Название: Liebe im Hochland
Автор: Barbara Cartland
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland
isbn: 9781788670500
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»Das ist raffiniert von Ihnen!« merkte der Engländer an.
»Ich dachte, es ist sicherer. Ich konnte doch kein Risiko eingehen mit etwas, was Millionen von Pfund wert ist!« erwiderte der Schotte.
»Wenn es so ist, wird der Herzog alles für sich und seinen Clan beanspruchen«, warnte der Engländer.
»Das ist es ja, warum wir nicht zulassen können, daß er uns in die Quere kommt, wenn wir unserem Ziel nahe gekommen sind«, sagte der Schotte.
Es war ein harter Ton in seiner Stimme. Isa lief es kalt über den Rücken.
»Sind Sie bereit, ihn mit Ihren eigenen Händen zu erledigen?« fragte der Engländer.
Der Schotte lachte, doch es klang nicht freundlich.
»So ein Narr bin ich nicht! In dieser Gegend kann einem Mann leicht etwas zustoßen - ein Jagdunfall im Moor etwa. Er kann aber auch auf den Klippen ins Stolpern geraten und ins Meer stürzen oder vom Turm seiner Burg fallen.«
»Ich verstehe«, sagte der Engländer langsam. »Aber es bleibt trotzdem ein Risiko.«
»Alles ist ein Risiko«, hielt der Schotte ihm entgegen. »Doch wenn wir den Schatz finden, hat dann noch irgendetwas anderes Bedeutung?«
»Nein, natürlich nicht«, stimmte der Engländer zu. »Rory muß aber sofort Verbindung mit uns aufnehmen - oder besser mit Ihnen. Sofort. Dann können wir nachsehen, ob die Dinge, die jahrelang versteckt waren, die Zeit auch unbeschadet überstanden haben.«
»Alter kann Gold, Silber und Juwelen nichts anhaben«, meinte der Schotte überzeugt.
»Sagen Sie Rory, er soll es so handhaben, wie wir es besprochen haben. Geben Sie ihm schon etwas Geld, damit er bei Laune bleibt«, sagte der Engländer.
»Ich hatte gehofft, Sie würden das machen«, erwiderte der Schotte.
Der Engländer lachte verhalten, als hätte er nichts anderes erwartet.
Isa meinte jetzt, daß sie sich wieder dem Eingang näherten, denn auf ein Pfeifen hin erschien Sekunden später Rory.
»Rory, wir haben entschieden, es so zu machen, wie du es vorgeschlagen hast«, teilte ihm der Schotte mit.
»Hier hast du ein paar Goldmünzen. Möglicherweise wirst du einige Auslagen haben«, fügte der Engländer hinzu.
»Danke schön, Sir, danke Ihnen!« murmelte Rory.
»Wir gehen jetzt, einer nach dem anderen«, sagte der Schotte mit befehlsgewohnter Stimme. »Du gehst zuerst, Rory. Bleib am Ufer und nahe den Klippen. So kann dich keiner vom Moor her sehen.«
Rory hatte sicherlich mit seinem Zeigefinger an die Mütze getippt und war gegangen. Es herrschte Stille, bis der Schotte sagte: »Auf Wiedersehen, Partner! Ich werde mit Ihnen Kontakt aufnehmen, sobald ich von Rory höre. Sind Sie noch immer am selben Ort anzutreffen?«
»Ja, es ist sehr angenehm dort. Ich werde da sein, bis Sie nach mir schicken.«
»Gut! Ich hoffe, das wird in ein, zwei Tagen der Fall sein.«
Isa nahm an, daß sich der Engländer in die entgegengesetzte Richtung entfernte wie Rory. Das war der Weg, den sie gekommen war.
Dann herrschte Stille.
Gerade wollte sie ihren Kopf heben und sich überzeugen, daß sich niemand mehr in der Höhle aufhielt, als sie ein schwaches Geräusch vernahm.
Vielleicht hatte sich der Schotte an einem Felsen gestoßen. Es genügte ihr jedoch, um sich still und steif hinzulegen, den Kopf fest auf den Boden gepreßt.
Zu schrecklich wäre es gewesen, wenn sie sich zu hastig bewegt und er dabei entdeckt hätte, daß Isa das Gespräch belauscht hatte.
Sie war sicher, der Schotte würde sich auch ihrer entledigen, so wie er es offenbar ja auch mit dem Herzog zu tun beabsichtigte.
Wenn er sie hier in der Höhle töten würde, wer würde sie hier schon finden?
Eine andere Möglichkeit, die sich bot, war das Meer. Keiner würde sehen, wie sie ertränkt wurde.
Nach einer ihr endlos erscheinenden Zeit hörte sie erleichtert, wie auch er die Höhle verließ.
Sie konnte nicht widerstehen und hob den Kopf. Für einen kurzen Augenblick sah sie die Silhouette eines durchschnittlich gebauten Mannes, der sich im Sonnenlicht gegen die See abhob und dann in der gleichen Richtung wie Rory verschwand. Aus Angst, er könnte noch einmal zurückkommen, bewegte sie sich lange Zeit nicht vom Fleck.
Dann kletterte sie langsam von dem flachen Felsen wieder hinunter. Ihre nackten Füße schmerzten, und sie war froh, als sie den weichen Sand unter ihren Fußsohlen spürte.
Langsam einen Fuß vor den anderen setzend, bewegte sie sich auf den Ausgang der Höhle zu.
Sie bemerkte die steigende Flut. Es dauerte jetzt nicht mehr lange, bevor die See die Höhle erreicht haben würde. Sie ging schnell nach Süden und betete im stillen, daß niemand beobachtete, woher sie kam.
Ihre Angst war so groß, daß sie zu laufen begann. In der Ferne sah sie schon, wie sich der Umriß des Daches ihres Elternhauses vor dem Moor abhob.
Ich werde es Papa erzählen, dachte sie.
Als Kind war sie immer mit all ihren Problemen zu ihm gegangen.
Doch dann zögerte sie.
Ihr Vater war jetzt bei weitem nicht mehr so belastbar wie früher. Es wäre nicht richtig von ihr, ihn oder ihre Mutter mit diesem folgenschweren Problem zu belasten. Und im Übrigen, der Gedanke traf sie wie ein Blitz, stand vielleicht ihr Leben auf dem Spiel.
Der Schotte war bereit, den Herzog zu töten, die wichtigste Person hier in der Gegend. Warum sollte er also zögern, sich nicht auch des Colonels, seiner Frau und deren Tochter zu entledigen?
Sie waren völlig ohne Schutz. Die zwei dienstbaren Geister zählten nicht, denn sie waren selbst fast so alt wie Isas Eltern.
Was auch immer geschieht, ich kann Papa nicht mit hineinziehen, nahm Isa sich vor.
Das einzig Richtige, was sie tun konnte, war, den Herzog zu warnen.
Doch der Gedanke an die eigene Vermessenheit ließ sie auflachen. Wie konnte sie, die so unbedeutend und ohne irgendeine Besonderheit war, sich dem Herzog von Strathnavern nähern?
Er war das Oberhaupt des Clans und in diesem Teil der Welt ein König, der tun und lassen konnte, was er wollte.
Das hatte man ihr schon seit ihrer Kindheit immer wieder erklärt.
Sie hatte den Herzog erst einmal bei den alljährlich stattfindenden Burgfestspielen gesehen, kurz bevor sie in den Süden gegangen war.
Die McNavern aus dem ganzen Umkreis kamen zu diesem СКАЧАТЬ