Der exzellente Butler Parker 5 – Kriminalroman. Günter Dönges
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Der exzellente Butler Parker 5 – Kriminalroman - Günter Dönges страница 5

Название: Der exzellente Butler Parker 5 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der exzellente Butler Parker

isbn: 9783740933012

isbn:

СКАЧАТЬ mit der Pflege der Gartenanlagen beschäftigt waren. Sie trugen grüne Latzhosen und karierte Baumwollhemden. Einer von ihnen hatte einen Spaten geschultert, der andere trug eine Sichel in der Hand.

      Beide kamen rasch näher und besahen sich den Schaden an dem Jaguar. Dann musterten sie Agatha Simpson, ihren Butler und sein Fahrzeug mit mißtrauischen Blicken.

      »Sie haben Ihren Führerschein wohl in der Tombola gewonnen«, spottete der Gärtner mit der Sichel und warf Parker einen mißbilligenden Blick zu. »Oder haben Sie etwa Ihr schwergewichtiges Schätzchen ans Steuer gelassen?« Er deutete mit dem Daumen auf Lady Agatha.

      Das hätte er besser nicht getan, denn auf abfällige Bemerkungen, die ihre Figur betrafen, reagierte Mylady besonders sensibel.

      »Habe ich recht gehört, Mister Parker?« erkundigte sie sich, und der drohende Unterton in ihrer Stimme ließ nichts Gutes ahnen. »Hat dieser ungehobelte Gartenarbeiter soeben eine Dame der ersten Gesellschaft beleidigt?«

      »Mylady haben den juristischen Tatbestand mit geradezu bewundernswerter Präzision in Worte gefaßt«, stimmte der Butler ihr zu.

      Er hatte das letzte Wort noch nicht gesprochen, als Mylady schon zu einer ihrer gefürchteten Ohrfeigen ausholte. So überraschend setzte sich ihre Linke auf die Kinnlade des Mannes, daß er noch nicht mal zum Schutz die Arme hochreißen konnte.

      Als hätte er Gummi in den Knien und Whisky im Gehirn, torkelte der Gärtner hin und her. Er absolvierte ungeschickte Tanzschritte und ließ seine Sichel fallen, bevor er sich in einem Busch lachsfarbener Edelrosen zu dorniger Ruhe legte.

      »Hoffentlich wissen Sie jetzt, wie man sich einer Dame gegenüber benimmt«, rief Lady Agatha hinter dem Mann her, bevor er zwischen Blättern und Blüten versank.

      Im selben Moment stieß sein Kollege ein Gebrüll aus, als wäre er getroffen worden. Wütend stürzte er auf Lady Agatha los und holte mit dem Spaten aus.

      Doch Butler Parker war um entscheidende Sekundenbruchteile schneller und durchkreuzte diese unfreundlichen Absichten nachhaltig.

      Mit der bleigefütterten Spitze seines Universal-Regenschirmes tippte er gegen die Handgelenke des Mannes, der eben zu wuchtigem Schlag ausholte. Der Angreifer hielt mitten in der Bewegung inne wie ein Roboter, dem man den Strom abgeschaltet hat.

      Mit glasigen Augen starrte er den Butler an. Sein Mund schien Flüche zu formen, doch über seine Lippen kam nur ein schwaches Glucksen.

      Daß der Spaten gerade über seinem Kopf schwebte, schien er vergessen zu haben. Der Schmerz in den rasch schwellenden Handgelenken war so übermächtig, daß er den Stiel losließ, so daß das eiserne Blatt ungehindert den Gesetzen der Schwerkraft folgen konnte.

      Mit dumpfem Glockenton legte es sich auf seinen Schädel und nahm ihm jeden Drang zu weiteren Aktionen. Er knickte in den Knien ein und bettete sich wie ein Schoßhund zu Myladys Füßen.

      »Richten Sie Miß Heart aus, daß die Umgangsformen ihres männlichen Personals sehr zu wünschen übrig lassen«, trug die ältere Dame der Frau auf, die dem Schauspiel fassungslos gefolgt war. »Eine Lady Simpson ist es nämlich nicht gewöhnt, sich beleidigen zu lassen.«

      »Das ist eine Feststellung, die meine Wenigkeit aus Erfahrung nur mit allem Nachdruck unterstreichen kann«, pflichtete Parker ihr bei. »Wegen der Regulierung des Unfallschadens sollte man sich mit Miß Heart persönlich in Verbindung setzen.«

      Er wandte sich an die Frau, die noch immer etwas blaß schien. »Es sei denn, der Jaguar wäre Ihr persönliches Eigentum.«

      »Nein, nein! Der gehört natürlich Miß Heart«, gab die Frau zurück. »Oder haben Sie schon mal eine Köchin kennengelernt, die sich einen Jaguar leisten kann?«

      »Bisher nicht, soweit meine Wenigkeit sich erinnern kann«, erklärte der Butler, bevor er noch einen angenehmen Nachmittag wünschte und seiner Herrin beim Einsteigen half.

