Butler Parker 181 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker 181 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker

isbn: 9783740960056

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СКАЧАТЬ seinen schwarzen Zweireiher hatte er sich einen ebenfalls schwarzen Covercoat gezogen. Auf dem Kopf thronte ein Bowler, im Volksmund respektlos Melone genannt. Am angewinkelten linken Unterarm hing sein altväterlich gebundener Universal-Regenschirm.

      »Ich bin äußerst guter Stimmung, Mr. Parker«, verkündete Lady Agatha, »wohin werde ich jetzt fahren?«

      »Mylady dachten an eine kleine Tour in den Südwesten der Stadt«, behauptete Josuah Parker, »Mylady gehen davon aus, daß Mr. Vince Preston eine Verfolgung einleiten wird.«

      »Richtig«, bestätigte sie, obwohl sie an so etwas überhaupt nicht gedacht hatte, »oder wollte ich da nicht einen bestimmten Club besuchen?«

      »Den Club namens ›Granada‹, Mylady«, bestätigte der Butler, »aber dort dürfte man bereits hoffnungsfroh auf Mylady warten, da die beiden Besucher diesen Club als das Hauptquartier des Grizzly bezeichneten. Sie dürften ihren Arbeitgeber entsprechend informiert haben.«

      »Ich werde stets das tun, was man von mir eben nicht erwartet«, erklärte Agatha Simpson und nickte wohlwollend, »haben Sie bereits Erkundigungen über dieses Subjekt eingezogen?«

      »Es handelt sich um einen in der Tat sehr gefürchteten Mann«, entgegnete Josuah Parker. »Mr. Vince Preston hat sich vor etwa anderthalb Jahren hier in London etabliert, um es mal so auszudrücken. Nach Lage der Dinge ist er gewillt, sein privates Imperium noch weiter auszubauen.«

      »Und was macht der gute Pickett?« wollte die Lady wissen.

      »Meine Wenigkeit konnte ihn bereits informieren«, sagte der Butler. »Mr. Picketts Aufmerksamkeit gilt ab sofort dem Mitarbeiter des Chief-Superintendent. Darüber hinaus sammelt er aber auch noch Hinweise, die den erwähnten Grizzly betreffen.«

      »Ich denke, ich habe die Weichen wieder mal gut gestellt«, lobte sich die ältere Dame, »gehen wir, Mr. Parker, lassen wir die Gangster nicht länger warten.«

      Parker geleitete seine Herrin zum Wagen, der dicht vor dem überdachten Vorbau parkte. Bei diesem Gefährt handelte es sich um ein ehemaliges Londoner Taxi, das einen sehr angejahrten Eindruck machte. Technisch traute man diesem hochbeinigen und eckigen Wagen wirklich nichts zu, doch dieser Eindruck täuschte. Der Wagen war nach Josuah Parkers Vorstellungen umgemodelt worden. Neben einem ungewöhnlich leistungsstarken Motor verfügte Parker noch zusätzlich über einige Einrichtungen, um Angreifer abzuwehren. Eingeweihte nannten diesen Wagen nicht ohne Grund eine Trickkiste auf Rädern.

      Von der nahen Durchgangsstraße aus konnte weder Parker noch Lady Simpson unter Beschuß genommen werden. Nachdem die ältere Dame im Fond des Wagens Platz genommen hatte, setzte Parker sich ans Steuer und ließ sein hochbeiniges Monstrum langsam anrollen.

      Er umfuhr die Blumenrabatte in der Mitte des Vorplatzes und steuerte dann das schmiedeeiserne Einfahrtstor an. Als er es passierte, entdeckte er ohne Schwierigkeiten den Wagen, in dem man auf Mylady und ihn wartete. Es handelte sich um einen kleinen Sportwagen italienischer Schule, in dem zwei Männer saßen. Sie trugen Sonnenbrillen und studierten unnötigerweise eine Stadtkarte.

      Nachdem Parker den Wagen passiert hatte, setzte der Sportwagen sich in Bewegung und nahm die Verfolgung auf. Die Dinge erhielten damit ihren fest vorausgeplanten Verlauf.

      *

      »Ich werde doch wohl hoffentlich verfolgt, oder?« erkundigte sich Agatha Simpson bereits nach wenigen Minuten.

