Boston Bad Boys (Sammelband). Holly Summer
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Название: Boston Bad Boys (Sammelband)

Автор: Holly Summer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Boston Bad Boys

isbn: 9783958691469

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СКАЧАТЬ und starre auf den dunklen Bildschirm des Fernsehgerätes, als würde dort die Antwort stehen. Ich muss ganz allein eine Entscheidung treffen und zwar schnell. Müde schleppe ich mich die Treppe nach oben, um einfach nur in mein Bett zu fallen.

      Stundenlang liege ich wach und grüble über den Nachmittag in seinem Club nach. Das ist doch total verrückt! Jay will mich beherrschen! Immer noch liegt der Umschlag mit den Papieren in meiner Tasche. Es ist eine Art Aufstellung von Dingen, die er mit mir tun möchte. Ich habe nur einen kurzen Blick darauf geworfen, die Liste überflogen und dann sofort wieder in meiner Tasche verschwinden lassen. Ob aus Scham oder Unsicherheit, kann ich nicht sagen.

      Es war mir auf jeden Fall peinlich, als ich in dem kleinen Bistro gesessen und den Umschlag aus meiner Tasche gezogen habe. Die Bedienung, die ich erst bemerkte, als sie mich das zweite Mal ansprach, um meine Bestellung aufzunehmen, hat sicher einen Blick auf das Papier in meiner Hand geworfen. Als ich erschrocken aufblickte, war da dieser Ausdruck in ihrem Gesicht, der mich unsicher machte. Schnell habe ich das Stück Papier in den Umschlag zurückgeschoben und mein Lieblingssandwich bestellt.

      Wieder kommen mir Begriffe wie Flogger, Peitsche, Gerte in den Sinn. Bondage wird darin auch erwähnt, was so viel heißt wie das Fixieren mit Seilen. Er hat mir den Umschlag in die Hand gedrückt und gesagt, ich solle mir alles in Ruhe durchlesen und ihn in den nächsten Tagen anrufen, wenn ich bereit dazu wäre.

      Bin ich bereit dazu, mich einem Mann hinzugeben, der mich als eine Art Spielzeug sieht? Sex in einer ganz anderen Art?

      Der Mond scheint hell auf mein Bett und malt Schatten-Silhouetten an die Wand, die mich allerdings auch nicht von meinen nagenden Gedanken ablenken können. Im Gegenteil, sie regen mein Kopfkino nur noch mehr an. Ich nehme mir vor, in den nächsten Tagen im Internet alles darüber nachzulesen.

      Er hat mich geküsst, einfach so. Und ich habe es geschehen lassen, habe mich ihm hingegeben und es genossen. Hätte er es getan, wenn Ash und Wyatt im Raum geblieben wären? Sicher nicht. Warum haben die beiden sich so schnell verabschiedet? Zufall? Bestimmt nicht!

      Ich war wie geblendet. Kein Mann hat mich jemals so intensiv fühlen lassen, seine Zunge in meinem Mund versenkt und ihn erforscht, dass mir regelrecht schwindlig wurde. Als er sich von mir gelöst hat, war ich einen Moment wie benommen. Und jetzt hallen seine Worte in meinem Kopf wider.

      Wenn du mir gehörst ... Ich will, dass du dich mir hingibst. Ich will, dass du mir gehörst mit all deinen Sinnen!

      Er ist ein Dom! Das hat er mir ganz klar zu verstehen gegeben, und wenn ich so darüber nachdenke, könnte ich mir vorstellen, dass Ash und Wyatt die gleiche Leidenschaft leben wie er. Mein Gott, wie einfältig war ich eigentlich? Seine Worte Wenn Sie mir gehören würden waren doch klar genug. Aber ich habe die Bedeutung einfach nicht gesehen oder wollte sie nicht sehen, und jetzt liege ich hier und weiß nicht, was ich tun soll. Ich will ihn, will ihm gehören, aber nicht so, wie er mich will. Ich empfinde ganz andere Gefühle für ihn, ich will nicht nur von ihm genommen und besessen werden.

      Er soll mich besitzen, aber auf eine andere Art. Auf eine tiefere. Ich will sein Herz, seine Seele berühren, so wie er es bei mir getan hat.

      Verdammter Mist, ich kenne ihn nicht mal richtig und doch fühle ich mich zu ihm hingezogen wie zu keinem anderen Mann. Sean verblasst immer mehr und mehr. Dafür kristallisiert sich ein Mann in den Vordergrund, der mich nicht schlafen lässt, mich in unmöglichen Situationen überrascht, meine Gefühlswelt auf den Kopf stellt und mich zu einer Närrin macht.

      Die kleine Stimme in meinem Hinterkopf drängt sich wieder an die Oberfläche und ficht gerade mit meinem Verstand einen harten Kampf aus. Warum eigentlich nicht? Sean hat mich betrogen. Warum sollte ich nicht zur Abwechslung einmal alle Konventionen über Bord werfen und mich einfach nur fallen lassen? Eine Beziehung ohne Voraussetzungen, Versprechen oder Erwartungen. Wir könnten einfach Spaß zusammen haben, und wenn wir voneinander genug haben, geht jeder seiner Wege. Punkt!

