Dr. Norden Bestseller 344 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Название: Dr. Norden Bestseller 344 – Arztroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Dr. Norden Bestseller

isbn: 9783740967055

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СКАЧАТЬ durchgemacht als ich. Mir ist es immer gutgegangen. Und ich bin zäh.«

      »Das will ich bei Gott nicht wegreden, aber es hat schon mancher gesagt, und dann lag er schon auf der Nase.«

      »Ich werde mit Jenny reden, und was haben Sie mit Frau Ruhland geredet?«

      »Sie ist eine interessante Frau. Sie hat ein Angebot nach Cambridge von Professor Lorring.«

      »Tatsächlich? Kennen Sie ihn?«

      »Nicht persönlich, aber er hat einen sehr guten Namen. Sie hat mal seinen Sohn betreut nach einem Unfall.«

      »Rosi ist ganz begeistert von ihr. Auf mich hat sie einen sehr kühlen, reservierten Eindruck gemacht.«

      »Der verwischt sich, wenn man länger mit ihr redet. Sie ist eine kluge Frau und kein bißchen kokett.«

      »Spielen Sie auf die Schwester an, ich meine Irene Ruhland?«

      »Da paßt doch gar nichts. Man könnte sie niemals für Schwestern halten.«

      »Aber Irene Ruhland ist kokett.«

      Nicolas lächelte spöttisch. »Ein bißchen zu aufdringlich. Sie hält sich wohl für unwiderstehlich. Wie gesagt, die Kollegin ist das Gegenteil.«

      »Und der übrigen Familie gegenüber sehr distanziert.«

      »Mich wundert das nicht«, sagte Nicolas, aber mehr wurde nicht geredet. Sie gingen beide wieder an ihre Arbeit, und Dr. Behnisch mußte dann Marga Ruhlands Fragen beantworten.

      Sie hatte mit ihrem Mann nicht reden können. Er hatte zwar die Augen aufgeschlagen, aber gleich gesagt, er sei müde, als sie nach seinem Gespräch mit Beatrice fragte.

      Unsicher und schuldbewußt wie Marga doch war, wollte sie Dr. Behnisch nun erklären, daß ihre jüngere Tochter ein sehr eigenartiger Mensch sei.

      »Eine sehr intelligente Frau und hochbegabte Kollegin«, erklärte Dr. Behnisch ruhig. »Ich habe den allerbesten Eindruck gewonnen, Frau Ruhland.«

      »Aber sie hat nicht viel Familiensinn«, sagte Marga eigensinnig.

      »Dazu kann ich keine Stellung nehmen, aber ich weiß aus Erfahrung, daß dies eine Angelegenheit der gegenseitigen Gefühle und Einstellung ist. Ganz sicher ist sie ein Mensch, auf den man sich verlassen kann. Sie ist sofort gekommen, als sie benachrichtigt wurde. Sie wäre auch früher gekommen.«

      »Ich hatte doch nie daran gedacht, daß es so schlecht um meinen Mann stehen könnte. Beatrice hat mir das unverblümt gesagt. Für mich ist dies doch alles schrecklich, Herr Doktor.«

      »Das glaube ich Ihnen gern, Frau Ruhland, aber es ist eine Tatsache, mit der Sie fertig werden müssen, und ich bin ganz sicher, daß Frau Dr. Ruhland Ihnen beistehen wird.«

      Sie hörte aus seinen Worten doch heraus, daß er wenig auf ihre Andeutungen gab, die sie zu ihrer eigenen Rechtfertigung meinte, vorbringen zu müssen.

      Dr. Behnisch wußte nicht, was sich in dieser Familie abgespielt hatte, aber jetzt konnte er Rückschlüsse ziehen. Er hatte viel mit Eberhard Ruhland gesprochen und einen überkorrekten Bürokraten kennengelernt. Er kannte Frau Ruhland, eine labile Frau, die stets darauf bedacht war, alles um sie herum im besten Licht erscheinen zu lassen, die unsicher und verzagt war, daß ihr Mann nun nicht mehr bestimmen konnte. Er kannte auch Irene Ruhland, die trotz ihrer einunddreißig Jahre zwischen kindisch-albern und raffiniert-berechnend einzuordnen war, typisch die verwöhnte höhere Tochter, die sich überall Liebkind machen wollte und nicht zur Kenntnis nahm, wenn sie ignoriert wurde.