      »In der Tat, Mylady«, erwiderte der Butler, »es handelt sich um einen italienischen Sportwagen mit zwei Insassen.«

      »Und wo werde ich die beiden Lümmel zur Rede stellen, Mr. Parker?«

      »Hegen Mylady spezielle Wünsche?«

      »Ich lasse Ihnen da völlig freie Hand, Mr. Parker.«

      »Wären Mylady mit dem Flughafen einverstanden?«

      »Genau das wollte ich gerade sagen, Mr. Parker.« Sie nickte wohlwollend, »wie gut Sie mich doch inzwischen verstehen. Nur weiter so.«

      Parker enthielt sich einer Antwort und konzentrierte sich auf den Straßenverkehr. Er fuhr über die M4 und ging davon aus, daß sich hier auf der sehr belebten Schnellstraße wohl kaum etwas ereignen würde. Dennoch blieb er auf der Hut. Vince Preston hatte jahrelang in den Staaten gelebt und entsprechende Mitarbeiter engagiert. Gangster dieses Zuschnitts waren nicht zimperlich.

      Parker konnte sich ferner vorstellen, daß ein Kraftprotz wie Vince Preston alles daransetzen würde, die erlittene Scharte wieder auszuwetzen. Niederlagen ertrugen solche Menschen nicht. Sie wollten um jeden Preis das letzte Wort haben.

      In der Höhe von Cranford Park verließ Parker mit seinem Wagen die M4 und bog nach Süden ab. Der kleine Sportwagen folgte beharrlich, und der Fahrer gab sich noch nicht mal die Mühe, dies zu verschleiern.

      Doch damit befand er sich bereits auf der Verliererstraße. Parker konnte in dieser Region, die nicht mehr so dicht bebaut war, die Kraft seines Wagenmotors geschickt ausspielen. Er gaukelte dem Fahrer des Sportwagens nun vor, sich absetzen zu wollen, ließ sich dann wieder einholen und machte sich zum gehetzten Wild, das nur noch die angstvolle Flucht kennt. Dieses neckische Spiel trieb er einige Minuten lang, bis er die Verfolger genau dort hatte, wohin er sie haben wollte. Als ein freies Gelände erreicht war, täuschte Parker einen Motordefekt vor. Er legte einen der vielen Kipphebel auf dem Armaturenbrett um und produzierte augenblicklich eine weiße Dampfwolke, die aus dem Kühlerverschluß drang. Parker verriß einige Male das Steuer, brachte das hochbeinige Monstrum in Schaukelbewegung und minderte dann jäh das Tempo.

      Die beiden Verfolger im Sportwagen schöpften keinen Verdacht. Blitzschnell holten sie auf und schoben sich mit dem Sportwagen an den immer langsamer werdenden schwarzen Wagen des Butlers heran. Der Beifahrer stemmte sich aus dem Sitz und gab Parker ein Zeichen, anzuhalten.

      Der Butler kam diesem Wunsch nach und ließ seinen Wagen ausrollen. Gleichzeitig öffnete er das Wagenfenster und machte sich bereit, seinen Verfolgern eine Überraschung zu servieren. Sie bestand aus einem völlig normal aussehenden Kugelschreiber, deren beide Hälften er gegeneinander verdrehte. Anschließend warf er diesen Kugelschreiber mit leichter Hand in den offenen Sportwagen.

      Und dann passierte es bereits ...

      Aus dem Kugelschreiber schoß eine weiße Nebelwolke, die dem Fahrer die Sicht nahm. Er bremste übertrieben hart, brachte seinen Wagen ins Schlingern und anschließend von der Straße. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis der Sportwagen auf einer sumpfigen Wiese landete und mit den Reifen tief einsackte.

      »Wegen mir hätte der Wagen sich überschlagen können«, sagte die ältere Dame boshaft, »Sie haben wieder mal zuviel Rücksicht genommen, Mr. Parker.«

      »Hoffentlich können Mylady meiner Wenigkeit noch mal verzeihen«, lautete Parkers Antwort. Er stieg aus und wartete auf das Erscheinen der Männer, die im dichten Nebel verschwunden waren. Auch der Sportwagen war jetzt nicht mehr zu sehen.

      In Parkers schwarz behandschuhten Händen befand sich eine Gabelschleuder, die einen soliden Eindruck, machte. Die beiden Gummistränge, die vorn an den Gabelenden befestigt waren, warteten auf viel Kraft, um sich dehnen zu lassen.

      In der Lederschlaufe der Zwille lag bereits das erste Spezialgeschoß des Butlers. Es handelte sich um eine Tonmurmel, die der Butler aus einer seiner vielen Westentaschen geholt hatte. Lady Agatha hatte inzwischen ebenfalls den Wagen verlassen und räsonierte.

      »Natürlich СКАЧАТЬ