The Trial and Death of Socrates. Plato
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Название: The Trial and Death of Socrates

Автор: Plato

Издательство: Ingram

Жанр: Философия

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isbn: 9780486111346

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СКАЧАТЬ gesäet und geerntet haben.«

      »Das ist bezahlt; zur Hauptsache, wenn es beliebt«, versetzte der Seeräuber.

      Die Indianer saßen unbeweglich. – El Sol jedoch erhob sein Haupt und blickte den Sprecher neugierig forschend an.

      »Der Miko der Oconees«, fuhr der Häuptling in demselben kalten Tone fort, »kann nicht länger für Lafitte und sein Volk jagen. Die roten Männer und die von der Salzsee müssen verschiedene Pfade einschlagen.«

      »Mit andern Worten,« unterbrach ihn der Seeräuber, »Ihr schlaget die Vereinigung und Verbrüderung mit Lafitte aus. – Darf er die Ursache wissen?«

      »Sieh!« sprach der alte Mann, sich von seinem Sitze erhebend und durch das Fenster auf einen Kottonbaum zeigend, der die Hütte überschattete, »dieser Baum sproß vor sieben Sommern aus dem Boden. Er war so zart und klein, daß der Schnabel eines Vogels ihn hätte aus der Erde reißen können, in die die Winde den Samen hingeworfen hatten; aber dieser kleine Samen ist gewachsen und ist groß geworden, und zehn rote Männer könnten ihn nun nicht aus dem Grunde reißen. Er würde sie unter seinem Gewichte begraben. Der Häuptling der Salzsee wird nie ein Jäger auf den Wiesen werden; er liebt, seine Hand nach dem auszustrecken, was nicht sein ist; sein Durst nach fremdem Gute ist stark geworden, wie der Stamm des Baumes, und würde alles übrige erdrücken. Er wird nie lernen, mit wenigem zufrieden zu sein.« – Der Seeräuber lächelte höhnisch; aber seine Züge ebneten sich schnell wieder.

      »Der Miko« – fuhr der Indianer fort – »spricht bloß, was die Freunde und Feinde Lafittes sagen. Sieh,« – sprach er, indem er aus seinem Gürtel die Proklamation hervorzog und sie vor dem Piraten ausbreitete – »der Vater der Weißen hat einen Preis von vielen Dollars auf seinen Skalp gesetzt. Er nennt ihn einen Dieb.«

      Der Seeräuber hatte mit diplomatischem Gleichmut zugehört. Kaum eine Miene verzog sich in seinem Gesichte. »Dieser elende Fetzen Papier ist denn die Ursache Eurer heimtückischen Retirade«, versetzte er endlich mit Verachtung. »Diese elenden fünfhundert Dollar! wollt Ihr sie verdienen? Hier sind tausend – zehnmal tausend.«

      Der Indianer schien beleidigt. »Lafitte«, sprach er, »ist im Wigwam des Miko der Oconees, und er mag in Sicherheit schlafen. Die Oconees sind arm; ihr Reichtum ist das Feuergewehr und der Pfeil, mit denen sie den Büffel und den Hirsch jagen; sie bedürfen des Reichtums Lafittes nicht; wenig würde er auch unter ihnen finden. Ihre Pfade müssen denn in verschiedener Richtung gehen.«

      »Ich dachte, Tokeah wäre ein Mann«, sprach der Seeräuber, der sich eine Kaltblütigkeit aufdrang, die ihm augenscheinlich schwer wurde. »Ich dachte, er wäre ein braver Feind, der das Unrecht, das die Weißen ihm zugefügt, nicht vergessen hätte; ich sehe, ich habe mich geirrt. – Ein Stück Papier bewegt ihn, seinen ehemaligen Freund zu verraten. – Er ist kein Mann.«

      Das Feuer begann in den Augen des verdorrten Indianers zu glühen, als er diesen beißenden Vorwurf hörte. Mit einer bewundernswerten Ruhe jedoch öffnete sich sein Wams und zeigte die schrecklichen Spuren, die die Säbel und Bajonette seiner weißen Feinde da zurückgelassen hatten. »Tokeah«, sprach er rasch und mit halberstickter Stimme, »hat mehr Hiebe ausgeteilt, mehr Wunden geschlagen und empfangen, als der Häuptling der Salzsee Finger an seinen Händen und Füßen hat. Er lacht der Rede Lafittes.«

      »Warum also fürchtet Ihr eine Proklamation, die Euch nicht schaden kann? Was haben wir hier in Mexiko mit dem Gouverneur von Louisiana und seinen Yankees zu tun?«

      »In Mexiko?« wiederholte der Miko. »Wie meint mein Bruder dieses?«

      »Wir sind in der mexikanischen Provinz Texas«, sprach der Seeräuber.