      Nun hatte Dr. Behnisch auch Dr. Beatrice Ruhland kennengelernt, eine selbstbewußte, kluge und sehr attraktive Frau, die beeindruckend wirkte, ohne wirken zu wollen.

      Ja, er konnte sich in etwa vorstellen, was sich da unter den Schwestern abgespielt haben mochte, als Beatrice heranwuchs. Aber sie würde sich ganz gewiß nicht einschüchtern lassen. Sie würde ihren Weg weitergehen wie bisher, dessen war er sicher.

      Zum erstenmal machte sich Marga Ruhland darüber Gedanken, als sie auf dem Heimweg war. Sie hatte sich vor dem Wiedersehen mit Beatrice gefürchtet, weil sie wußte, daß sie im Unrecht war, wenn sie das auch gar zu gern leugnen wollte.

      Sie mochte auch nicht zugeben, daß Beatrice ihnen allen haushoch überlegen war, als sie zu Hause Irene antraf, von der sie mit mürrischer Miene begrüßt wurde.

      »Du kommst spät, Mama«, sagte sie.

      »Ich habe noch mit Dr. Behnisch gesprochen, und vorher traf ich Beatrice vor der Klinik.«

      Irenes Augen begannen zu funkeln. »Sie hat es aber eilig«, sagte sie boshaft, »sie meint wohl, daß es wieder mal ans Erben geht.«

      Es gefiel Marga nicht, sie so reden zu hören, aber sie hatte auch nie gewagt, ihr zu widersprechen. Und nun fuhr Irene auch gleich fort: »Wir sollten lieber schon beiseite schaffen, was von Wert ist, damit sie nicht alles an sich raffen kann.«

      »Ich glaube nicht, daß sie das tun würde. Vergiß nicht, daß sie uns nie auf der Tasche gelegen hat.«

      »Aha, jetzt kommen schon die Vorwürfe gegen mich. Aber warum bin ich denn immer noch bei euch? Weil ich euch nicht allein lassen wollte. Meine liebe Schwester hat sich ja nie um euch gekümmert. Sie hat es sich gutgehen lassen bei Großmutter und sie dann ja auch ganz allein beerbt.«

      »Dir ist es ja wohl auch nicht schlecht ergangen bei uns«, sagte Marga bebend. »Beatrice legt keinen Wert darauf, mit uns länger zusammen zu sein. Sie wohnt bei den Bertrams.«

      Irene wurde blaß. Ihr Gesicht verzerrte sich. »Das ist doch typisch, sie hat überhaupt keine Hemmungen. Es macht ihr nichts aus, daß sie von Klaus mal den Laufpaß bekommen hat. Und jetzt tut sie auch noch seiner Frau schön.«

      »Ich weiß wirklich nicht, wie du alles siehst«, sagte Marga bestürzt. »Aber darüber will ich nicht diskutieren. Ich habe andere Sorgen. Mit Beatrice hat Eberhard sich unterhalten, als ich kam, war er wieder zu müde dazu.«

      »Er weiß doch gar nicht mehr, was er redet. Er war schon das ganz letzte Jahr so eigenartig. Ich bin auch nicht mehr mit ihm klargekommen.«

      »Es war wohl auch deshalb, weil wieder mal eine Verlobung auseinanderging, Irene. Er hat sich gefragt, warum du keine dauerhafte Bindung eingehen kannst, und ich frage mich das auch.«

      »Guter Gott, ich prüfe mich halt und auch die Männer, und wenn sich herausstellt, daß es nicht gutgehen kann, trenne ich mich lieber.«

      »Aber bei Robert hatte es doch den Anschein, daß er sich von dir getrennt hat.«

      »Weil er nicht erreicht hat, was er wollte«, sagte Irene mit einem frivolen Lächeln. »Man muß Grenzen setzen.«

      Marga war sich allerdings nicht sicher, daß ihre Tochter Irene Grenzen setzte. Sie hatte in all den Jahren schon oft genug erlebt, daß Irene keine Skrupel kannte, wenn ihr ein Mann gefiel. Aber sie wußte auch, daß sie den Kürzeren ziehen würde, wenn sie darauf zu sprechen käme.

      Ja, es war schwer, sich so manches einzugestehen, weil sie letztlich nicht mehr rückgängig machen konnte, was sie in einer blinden Liebe zuviel getan hatte für die eine Tochter, zuwenig für die andere. СКАЧАТЬ