Krimis & Erotische Erzählungen. Walter Serner
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Krimis & Erotische Erzählungen - Walter Serner страница 5

Название: Krimis & Erotische Erzählungen

Автор: Walter Serner

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027207503

isbn:

СКАЧАТЬ meist mißlungene Versuch, wenn’s finster wird, aus einer Bar ein Vergnügungslokal zu machen.«

      »Na, härns, auf die Baren da laß i nix kommen. Und gwies nöt auf die Odeonsbar.«

      »Ich mache mich anheischig, Ihnen zu beweisen, daß Sie sich in Wirklichkeit bisher in der Odeonsbar fadisiert haben.«

      »I und mi fadisiert?« Der beleibte Herr blieb empört stehen. »I mi? Wie wollns mer denn nacher dös beweisen, ho?«

      »Ich schlage den Tatsachenbeweis vor: Sie gehen mit mir in die Odeonsbar.«

      »No und nacher …«

      »Und das, was Sie da an meiner Seite erleben werden, wird alles Dagewesene derart in den Schatten stellen, daß Sie, wenn Sie diesen Abend mit den früheren vergleichen werden, sich eingestehen müssen, sich zum ersten Mal nicht fadisiert zu haben.«

      »Dös wolln mer segn, Sie Aufschneider.«

       »Sie stimmen also zu?«

      »Kommens, Sie Döfinist Sie.« –

      Sie saßen noch nicht, als eine Dungyerszki bekannte Stimme aus einer Ecke der Bar schrie: »Jessas, der Zki!«

      Die bereits angetrunkene Milli stellte alsbald drei Damen und zwei Herren Dungyerszki als den frechsten und gescheitesten Fremdling von München vor und fiel hierauf, gleichzeitig mit den drei restlichen Damen, dem beleibten Herrn freudeschluchzend um den Hals.

      Als dieser morgens gegen vier Uhr in eine Droschke gerollt wurde, lallte er Dungyerszki weinend zu: »Zki, du bischt das fidelste Luder, was mir in München derzeit ham.«

      Milli, die am Arme Dungyerszkis um ihre Lotrechte sich bemühte, bekräftigte diese Auffassung durch einen leidenschaftlichen Schlag auf seinen Bauch. Und als Dungyerszki eine zweite Droschke heranwinkte, stammelte sie begeistert: »Jetzt sag mir bloß, Zki, wo du im Handumdrehn den Oberhuber auftriebn hast. Dös is ja der reichste Fleischer ausm Sendlingerviertl.«

      Dungyerszki zuckte wegwerfend die Achseln. Dann sagte er unnachahmlich: »Kudlacher Straße 16.«

      »Ja, der Kopp!« seufzte Milli träumerisch …

      Am nächsten Nachmittag kaufte sich Dungyerszki bei Tietz einen hellgrauen Anzug, dessen Hosen an den Seiten dunkle Lampas aufwiesen, einen braunen, kühn gewölbten Kiki und einen schwarzen Spazierstock mit Elfenbeinknopf.

      Dergestalt verbessert erschien er um fünf Uhr an der Seite Millis in der zu dieser Stunde nur von Animierpersonal besetzten Odeonsbar, deren Direktor auf Millis und sämtlicher Anwesenden dringendste Empfehlung hin ihn mit einem Anfangsfixum von hundert Mark monatlich und zehn Prozent vom erzielten Weinkonsum als Schlepper engagierte. In dieser Eigenschaft war er von Milli, die in ihm bereits den hervorragendsten Geist des Kontinents sah und ihren endgültigen Typ, privatest längst auf halbpart verpflichtet worden.

      Nach wenigen Wochen versorgte Dungyerszki auch andere Damen gegen ein monatliches Fixum privatest und galt bald nicht nur als die größte Definitions-Attraktion des beliebten Lokals, sondern unter dem Namen ›der lange Zki‹ als der bedeutendste Schlepper von München.

      Zwei Ochsen

       Inhaltsverzeichnis

      Ein Geräusch, als scharrten hundert Hühner, begann andauernd zu werden.

