Название: Die HexenLust Trilogie | Band 2 | Erotischer Roman
Автор: Sharon York
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: HexenLust Trilogie
isbn: 9783862776047
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Impressum:
Die HexenLust Trilogie | Band 2 | Erotischer Roman
von Sharon York
Sharon York liebt Romantik, heiße Küsse am Strand und den Gedanken, dass es das Happy End wirklich geben könnte. Sharon ist 1984 geboren, lebt in der Nähe von Düsseldorf und veröffentlicht seit mehreren Jahren ihre humorvoll-frechen Texte und Geschichten. In ihren Büchern begegnen sich knisterndes Verlangen und Leidenschaft, garniert mit anregenden Pointen und einem Hauch Erotik.
Lektorat: Nicola Heubach
Originalausgabe
© 2017 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: © digihelion @ istock.com
Umschlaggestaltung: www.heubach-media.de
ISBN 9783862776047
www.blue-panther-books.de
Unterdrückte Gefühle
So fühlte sich also ein Date an.
Nachdenklich stocherte ich in meiner Pasta, legte den Rand des Weinglases an meine Lippen und goss den Rest des sündhaft teuren Burgunders in mich hinein. Sofort wies ich den Kellner an, mir nachzufüllen. Der Blick des Mannes auf mein eng anliegendes, schwarzes Abendkleid entging mir nicht.
Maddox allerdings auch nicht.
»Schmeckt es dir?«, wollte er mit fürsorglicher Miene wissen, dabei funkelte er den Kellner an, als würde er ihn am liebsten mit einer Druckwelle aus dem Restaurant pusten. Beruhigende Musik schwirrte durch den Raum und vermischte sich mit dem Gemurmel der anderen Gäste zu einer ganz eigenen Symphonie.
Ich blickte hoch und versuchte, mir ein Lächeln aufzuzwingen.
»Doch, es schmeckt hervorragend. Vielen Dank für die Einladung.«
Plötzlich wirkte er ein wenig nervös. »Ich wusste nicht, was ich dir sonst schenken sollte.« Maddox erhob das Glas. »Alles Gute zum Geburtstag.«
Er war so süß, wenn er versuchte, die Welt der Menschen zu verstehen. Meine Worte waren nicht mehr als ein Flüstern. »Dankeschön.«
Wir stießen an und beugten uns über den Tisch, damit wir uns küssen konnten. Dann nahm ich noch einen Schluck Wein.
»Kannst du dich noch an deinen 24. Geburtstag erinnern?«, wollte ich schließlich wissen.
Maddox lehnte sich zurück und überlegte lang. Schließlich schüttelte er den Kopf. »Nicht wirklich«, seufzte er. »In der Hölle altert man anders als hier.«
Er hatte sich wirklich Mühe gegeben. Die schwarzen Haare waren zu einem lockeren Scheitel gekämmt und seine Uniform hatte er gegen einen Nadelstreifenanzug ausgetauscht. Das schwarze Hemd trug er offen, seine lang gezogene Narbe, ein Andenken aus seiner Zeit in der Hölle, blitzte über dem Hemdkragen hervor und schimmerte rötlich im Kerzenschein. Auch in diesem Outfit war sein wundervoll geschnittenes, vom ewigen Feuer der Hölle braungebranntes Gesicht eine Augenweide.
Als wäre ihm plötzlich etwas ganz Wichtiges eingefallen, trank er hastig einen Schluck Wein und griff schließlich in die Tasche seines Jacketts. »Das hätte ich fast vergessen. Es ist nur eine Kleinigkeit.«
Meine Augen weiteten sich, als er eine kleine, rote Schachtel über den Tisch schob. Behutsam öffnete ich den Deckel und hielt die Halskette vor meine Augen. Die Worte verließen beinahe automatisch meine Lippen. »Höllenfeuer.«
»Du hast deins beim Kampf mit Nikolai verbraucht. Ich wollte dir ein neues schenken.«
Fasziniert fuhr ich mit dem Daumen über die gläserne Träne. Sofort flackerte das Feuer der Hölle im Inneren des Glases, so rot und glühend, dass ich meinte, meine Hand würde im nächsten Moment verbrühen. Ich brachte keinen weiteren Ton heraus, meine Augen hafteten auf der flammenden Träne. Würde ich sie jetzt und hier zerdrücken, würde sich ein Tor zur Hölle öffnen. Die Kette war eine überaus starke Waffe. Ich hatte nicht einmal gewusst, dass noch ein anderes Amulett dieser Art existierte. Eigentlich sollte so etwas in der Hochsicherheitsabteilung für magische Artefakte liegen ... und er schenkte es mir einfach mal so zum Geburtstag.
