7 Wichita Western Oktober 2019 - Wildwest Sammelband 7008: Sieben Romane um Cowboys, Killer, Gunfighter. Pete Hackett
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Читать онлайн книгу 7 Wichita Western Oktober 2019 - Wildwest Sammelband 7008: Sieben Romane um Cowboys, Killer, Gunfighter - Pete Hackett страница 25

СКАЧАТЬ Und dem haben Sie zu helfen!"

      „Sie reden wie ein Prediger", schnauft Heston giftig. „Ich wäre verrückt, wenn ich etwas sagen würde. Es geht mir nicht um meinen Stern. Tausendmal habe ich ihn schon verflucht! Mann, verschwinden Sie aus dieser Stadt, ehe es zu spät ist! Hier hilft Ihnen niemand! Sie selbst können sich auch nicht helfen. Die Sache ist längst bereinigt."

      „Bereinigt?"

      „Zum Teufel, von mir erfahren Sie nichts, Jackson. Reiten Sie fort! Ich werde niemandem sagen, was Sie hier gewollt haben."

      Bill steht auf. Er fühlt, dass Heston ihm helfen möchte, aber nicht über seinen Schatten springen kann. Er hat schon viele Männer kennengelernt, denen es ähnlich ging. Wahrscheinlich darf er dem Sheriff daraus nicht einmal einen Vorwurf machen.

      Er steht auf, greift nach dem Stern und steckt ihn an. Dann stülpt er seinen Hut auf den Kopf.

      „Ich werde nicht gehen, Heston", murmelt er. „Nicht eher, bis ich den Kerl habe, der einen braven Schaffner ermordete. Und ich werde diesen Kerl auch aus der Stadt bringen."

      Er geht zur Tür hinaus, ohne noch eine Antwort abzuwarten.

      Kalter Wind ist aufgesprungen, der um die Hauskanten heult und die Straße entlang pfeift. Sand wird in die Höhe gewirbelt.

      Bill läuft langsam nach liniks. Er weiß, dass er einen Mann täuschen muss, wenn er erfahren will, Ob Dale Hassel Weihnachten hier war oder nicht.

      Vor dem Store bleibt er stehen. Hier hat er heute angefangen, weil der Mann auch Dale heißt. Kurz entschlossen tritt er wieder ein.

      *

      Dale Ryans Raubvogelgesicht ist verschlossen, als er in der Tür auftaucht.

      „Ich habe die Munition beinahe wieder verschossen", meint Jackson und grinst. „Ich brauche frische."

      „Sie sollten sich lieber ein Handpferd kaufen", knurrt Ryan. „Und zwar schnell, Mister!"

      „Das war doch alles nur ein Spaß. Dale Hassel und ich sind gute Bekannte."

      Ryans Augen ziehen sich zusammen, wodurch sein Gesicht noch abstoßender wirkt.

      „Bestimmt", sagt Bill leichthin. „Wir hatten Kummer miteinander, als wir uns das letzte Mal trafen. Das wirkte sich bei ihm eben heute noch aus. Es war Weihnachten, als wir uns trafen."

      „So?"

      „Ja. An der Bahnlinie."

      Der Keeper beugt sich weiter vor.

      „Ich glaube, Sie wollen mir einen gewaltigen Bären aufbinden!", schnappt er.

      „Wollen Sie behaupten, Dale wäre Weihnachten nicht bei mir an der Bahnlinie gewesen?"

      Der Storekeeper hebt die Schultern und lässt sie wieder fallen.

      „Wo er war, weiß ich nicht. Fortgeritten ist er, das stimmt. Er war noch hier in der Stadt, ehe er aufbrach, und sein Vater suchte ihn dann. Deshalb wissen wir es. Als Dale wiederkam, sah er grün und blau aus. Haben Sie sich mit ihm geprügelt?"

      „Das hat vielleicht sein Vater besorgt", sagt Bill. „Wissen Sie nicht, warum?"