      *

      »Selbstverständlich werden Sie zunächst das Alibi dieser Schauspielerin überprüfen, Mister Parker«, verlangte Lady Agatha, während Parker sein hochbeiniges Monstrum wieder stadteinwärts lenkte. »Ich lasse mir doch von einer Köchin keinen Bären aufbinden! Wenn Miß Part wirklich verreist wäre, hätte sie doch ihr Auto mitgenommen.«

      »Darf man Mylady höflichst darauf aufmerksam machen, daß es sich bei den Bahamas um Inseln handelt, die nur mit dem Schiff oder auf dem Luftweg zu erreichen sind?« gab der Butler zu bedenken.

      »Das spielt überhaupt keine Rolle!«

      überging die ältere Dame den Einwand. »Für mich steht jedenfalls fest, daß diese Frau nicht auf den Bahamas ist. Sonst hätte sie ja auch die Überfälle nicht begehen können.«

      »Sollte sich jedoch herausstellen, daß Miß Heart sich tatsächlich seit mehreren Tagen auf den Bahamas aufhält, wäre das der Beweis für ihre Unschuld, wenn man sich diesen Hinweis erlauben darf«, entgegnete Parker und erntete mißbilligendes Grollen.

      »Sie werden sehen, daß ich recht habe«, beharrte die Detektivin. »Mein genialer Spürsinn hat mich noch nie im Stich gelassen. Übrigens, Mister Parker, werde ich immer noch nicht verfolgt?«

      Der Butler sah noch mal in den Rückspiegel, obwohl er das gewohnheitsmäßig sehr oft tat. »Man bedauert aufrichtig, Mylady keine erfreulichere Mitteilung machen zu können, aber die Straße hinter Myladys Fahrzeug ist völlig leer.«

      »Das ist sehr ungünstig«, stellte Agatha Simpson mit bekümmerter Miene fest.

      »Ungünstig?« fragte Parker nach.

      »Ungünstig für meinen Kreislauf«, erläuterte Agatha Simpson. »Er braucht ab und zu eine kleine Aufmunterung. Der Mensch fühlt sich eben nur dann im Vollbesitz seiner Kräfte, wenn er diese Kräfte sinnvoll einsetzen kann.«

      »Dieser Feststellung hat meine Wenigkeit nicht das geringste hinzuzufügen«, pflichtete der Butler ihr bei.

      »Um so bedauerlicher ist es, daß man mich daran hindert, meine Kräfte auf sinnvolle Weise einzusetzen. Eben hatte ich ja nicht mal Gelegenheit, meinen Pompadour zu benutzen, weil Sie mit Ihrem unseligen Schirm dazwischenkamen, Mister Parker«, fuhr die Detektivin fort. »Und jetzt läßt sich kein Verfolger blicken. Da wird mir nichts anderes übrigbleiben, als ein Stärkungsmittel zu nehmen, sobald ich zu Hause bin.«

      Parker ließ sein schwarzes Monstrum etwas schneller fahren. Er wußte aus Erfahrung, daß Mylady ungeduldig wurde, wenn ihr unterwegs die vorzüglichen Stärkungsmittel einfielen, die im heimischen Shepherd’s Market auf sie warteten.

      Bei der Ausstattung ihrer Hausapotheke achtete Agatha Simpson nämlich peinlich genau darauf, daß nur Flaschen angeschafft wurden, die die Etiketten renommierter französischer Kognakhersteller trugen.

      Bald würde er diese Apotheke wieder auffüllen müssen, dachte Parker, während er in die stille Straße einbog, an der das zweistöckige Fachwerkgebäude lag. In den letzten Wochen hatten sich die Kreislaufprobleme seiner Herrin gehäuft.

      »Und vergessen Sie nicht, endlich diesen Mister Dapton aufzusuchen, oder wie der Mensch heißt«, ordnete sie noch an, als der Butler ihr aus dem Wagen half. »Sie wissen schon: der Regisseur. Ich sagte Ihnen doch bereits gestern, daß dieser Mann höchstwahrscheinlich über wichtige Informationen verfügt. Holen Sie alles СКАЧАТЬ