»Du hasst es, oder?«
»Nein, nein«, stammelte ich. »Es ist ... wunderschön.«
Er lächelte mich an und war sofort auf den Beinen, um mir die Kette anzulegen.
»Maddox, wie geht so etwas? Ich wusste nicht einmal, dass ein zweites Amulett existiert.«
»Beziehungen – wenn man ein Sohn des Teufels ist, bringt das auch gewisse Vorteile mit sich«, entgegnete er augenzwinkernd, während er sich wieder hinsetzte.
Ich brachte kein Wort mehr heraus und streichelte gedankenverloren über das Amulett. Eigentlich hätte ich glücklich sein müssen. Ein toller Mann hatte mich in eines der exklusivsten Restaurants der Stadt eingeladen, beruflich lief es besser denn je und meine Kräfte als Hexe wuchsen stetig.
»Du wirkst abwesend«, sagte Maddox milde lächelnd, während er sein Steak schnitt.
»Ich musste an das letzte Jahr denken. Unsere Erfolge, unsere Niederlagen.«
Maddox kaute genüsslich und doch spürte ich wieder diese Distanz zwischen uns. Wir trafen uns nun schon seit ein paar Monaten. Es war noch nicht lange her, dass wir seinen Halbbruder Nikolai in die Hölle geschickt hatten, im Zirkel war es ruhig und ausnahmsweise hatte ich mal so etwas wie Freizeit. Dennoch ... irgendetwas zwischen uns stimmte nicht. Und das, obwohl der Sex fantastisch war und ich mit ihm über alles reden konnte. Fast zumindest.
Manche würden das Beziehung nennen, doch wir beschrieben es weiterhin einfach nur als Dating. Zumindest trafen wir uns nicht mit anderen Menschen. Oder Dämonen. Ein stillschweigendes Abkommen zwischen mir und meinem ... ja was eigentlich? Festem Freund? Liebhaber? Irgendwas dazwischen? Immerhin hatten wir gemeinsame Fotos in unseren Geldbörsen. Doch egal, wie sehr ich mich auch bemühte, ihm nahe zu sein, diese unsichtbare Barriere schien allgegenwärtig. Warum müssen Beziehungen eigentlich immer so kompliziert sein?
Ich legte das Besteck auf den Teller, tupfte mir mit der Serviette über meine Lippen und war bereit zum Kampf. Es war Zeit, einige Dinge anzusprechen, bei denen er sonst immer Hals über Kopf die Flucht ergriff. Angriffslustig funkelte ich ihn an und holte anschließend Luft, als müsste ich für diesen Satz meine Kraft sammeln. »Maddox, was ist los mit dir?«
Er zögerte einen Moment, als ob sein Verstand den Satz erst richtig einordnen musste. »Was meinst du?« Er nahm noch einen Schluck, legte das Besteck beiseite und überkreuzte anschließend die Finger auf dem Tisch. Dann schwieg er.
»Du hast immer noch Angst, oder?«, setzte ich erneut an. Mehr eine Feststellung, als eine Frage. Zu oft hatten wir nun darüber geredet.
Kurz lachte er auf. »Wovor sollte ich denn Angst haben? Ich war doch schon in der Hölle. Folter durch meinen Vater, Entbehrungen, ewige Qualen – da kann nicht mehr viel kommen, oder?«
Ja, er hatte recht und immer, wenn er einen Satz dazu verlor, sah ich in seinen Augen etwas blitzen. Nur einen Hauch von Traurigkeit, als würde er СКАЧАТЬ