      Pufke tat, als ließe er sich nicht stören: »Ja, ik lieje kaum auf det Sofa neben die Vabindungstür, die mir von meinem Nachbar trennte …«

      »Daher der Name Verbindungstür,« stöhnte Pollak.

      »Also ik sitze möjlichst vornehm im Boardinghouse, Kurfürstendamm. Da platzt een Rohrpostwisch: ›Löser stinkt schon. Sag schön adieu. Aber fixe. Dein Bumbum!‹ Klingeln, Packen, Auto war eens.«

      »Drei!« höhnte Pollak.

      »Moment! Kennste die Rita Pepilla? Schonglöse! Nich?«

      Pollaks Zungenspitze liebkoste verächtlich seine Oberlippe.

      »Na, die hockte damals im selben Jang und besuchte mir jerade beis heftigste Packen. ›Wat machste denn?‹ haucht die Jans, ›Ik ziehe aus,‹ saje ik und denke mir: zaspring! ›Nanu, aba wohin denn?‹ fragt sie und jlotzt wie der janze Zoo. ›In die Schweiz!‹ saje ik. Nu aba kiekst det Biest, det die janze Anstalt wackelt und ik ihr mit ner Socke die Fresse stopfen muß …«

      »Mahlzeit!« Pollak resignierte gut gebrochenen Auges.

      »Ab’an feines Weib jewesen, die Rita – ffffffff … Moment!« Pufke sprang auf und stieß einem allem menschlichen Ermessen nach jüngeren Fräulein, das seit längerem mit einer Miederplanchette ohrenbetäubend einen Blechtopf malträtierte, diesen mit dem Fuß aus der Hand: »Ik werde dir jeben!«

      »Tempus falsch, Vokabel falsch!« stellte Pollak, sich bemühend, deutlich zu grinsen, sachlich fest.

      »Halt die Schnute!« schrie Pufke, sehr ärgerlich, weil er es für eine Beleidigung hielt und Emma, das jüngere Fräulein, sichtlich Ohnmachtsähnliches produzierte.

      »Julius, Haltung! Emmachen s-t-simuliert!« probierte Pollak, das schwarze Auge unverwandt auf Emma gezielt.

      »Ph!« ließ diese augenblicklich sich vernehmen und drehte sehr geschmeidig die halbnackten Schultern. »Quatschköppe! Von heute an schlafe ik überhaupt nur noch mit meine Plüschpuppe.«

      »Lebensgroß?« hauchte Pollak.

      »Hat sich wat mit euch.« Emmas Linke ergriff energisch und vielversprechend ihren Busen. Gleichwohl senkte sie ein Auge langsam auf Pollak.

      »Je nun, Plüsch macht heiß!« Pufkes Hochdeutsch sollte die soeben erlangte Haltung unterstreichen, hatte jedoch lediglich das oft schon stattgefundene Schicksal, ganz außerordentlich komisch zu wirken.

      Man rülpste, gluckste, kicherte und summte einher.

      Pufke, nichts Böses ahnend, hub an weiter zu erzählen: »In der Schweiz …«

      »Kusch!« zischte Emma. »Deine Rita is uns zwida.«

      Und Pollak fiel prompt ein: »Jules, sei nich so kühl.«

      Pufke fühlte auch jetzt noch nichts dräuen und schlug großartig vor, zu pokern.

      Da es sich alsbald herausstellte, daß die zu dieser Beschäftigung erforderliche Zahl von Karten bloß um achtzehn herum sich bewegte, ordnete Emma entschlossen ihre Coiffure, erhob sich herausfordernd kompliziert und spie kräftig, aber formvollendet ins Zimmer.

      »Na det is aba …« Pufke ließ beunruhigt die Karten knattern.

      Pollaks Haupt pendelte teils sorgenschwer, teils hoffnungsträchtig.

      Plötzlich drehte Emma sich auf ihrem Absatz herum (besonders schwungsicher, weil gummilos), hieb mit der Hand durch die Luft, daß die Finger scharf pfitschten, und flötete: »Salo, Süßer, kommste mit?«

      Die СКАЧАТЬ