The Trial and Death of Socrates. Plato
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Название: The Trial and Death of Socrates

Автор: Plato

Издательство: Ingram

Жанр: Философия

Серия:

isbn: 9780486111346

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СКАЧАТЬ Rede. Er schoß einen giftigen Blick auf den Sprecher und trat dann rasch aus der Türe. Die übrigen blickten kaum auf. Stumm, wie sie gesessen waren, blieben sie noch eine Weile auf ihren Plätzen und verließen dann die Ratsstube.

      Sechzehntes Kapitel

       Inhaltsverzeichnis

      Die Sonne hatte bereits ihre Mittagshöhe erreicht, als die Häuptlinge das Councilwigwam verließen, um die große Versammlung im Freien zu halten, zu der nun alle Vorkehrungen getroffen wurden.

      Die Unterhäuptlinge und übrigen Krieger stellten sich in zwei Halbkreisen auf, von denen der innere, kleinere durch die ältern, der äußere durch die jüngern gebildet wurde. Alle saßen nach gewöhnlicher Indianerweise, ihre Schenkel ineinander geflochten, in ihren Gürteln ihre Skalpiermesser und Tomahawks, ruhig die Erscheinung der Hauptpersonen abwartend.

      Der Raum gegen das Councilwigwam, als Ehrenplatz, war ganz den Pawnees überlassen, die alle in einer Reihe herumsaßen; ein Zeichen, daß sie insgesamt versuchte Krieger waren. Sowie die zwei Häuptlinge mit ihren Begleitern aus der Stube heraustraten, standen alle auf, und indem sie den Halbring öffneten, gingen jene hindurch und formten einen dritten kleinern Halbmond, in dessen Mitte Tokeah und El Sol sich niederließen. Die ernste, bestimmte und würdevolle Miene dieser sogenannten Wilden, ihr scharf durchdringender Blick, ihre männlichen, obgleich durch Wildheit verstellten Züge und Gestalten gaben der Versammlung ein Gepräge von Würde und Bedeutsamkeit.

      Einer der ältesten Oconees aus dem zweiten Halbkreise brachte nun die Kalumet. Er trat vor die zwei Häuptlinge hin, zog den Rauch ein und blies die erste Wolke, die er im Mund gesammelt hatte, aufwärts – dem großen Geiste zu, die zweite abwärts, der Muttererde, und die dritte in gerader Linie an seine Gefährten, ihnen so seinen guten Willen bedeutend. Als er diese drei Wolken geblasen hatte, übergab er die Pfeife El Sol, der gleicherweise drei Wolken ausstieß und sie dann weitergab. Nachdem die Pfeife drei Runden, zur Ehre der drei Völkerschaften, die sich vereinigt hatten, getan, stand Tokeah von der Erde auf und begann seine Rede.

      Er eröffnete dann der Versammlung, daß der große Häuptling zweier Völkerschaften der Sohn des Häuptlings einer dritten werden wolle, der Sprosse der Mikos der Oconees, daß die drei Völker künftig bloß ein Volk ausmachen würden und so vereinigt ihrer Feinde spotten könnten.

      »Es ist Zeit«, so schloß er, »den Ring wieder zu ergänzen, den Blindheit zwischen den roten Völkern gebrochen; Zeit, die Kinder der großen roten Familie zusammenzurufen, die bisher weit voneinander zerstreut waren. Der große Geist hat gesprochen durch die Tat des mächtigen Häuptlings der Cumanchees und Pawnees, er hat die gebrochene Kette wieder vereinigt. Der Miko hat den Ring erfaßt und will ihn nie mehr brechen. Die Arme Tokeahs fangen an steif, seine Füße schwach zu werden; er hat rundumher um einen Sprößling gesucht, und er suchte vergebens; – nun hat ihm der große Geist einen gesandt in dem Befreier seiner Tochter. Das Blut der Mikos wird nicht von der Erde verschwinden; es wird, vereinigt mit dem des großen Cumanchees, in den Söhnen El Sols fließen. Er wird ein Sohn des Miko, ein Vater der Oconees, ein Häuptling, ein Krieger, ein Bruder ihnen sein. Männer der Oconees! sehet hier den Sohn Eures Miko!«

      Die Blicke der Versammlung richteten sich voll Bewunderung und Liebe auf den jungen Mann, der sich nun gleichfalls von der Erde erhob, und nachdem er sich vor dem Miko verneigt, eine Weile innehielt und dann folgendermaßen begann:

      »Viele Sommer sind seitdem verlaufen, und El Sol hatte noch nicht das große Tagesgestirn erblickt, als die jungen Männer der Pawnees des Toyaskstammes die großen Berge überschritten, die zwischen ihnen und den Wiesen der roten Männer im weiten Lande des Mexikos liegen. Da bauten sie sich Hütten und sagten: Lasset uns hier bleiben, denn der Büffel und Elens gibt es in Fülle. Nachdem sie zehn Sonnen gejagt hatten, fanden die roten Männer des Mexikos ihre Fußstapfen, und sie kamen mit umwölkter Stirne und Feuergewehren und auf schnellen Rossen. Die Männer der Pawnees sind Krieger, und sie wandten ihre Rücken den Feinden nicht zu. Das Kriegsgeschrei erschallte, und zwei Männer der mexikanischen Krieger wurden erschlagen, die andern flohen auf ihren schnellen Rossen. Von einem der sterbenden Krieger vernahmen die Pawnees, daß sie Tapfere des großen Volkes der Cumanchees waren. Sie kehrten in ihr Wigwam über die Berge mit den Skalps der Erschlagenen zurück.