      „In der Stadt wurde etwas gemunkelt. Aber etwas Genaues weiß niemand."

      „Bestimmt nicht?"

      „Vielleicht Heston. Aber der ist schlau und schweigt. War es ein Überfall auf die Bahn?"

      Bill weiß nun ganz genau, dass er recht hat in seiner Annahme.

      „Ja", sagt er.

      „Dann sollten Sie noch schneller verschwinden, wenn Sie auch dabei waren. Der alte John hat geflucht wie ein Fuhrknecht. Und das war vier Wochen später, als er das erste Mal wieder in die Stadt kam."

      „Hat Dale wenigstens seine Schulden bezahlt?", fragt Bill auf Verdacht und beobachtet den Mann hinter der Theke scharf.

      „Ja. Der Spieler hat vier Wochen hier gewartet. Es hat mich immer gewundert, dass Big John davon nichts mitbekommen hat. Dann war der Kerl fort."

      „Wieviel hat Dale ihm gegeben?"

      „Das weiß ich nicht. Aber ...?"

      „Ich habe Sie nur geblufft", sagt Bill und geht wieder zur Tür. „Und zwar deshalb, weil ich hinter Dale her bin, bis jetzt aber nicht wusste, ob er mein Mann tatsächlich ist."

      „Sie verdammter ..."

      „Regen Sie sich nicht auf", sagt Bill zurückblickend. „Sie haben mich auch erst bluffen wollen. Sie sagten, in der Nacht wüsste höchstens Heston, wo Dale war. Dann gaben Sie auf einmal im Eifer zu, dass Sie wissen, dass Dale einen Zug überfallen hat. Ich nehme an, sein Vater hat es in seiner Wut herausgeschrien."

      Das Gesicht des Storekeepers hat sich ins Grünliche verfärbt.

      Bill geht langsam zurück, bis er an der Theke steht und den scharfen Atem des ausgelaugten kleinen Mannes in die Nase bekommt.

      „So war es doch?"

      „Von mir erfahren Sie nichts mehr! Ich will damit nichts zu tun haben!"

      „Dann hat Big John also der Stadt verboten, darüber zu reden, was?"

      Der Mann schweigt. Angst leuchtet nun glitzernd aus seinen Augen.

      Bill geht wieder zur Tür und hinaus. Der kalte Wind schlägt ihm gegen die heiße Stirn. Er blickt auf eine schwankende Straßenlampe, deren Lichtklecks auf der Fahrbahn hin und her zuckt und verzerrte Schattenflecke auf die ausgefahrene Straße zeichnet.

      So also ist das in Big John Hassels Stadt. Sie wissen es alle. Aber wahrscheinlich wissen sie nicht, dass ein Mensch dabei ermordet wurde. Vielleicht weiß das nicht einmal Big John. Oder will er auch das totgeschwiegen wissen?

      Bill erinnert sich deutlich an den Augenausdruck des Sheriffs, als er ihm sagte, wie die Banditen es mit dem Schaffner gemacht hatten. Heston schien auch nicht daran zu zweifeln, dass Dale der Mann ist, den er, Bill Jackson, sucht.

      *

      Er geht über die Straße und betritt den Saloon. Kate Solar lehnt bleich an der Theke. Das ungewisse Licht malt tiefe Linien in iihr Gesicht. Auch sie hat Angst. Aber vielleicht nicht vor Big John.

      Bill tritt an die Tiheke.

      Bresler kommt aus der Küche. Er trocknet sich die Hände an der Schürze ab, die er vor den Leib gebunden hat.

      „Noch einen Whisky!", verlangt Bill.

      Die Hand des Keepers zittert, als er einschenkt. Er schiebt Bill das Glas zu und sieht ihn kalt und beinahe vernichtend an.

      „Sie Narr!", keift er. „Es kann sich nur noch um Minuten handeln, dann wird Big John hier sein."

      „Bis jetzt weiß er noch nicht einmal, was ich in der Stadt will", erwidert Bill und СКАЧАТЬ