      Ein nettes Arrangement, rede ich mir ein. Aber komme ich damit klar, auf rein sexueller Basis mit ihm zusammen zu sein? Außerdem bin ich ein absoluter Neuling, was seinen Lifestyle betrifft. Und doch törnt mich der Gedanke daran so sehr an, dass ich am liebsten meine Finger in mein Höschen geschoben und mich zum Höhepunkt gestreichelt hätte. Einen kurzen Moment ringe ich noch mit mir, es zu tun, doch dann falle ich endlich in einen erschöpften Schlaf.

      Am nächsten Morgen bin ich früh wach. Ich packe schnell ein paar Dinge ein, die ich für die Übernachtung bei meinen Eltern brauche und gehe nach unten. Im Haus ist alles ruhig. Elijah und Sky schlafen sicher noch. Da ich die halbe Nacht wach gelegen habe, konnte ich Elijah hören, wie er so leise wie möglich die Treppe hinauf in sein Schlafzimmer geschlichen ist. Sein Haus ist ein Altbau, die Treppenstufen knarren und die schwere Eingangstür schließt nur dann, wenn man sie geräuschvoll zudrückt, also war es nicht zu überhören. Dass es bereits fünf Uhr früh war, als er nach Hause kam, stört Elijah nicht im Geringsten. Er ist ein Nachtmensch, genau wie Sky.

      Als hätte ich die Anwesenheit meiner Freunde im Haus benötigt, bin ich kurz darauf fest eingeschlafen.

      Jetzt öffne ich den Kühlschrank und spähe hinein. Ein aufwendiges Frühstück wird es wohl heute nicht geben. Darum entscheide ich mich für Milch und Orangensaft und schütte mir Cornflakes in eine Schale. Im Radio berichtet der Reporter von schweren Waldbränden in Kalifornien und Überschwemmungen in Louisiana. Dabei muss ich an meine Eltern denken, die in einem kleinen Nest in Maine leben. Dort ist die Welt noch in Ordnung. Man kennt sich und trifft sich zu Wohltätigkeitsveranstaltungen oder anderen Gemeindefesten. Das Einzige, was dort passiert, ist, dass sich der Hund des Pfarrers verirrt hat oder die Blumen aus dem Garten von Miss Abernathy, einer alten Dame, die schon ewig dort lebt, wieder einmal gestohlen wurden.

      Bevor ich das Haus verlasse, pinne ich Elijah und Sky einen Zettel an den großen Kühlschrank und wünsche ihnen ein schönes Restwochenende.

      Da heute Sonntag ist, hält sich der Verkehr in Grenzen und ich komme schnell über die Interstate Richtung Maine. Als ich in den kleinen Ort einbiege, fühle ich mich wieder in meine Teenagerzeit zurückversetzt. Hier hat sich nichts verändert. Der Ort wirkt friedlich und verschlafen. Die Holzhäuser mit ihren Vorgärten verkörpern das Bild eines harmonischen Kleinstadtlebens. Hier könnte nichts Schreckliches passieren und hier gibt es auch keine Männer, die mit zweideutigen Angeboten mein Leben auf den Kopf stellen. Alles dreht sich um Natur, Fischfang und die üblichen Gemeindefeste, auf denen Patchworkdecken, selbst gemachte Marmelade und leckere Kuchen zum Verkauf angeboten werden.

      Ich kann mich noch erinnern, wie meine Mutter mich nach einem dieser Feste mit einem Jungen aus meiner Schule knutschend auf der Wiese am Ufer erwischte. Mein Gott, war mir das peinlich! Selbst meine Mom wusste in dem Moment nicht, was sie sagen sollte, und hat sich nur schnaubend abgewandt. Aber die Moralpredigt von ihr, die ich mir später anhören durfte, hat mich wieder auf den Boden der Tatsachen gebracht. Als ich später herausfand, dass es meiner Mom nur um ihren guten Ruf ging und um das, was die Nachbarn wohl denken würden, wurde mir wieder mal gezeigt, wie oberflächlich und klein kariert ihr Denken ist. Zum Glück ist mein Dad in dieser Hinsicht ganz anders.

      Auf der ganzen Fahrt grüble ich über Jay nach. Was für ein Mensch er wohl sein mag? Okay, er hat einen Nachtclub, aber das sagt doch nichts über ihn und seinen Charakter aus. Als er mir das delikate Angebot gemacht hat, war ich wie vor den Kopf gestoßen. Ich stelle mir vor, wie meine Mom auf ihn reagieren würde, sollte ich ihn jemals mit nach Hause bringen, was aber sicher nicht passieren wird. Eine Beziehung, wie er sie vorschlägt, setzt sich über alle Konventionen hinweg. Dabei muss ich beinahe grinsen, wenn ich mir vorstelle, wie das erste Treffen mit meiner Mom ablaufen würde: »Mom, Dad, das ist mein Neuer. Aber uns verbindet nur eins: Sex! Und das in einer Form, für die meine Eltern niemals das nötige Verständnis aufbringen СКАЧАТЬ