll Salz in den Mund bekommen.

      „Du СКАЧАТЬ