      »Groß war die Freude der Pawnees, als die jungen Männer vor die Häuptlinge traten und diesen die Skalpe ihrer mächtigen Feinde vorzeigten, und laut war ihr Triumph; aber Ettowah, der größte der Häuptlinge, erhob seine Stimme, und alle waren still. – ›Männer der Pawnees!‹ so lauteten seine Worte: ›Ihr habt zwei Skalpe von den Häuptern des mächtigsten roten Volkes genommen, das zwischen der aufsteigenden und der niedergehenden Sonne lebt. Seine Krieger sind zahlreicher als die Büffel, ihre Rosse flüchtiger als der Blitz, ihre Rache tödlicher als der Biß der Schlange. Nicht lange, so werden sie die Berge überschreiten, und die Gebeine der Pawnees werden auf ihren Gründen erbleichen, ihre Wigwams werden in Flammen auflodern, ihre Skalpe von ihren Schädeln gerissen und im Rauche ihrer brennenden Hütten getrocknet werden. Männer der Pawnees! Das Auge Wacondahs sieht finster auf euch herab, eure Söhne sind gegangen, wo ihre Fußstapfen nimmermehr hätten gesehen werden sollen; sie haben das Kriegsgeschrei erhoben, als sie auf unrechtem Wege waren. Sie sind über Berge gedrungen, die der große Wacondah selbst als Grenzscheide zwischen den beiden Völkern gesetzt hat. Männer der Pawnees! Ihr müsset gerade machen, was eure jungen Krieger krumm gebogen; ihr müsset die Rache der großen Cumanchees versöhnen, weil ihr unrecht getan habt. Es ist besser, daß zehn unsrer Männer sterben, als das ganze Volk.‹

      »So sprach der große Ettowah. Laut erschallte das Wehklagen unter den Pawnees, als sie die Rede ihres größten Häuptlings vernahmen, aber sie hörten auf seine Worte, keines fiel auf den Boden; denn der große Häuptling sprach wahr.

      »Die Häuptlinge und Krieger versammelten sich im Rate, und bald darauf hörte das Wigwam den Todesgesang aus dem Kreise der Krieger und jungen Männer. Es war der Todesgesang von Blackeagle, dem einzigen Sohne Ettowahs, der Stütze seines schwankenden Alters. Der große Ettowah sah den jungen Krieger, seine Ohren fingen den Todesgesang auf, der seinen Lippen entströmte, aber er seufzte nicht, er trauerte nicht – seine Seele war mit Freude erfüllt. Von neun Zungen ertönte noch der Todesgesang, und zehn Krieger der Pawnees verließen ihr Wigwam, ihren eigenen Grabgesang singend. Sie überstiegen die Berge und ritten auf die Wigwams der Cumanchees zu.

      »Die Cumanchees sind ein mächtiges, aber sie sind mehr, sie sind ein großmütiges und tapferes Volk, sie sind die Blüte und der Stolz des roten Geschlechtes. – ›Der große Geist verhüte! sprachen sie, daß wir diejenigen töten sollten, die in Frieden zu uns kommen; unsre Brüder haben nichts zu fürchten. Aber zwei Väter unsrer Krieger sind ohne Söhne; zwei von euern jungen Männern sollen ihnen Söhne sein, die übrigen mögen in ihre Wigwams zurückkehren.‹

      »Blackeagle war einer der beiden, die gewählt worden waren, Söhne der Cumanchees zu werden. Blackeagle hatte noch nicht ganz zwanzig Sommer vorüberschreiten gesehen; aber er war bereits dreimal auf dem Kriegspfade gegen die Osagen gewesen, und er verstand einen Feind zu töten und ein wildes Pferd zu zähmen. Die Cumanchees liebten ihn, und ihre Töchter warfen sehnende Blicke nach dem großen Jäger; aber in seiner Seele war's leer und öde, seine Gedanken waren bei seinem Vater – seinem Volke – seinen Brüdern.

      »Er liebte die Jagd der Büffel und der wilden Rosse.

      »Einst als er durch die endlosen Wiesen der Cumanchees dahinflog, traf sein Blick ein Pferd, das, schneller als der Hirsch, weißer denn Schnee und stolzer als der Elk, über die Fluren hinwegsetzte. – Seine Seele verlangte nach dem Stolze des wilden Rosses, aber es schoß wie ein Blitz vor ihm weg. Zwei Sonnen war er seiner Spur gefolgt, gegen Mittag und immer СКАЧАТЬ