      Der alte Mann war während seines Aufenthalts an den Ufern des Natchez in der festen Meinung gewesen, daß er mit seinem Volke noch immer im Gebiete des großen Vaters der Yankees sei, und dieser Wahn hatte den alten Mann Tag und Nacht wie ein böser Traum verfolgt. Der Seeräuber wußte, wie rastlos er von diesem Wahne umhergepeitscht war; aber er hatte mit der wichtigen Entdeckung zurückgehalten, wahrscheinlich um ihn und die Seinigen desto mehr in seiner Gewalt zu haben. Auch gegenwärtig schien er sie ihm bloß mitgeteilt zu haben, um ihn womöglich von seinem Entschlusse, sich mit den Cumanchees zu vereinigen, der nun ziemlich offenbar geworden war, abzubringen.

      Der alte Mann hatte die Entdeckung mit offenen Augen und Ohren angehört. Er holte tief Atem, gleichsam als wäre er einer schweren Bürde soeben ledig geworden. »So lebt also der Miko der Oconees nicht auf dem Boden, den der große Vater der Weißen für die Seinigen als Eigentum anspricht?« fragte er nach einer Pause.

      »Gewiß nicht. – Ich kann Euch die Mappe zeigen.«

      Der Indianer versank in sein voriges Nachdenken. Es war dieses eine für ihn äußerst wichtige, erfreuliche Nachricht. Im gegenwärtigen Falle jedoch kam sie zu spät, da allem Anschein nach die Unterhandlungen auf einen Punkt vorgerückt waren, von dem der Miko, selbst wenn er es gewollt hätte, nicht zurücktreten konnte, ohne sich eine herabwürdigende Blöße zu geben. Selbst sein gegenwärtiges Nachsinnen schien bereits aufzufallen, und der junge Häuptling, der aufmerksam geworden war, brachte den alten Mann bald wieder in seine vorige kalte, starre Ruhe zurück.

      »Die Hand des großen Geistes«, sprach er, »liegt schwer auf den roten Männern. Er hat sein Gesicht verdunkelt, ihre Tapfern sind erschlagen – ihre Gebeine bleichen unbegraben auf der Erde. – Ihr Blut ist in Strömen geflossen. Es ist Zeit, daß die Tomahawks begraben werden, oder die Kinder der roten Männer werden von der Erde verschwinden. Sie haben viele Feinde, sie dürfen diesen vielen nicht noch mehrere hinzufügen – sie dürfen die Kette des Vereines zwischen ihnen und den Männern der Salzsee nicht schließen.«

      Der Seeräuber hatte gespannt zugehört. Plötzlich fuhr er heraus:

      »Wenn ich Euch jedoch dartun kann, daß eben diese Feinde um« – er hielt inne – »Tokeah!« sprach er, sich stolz erhebend, »ich bin gekommen, Euch meine Verbrüderung anzutragen, Gemeinschaft alles dessen, was ich besitze, was mich jahrelange Mühe und Arbeit gekostet. Lafitte, der Schrecken der See zwischen Europa und Amerika, der Herr des mexikanischen Meerbusens, bietet Euch mit seinen Braven seine Freundschaft und Bruderschaft an. Lafitte will sie nicht als eine Gunst; er bietet sie Euch als eine solche an. Nicht er ist der gewinnende Teil; ihr seid es. – Elende und verächtliche Geschöpfe, wie Ihr seid, Lafitte würdigt Euch seiner Bruderschaft. Er wird Euch beschützen; kein Yankee soll Euch ein Haar krümmen. Er schwört es. Es ist sein letztes Anerbieten.«

      Die Kraft und selbst Würde, mit der er diese Worte sprach, würden einem bessern Charakter wohl angestanden sein. – Die Indianer blickten ihn überrascht an.

      »Der Miko«, sprach der alte Häuptling mit seiner unerschütterlichen Ruhe, »ist von den Ländern seines Vaters gewichen, weil die verräterischen Weißen sich da niedergelassen haben. Seine Seele sehnt sich nach dem Volke seiner Farbe; sein Herz ist müde der Weißen; – aber der Miko ist nicht vor den Weißen geflohen, um die Schlechtesten aus ihnen in seinen Busen aufzunehmen. Die Kette, die die Oconees an das Volk der Weißen gebunden, muß gebrochen werden, sobald der Häuptling seinen Rücken dem Wigwam der roten Männer zugekehrt hat.«

      »Es ist gut«, versetzte der Seeräuber mit erkünsteltem Gleichmute. »Euerm Versprechen zufolge erwarte ich, daß die weiße Rose mir als die Meinige ausgeliefert werde. Ich fordere sie als mein Eigentum.«

      »Tokeah versprach die weiße Rose dem Häuptling der Salzsee, dem Freunde der Oconees, dem Feinde der Yankees – dem Krieger; aber er hat sie nicht dem Räuber, dem Diebe verheißen. – Der Miko hat sie ihm verheißen, wenn der Häuptling der Salzsee in sein Wigwam ziehen wird; – dieses ist СКАЧАТЬ